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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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heißt The Lemegeton. Oder der geringere Schlüssel Salomons. Die Erstausgabe ist im siebzehnten Jahrhundert erschienen. Aber ich muss wissen, wie der Einband aussieht. Der Einband ist so wichtig wie der Inhalt.«
    Nightingale nickte und legte die Liste weg. » Kann ich Ihnen eine Frage stellen?«, fragte er.
    Wainwright griff nach einem Glas, das mit Bourbon und Eis gefüllt war. » Ich kann Ihnen keine Antwort versprechen, aber nur zu.«
    » Sie sind reich, nicht wahr?«
    » Nicht so reich wie Bill Gates oder Warren Buffet oder dieser Mexikaner, der die Liste der Reichen anführt, aber für einen Schwarzen stehe ich mich nicht schlecht.«
    » Aber Sie sind nicht reich geboren, oder? Sie stammen nicht aus einem reichen Elternhaus?«
    » Ich habe jeden Cent selbst verdient.« Er hob sein Glas und prostete Nightingale zu. » Ich habe mit nichts angefangen, sogar mit weniger als nichts. Mein Vater ist vor meiner Geburt verschwunden, meine Mutter hat Wäsche gewaschen, um über die Runden zu kommen, und ist dabei kläglich gescheitert. Hatte kein Geld, um für irgendeine Art von Bildung zu bezahlen. Ich musste mich durchschlagen, um zu überleben.«
    Nightingale nickte und klopfte sich mit dem Flaschenhals gegen die Schläfe. » Das ist ein ganz schöner Sprung. Von da nach hier.«
    » Und ich schätze, Sie wollen wissen, wie viel davon meiner Spezialkenntnis des Okkulten zu verdanken ist?«
    » Sie haben mich durchschaut«, sagte Nightingale. Er nahm einen großen Schluck aus seiner Flasche, und seine Augen ließen Wainwrights Gesicht nicht los. » Ist alles, was Sie erreicht haben, das Ergebnis eines Vertrags mit…« Er lächelte und schüttelte den Kopf. » Selbst die Frage kommt mir albern vor«, meinte er. » Wir sitzen in einem Gulfstream Jet, und ich rede über etwas, wofür man uns im Mittelalter auf dem Scheiterhaufen verbrannt hätte.«
    » Ehrlich gesagt, wenn Sie damals herumgegangen wären und den Leuten erzählt hätten, man könne sich in einen Metallvogel setzen und in sechs Stunden von hier nach Amerika fliegen, hätte man Sie wahrscheinlich sowieso als Hexer verbrannt«, erwiderte Wainwright. » Ein großer Teil der Technik, die wir im einundzwanzigsten Jahrhundert für selbstverständlich halten, hätte damals zu Ihrer Hinrichtung oder der Einweisung in ein Irrenhaus geführt.«
    » Aber das, worüber wir jetzt reden, ist das genaue Gegenteil, oder?«, fragte Nightingale. » Sie behaupten, man könne einen Vertrag mit einem Teufel schließen und reich werden. Und wenn Sie herumgingen und das herausposaunten, würde man Sie als Schwachsinnigen behandeln oder in eine Zwangsjacke stecken.«
    » Ich behaupte nichts dergleichen.« Wainwright lachte. » Im Moment reden Sie ganz allein.«
    » Aber Sie widersprechen mir auch nicht, oder?«
    Wainwright lachte. » Da kommt jetzt der Polizist in Ihnen zum Vorschein«, sagte er.
    » Tut mir leid«, erwiderte Nightingale und lehnte sich im Sessel zurück. » Alte Gewohnheiten sterben langsam.«
    » Na ja, ich verstehe, worauf Sie hinauswollen«, bemerkte der Amerikaner. » Das alles ist Neuland für Sie, und Sie wollen so viele Informationen, wie Sie bekommen können. Aber das, was ich Ihnen erzählen kann, hat Grenzen. Es gibt da ein Element der Geheimhaltung, das müssen Sie verstehen. Die wahren Gläubigen rufen es nicht von den Dächern, weil sie ein ureigenes Interesse daran haben, ihr Wissen für sich zu behalten. Und die Herren des Geschehens, nun, sie haben es immer vorgezogen, im Dunkeln zu bleiben.«
    » Die größte List, die der Teufel je angewendet hat, war, die Welt davon zu überzeugen, dass er nicht existiert«, sagte Nightingale.
    » Das stimmt«, pflichtete Wainwright ihm bei.
    » Denn wenn es einen Teufel gibt, dann gibt es auch einen Gott. Man kann den einen nicht ohne den anderen haben. Wenn die Welt also an den Teufel glaubte, müsste sie auch an Gott glauben. Und wenn sie die Wahl hätten, würden die meisten Menschen sich auf Gottes Seite schlagen.«
    Wainwright lachte laut heraus. » Das glauben Sie wirklich? Sie glauben, dass die Menschen von Natur aus gut sind? Schauen Sie sich doch um, Jack. Schauen Sie doch, wie die Leute miteinander umgehen. Ob sie nun Christen, Moslems oder Ungläubige sind, sie vergewaltigen und morden, lügen und stehlen. Denken Sie, sie würden sich in irgendeiner Weise anders verhalten, wenn sie wirklich glaubten, dass es einen Gott gibt?«
    » Ich habe Probleme mit dieser Teufelssache«, seufzte

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