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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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sind das, wofür ich mich interessiere.« Wainwright blickte von dem Ausdruck auf. » Sie müssen überprüfen, ob es in den linken oder rechten unteren Ecken kleine, umgedrehte Kreuze gibt. Falls die Kreuze da sind, können Sie Ihren Preis selbst bestimmen.«
    » Und wenn nicht?«
    » Dann ist es einfach nur ein Buch«, antwortete der Amerikaner. Er stieß mit seiner Zigarre nach Nightingale. » Die Holzschnitte der Erstausgabe sind etwas Besonderes. Es sind Siegel dabei, die weder vorher noch später jemals veröffentlicht wurden.«
    » Siegel wie Stempel?«
    » Satanische Siegel«, antwortete Wainwright mit einem Nicken. » Geheime Zeichen. Es wurden nur hundert Exemplare mit diesen besonderen Holzschnitten gedruckt, dann wurde der Autor vom Vatikan unter Druck gesetzt, sie zu entfernen. Was er getan hat.«
    » Ich überprüfe das, sobald ich zurück bin.«
    » Das ist mein Ernst, Jack. Wenn Sie die richtige Ausgabe haben, gebe ich Ihnen dieses Flugzeug. Und die Mädchen.«
    Die beiden Stewardessen strahlten Nightingale an, als wären sie froh, Teil des Tauschgeschäfts zu sein.
    Wainwright kehrte zu der Liste zurück, während Nightingale sein Bier trank.
    » Haben Sie das Exemplar der Daemonologie gesehen?«, fragte Wainwright auf die Liste klopfend. » Wissen Sie, in was für einem Zustand es ist?«
    Nightingale schüttelte den Kopf. » Ich habe es nicht selbst gesehen. Meine Sekretärin ist die meisten Bücher durchgegangen.«
    » Wenn es gut erhalten ist, kaufe ich es«, erklärte Wainwright. » Meine Ausgabe ist ziemlich schäbig. Sie wissen, dass König Jakob VI . von Schottland das Buch verfasst hat, oder?«
    » Das wusste ich nicht.«
    » Ja, am Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Viel Brauchbares steht nicht darin, aber es ist doch wertvoll genug, um es besitzen zu wollen. Ich zahle einen Spitzenpreis.«
    » Davon bin ich überzeugt«, antwortete Nightingale.
    Wainwright nahm einen Mont-Blanc-Füller von einem Beistelltisch und kreuzte etwa ein Dutzend Titel an. » Sie haben hier zwei Bücher von Aleister Crowley«, sagte er. Magick Bu ch 4 und Liber Al Vel Legis, das Buch des Gesetzes. Die nehme ich beide. Aber was ich wirklich gerne hätte, ist ein bestimmtes Tagebuch von ihm. Gerüchten zufolge soll er während seiner letzten fünf Lebensjahre eines geführt haben, und es heißt, einer seiner Schüler habe es nach seinem Tod in einer sehr kleinen Auflage veröffentlicht. Es wurden höchstens ein Dutzend Exemplare gedruckt und an seine engsten Freunde und Mitglieder seines Kreises verteilt. Die Druckerpressen, mit denen die Bücher gedruckt wurden, wurden zerstört, und der Schriftsetzer soll Selbstmord begangen haben. Keiner weiß, wo die zwölf Exemplare sich befinden oder wer sie besitzt.«
    » Ich schaue mal im Keller nach«, versicherte Nightingale. » Haben Sie eine Ahnung, wie der Titel lautet?«
    » Es hat vielleicht gar keinen«, antwortete Wainwright. » Es muss 1948 erschienen sein, mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ich muss Sie warnen: Sollten Sie auf ein Exemplar stoßen, dürfen Sie es nicht verkaufen.«
    Nightingale lachte. » Irgendjemand anderem als Ihnen, meinen Sie?«
    » Überhaupt irgendjemandem«, gab Wainwright zurück. » Es geht das Gerücht, dass beim Verkauf eines Exemplars sowohl der Käufer als auch der Verkäufer sterben.«
    » Es ist verflucht, meinen Sie?«
    » Es ist genau genommen kein Fluch. Mit dem Buch selbst ist alles in Ordnung, und der Besitz an sich ist ungefährlich. Aber wenn das Buch für Geld verkauft wird…« Er zuckte mit den Schultern.
    » Und Sie glauben das?«
    » Ich weiß, dass Aleister Crowley einer der mächtigsten Satanisten war, die je gelebt haben«, sagte Wainwright. » Und seine bedeutendsten Schüler standen ihm kaum nach.«
    » Und ein Buch kann verflucht sein?«
    » Alles kann verflucht sein«, antwortete Wainwright. » Ich meine es ernst, Jack. Sollten Sie auf eine Ausgabe stoßen, versuchen Sie nicht, sie zu verkaufen. Kommen Sie zu mir, dann machen wir einen Handel.«
    » Einen Handel?« Nightingale lächelte. » Sie sind doch nicht hinter meiner Seele her, oder?«
    » Es geht um das Tagebuch– wir schließen einen Handel ab, der keine finanzielle Transaktion beinhaltet«, erwiderte der Amerikaner. Er reichte Nightingale die Liste zurück und legte den Füller weg. » Lassen Sie mich wissen, wann ich die Bücher einsehen kann, dann komme ich mit Geld. Und ich möchte Sie bitten, noch nach einem weiteren Buch Ausschau zu halten. Es

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