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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Klei­nen nie­der und öff­ne­te die Ma­gnet­ver­schlüs­se sei­nes Kampf­an­zugs. Dann kon­trol­lier­te ich den Puls­schlag. Ich merk­te, daß das Be­täu­bungs­mit­tel wirk­te. Han­ni­bal Othel­lo sank in einen tie­fen und traum­lo­sen Schlaf. Be­dau­er­li­cher­wei­se be­gann er zu schnar­chen. Ich wälz­te ihn auf die Sei­te, wo­bei ich hoff­te, daß er ru­hi­ger at­men wür­de, aber ich irr­te mich. Laut ras­selnd fuhr ihm der Atem durch die Keh­le.
    Ich rich­te­te mich wie­der auf.
    »Er­hö­hen Sie die Sau­er­stoff­zu­fuhr«, sag­te ich zu Nis­hi­mu­ra und Al­li­son. »Es ist die glei­che Re­ak­ti­on wie bei den an­de­ren.«
    Sie be­grif­fen und ta­ten, was ich ih­nen ge­sagt hat­te.
    Nun war es so­weit. Ich muß­te mich an ZON­TA wen­den. Ich war si­cher, daß das Po­sitro­nen­hirn al­les ge­nau ver­folgt hat­te. Als ich den Kom­man­do­ko­da­tor ein­ge­schal­tet hat­te, öff­ne­te sich in un­se­rer Nä­he ein Schott. Ein Ro­bo­ter nä­her­te sich und beug­te sich üben den Klei­nen. Er setz­te ihm ein stab­för­mi­ges In­stru­ment an die Brust. Un­will­kür­lich hielt ich den Atem an.
    Wa­ren wir be­reits ent­larvt?
    »ZON­TA«, rief ich. »Hier spricht HC-9. Ma­jor MA-23 be­fin­det sich in aku­ter Le­bens­ge­fahr. Er lei­det un­ter den glei­chen Er­schei­nun­gen, de­nen auf der Er­de be­reits vier mei­ner Män­ner zum Op­fer ge­fal­len sind. Es han­delt sich um ei­ne Blo­cka­de des Ner­ven­sys­tems, bei dem vor­nehm­lich der spi­na­le Be­reich be­ein­träch­tigt ist. Nach un­se­ren bis­he­ri­gen Er­fah­run­gen wird MA-23 ster­ben, wenn du nicht ein­greifst.«
    ZON­TA ant­wor­te­te so­fort.
    »Was kann ich tun, HC-9?«
    »Hast du mei­ne An­ga­ben über den Zu­stand von MA-23 als rich­tig er­kannt?«
    Der Ro­bo­ter rich­te­te sich auf und ver­schwand wie­der durch das Schott. Ei­ni­ge Se­kun­den ver­gin­gen. Das Schick­sal Ta­ka­lors hing von der Re­ak­ti­on ZON­TAs ab. Folg­te es sei­ner Alt­pro­gram­mie­rung, dann muß­te es sich zu un­se­ren Guns­ten ent­schei­den.
    »Sie sind rich­tig«, ant­wor­te­te das Rie­sen­hirn.
    »Es gibt einen Mann, der MA-23 noch ret­ten kann«, er­läu­ter­te ich. »Er hat es in zwei Fäl­len auf der Er­de ein­deu­tig be­wie­sen.«
    »Wer ist die­ser Mann?«
    »Es ist der At­lan­ter Ta­ka­lor, der von dir ver­hört wird. Er ver­fügt nicht nur über um­fang­rei­che me­di­zi­ni­sche Kennt­nis­se, son­dern auch über pa­rae­ner­ge­ti­sche und pa­ra­psy­chi­sche Fä­hig­kei­ten, mit de­nen er das Ab­ster­ben der Ner­ven­sys­te­me von MA-23 auf­hal­ten und ei­ne all­ge­mei­ne Ak­ti­vie­rung er­rei­chen kann. Nur er ist in der La­ge, MA-23 zu ret­ten, aber nur, wenn er in­ner­halb von höchs­tens drei Mi­nu­ten hier ist.«
    Für einen Men­schen wä­re die­se Ak­ti­on viel zu durch­sich­tig ge­we­sen. Wä­re man mir oder dem Klei­nen auf die­se Wei­se ge­kom­men, wä­re der Ef­fekt gleich Null ge­we­sen. So­wohl Han­ni­bal als auch ich hät­ten nur spöt­tisch ge­lacht. An­ders sah es je­doch für den Ro­bo­ter aus. Die­ser dach­te in kla­ren, lo­gi­schen Zu­sam­men­hän­gen und Ab­läu­fen oh­ne die für uns cha­rak­te­ris­ti­schen Win­kel­zü­ge. Er war nicht in der La­ge, mei­ne Wor­te als Lü­ge zu er­ken­nen. Auf­grund der ihm von mir zu­ge­spiel­ten In­for­ma­tio­nen und der mit Hil­fe des Ro­bo­ters und über­all an­ge­brach­ter Sen­so­ren ge­trof­fe­nen Fest­stel­lun­gen muß­te ZON­TA zu dem Schluß kom­men, daß Han­ni­bal sich wirk­lich in Le­bens­ge­fahr be­fand.
    Das kurz­fris­tig wir­ken­de Me­di­ka­ment war we­der für ZON­TA noch für sonst ein me­di­zi­nisch-ana­ly­ti­sches La­bo­ra­to­ri­um im Son­nen­sys­tem nach­weis­bar.
    Ei­ni­ge Se­kun­den ver­gin­gen, in de­nen wir auf die Ent­schei­dung des Po­sitro­nen­hirns war­te­ten. Dann öff­ne­te sich hoch über uns ein Schott. Ei­ne lang­ge­streck­te An­ti­grav­platt­form schoß her­aus. Auf ihr lag Ta­ka­lor.
    Die Plat­te schweb­te zu uns her­ab und setz­te ne­ben mir auf.
    Ich beug­te mich über den At­lan­ter.
    Sei­ne Wan­gen wa­ren ein­ge­fal­len, und die dunklen Au­gen la­gen tief in den

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