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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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schon nach we­ni­gen Se­kun­den.
    »Ab­ge­lehnt, HC-9«, teil­te es mit. »Der At­lan­ter ist als frag­wür­dig ein­zu­stu­fen. Er ist Ih­nen un­ter­ge­ord­net, wird aber nicht ent­las­sen, be­vor ei­ni­ge noch of­fe­ne Fra­gen ge­klärt sind.«
    »Ich pro­tes­tie­re.«
    ZON­TA ant­wor­te­te die­ses Mal nicht.
    Es war ei­ne gro­tes­ke Si­tua­ti­on.
    Ta­ka­lor war uns al­len geis­tig über­le­gen. Er kann­te die mar­sia­ni­sche Tech­nik wie kei­ner von uns. Er wä­re mit Hil­fe ei­nes Kom­man­do­ko­da­tors ver­mut­lich in der La­ge ge­we­sen, die ge­sam te Mond­fes­tung zu be­herr­schen. Den­noch stuf­te ihn ZON­TA nied­ri­ger ein als mich.
    Das ent­sprach je­doch rei­ner Ro­bo­ter­lo­gik.
    Die At­lan­ter wa­ren im­mer nur Hilfs­kräf­te der Mar­sia­ner ge­we­sen. Ich hat­te den Kom­man­do­ko­da­tor und war durch In­tel­li­gen­z­auf­sto­ckung auf das Ni­veau ei­nes Mar­sia­ners an­ge­ho­ben wor­den. Ich hat­te al­so al­les, was die Er­bau­er der Mond­fes­tung ge­habt hat­ten. Al­so war der At­lan­ter zwangs­läu­fig min­der­wer­ti­ger als ich. ZON­TA hat­te zu kei­ner an­de­ren Fest­stel­lung kom­men kön­nen. Da­bei spiel­te es kei­ne Rol­le, daß ich mit den durch die In­tel­li­gen­z­auf­sto­ckung ge­won­ne­nen Fä­hig­kei­ten noch längst nicht al­le Mög­lich­kei­ten aus­schöp­fen konn­te.
    Ich at­me­te tief durch.
    Die Luft war spür­bar schlech­ter als in den hö­he­ren Be­rei­chen. Al­li­son schloß so­gar für ei­ni­ge Se­kun­den sei­nen Helm, um ei­ni­ge Ma­le kräf­tig Sau­er­stoff schöp­fen zu kön­nen. Dr. Nis­hi­mu­ra be­gann zu stöh­nen. Er griff sich an den Hals.
    Der Zwerg, der eben­falls quo­ti­en­ten­be­rech­tigt war und des halb von ZON­TA eben­so wie ich ein­ge­stuft wur­de, hus­te­te tro­cken. Sei­ne Au­gen tra­ten weit aus den Höh­len her­vor.
    »Großer, ich er­sti­cke«, sag­te er rö­chelnd.
    Wäh­rend ich zu ihm eil­te, öff­ne­te ich die Ma­gnet­ver­schlüs­se mei­nes Kampf­an­zugs und tas­te­te mich zu den win­zi­gen Ein­satz­de­pots mit Me­di­ka­men­ten vor, die an mei­ner lin­ken Sei­te ver­bor gen wa­ren. Ich pack­te den Klei­nen am Arm. Mit der rech­ten Hand drück­te ich ihm die vor­be­rei­te­te In­jek­ti­ons­na­del in die Brust. Die Am­pul­le ent­leer­te sich au­to­ma­tisch. Ein hoch­wirk­sa­mes Be­täu­bungs­mit­tel ge­riet in die Blut­bahn des Klei­nen. Es wür­de nur für kur­ze Zeit wirk­sam blei­ben. Das muß­te ge­nü­gen.
    Mir blieb kei­ne an­de­re Wahl. Ich muß­te ZON­TA mit ro­bot­lo­gi­schen Mit­teln kom­men, wenn ich Ta­ka­lor aus sei­ner un­an­ge­neh­men La­ge be­frei­en woll­te. Da­bei konn­te ich es mir nicht er­lau­ben, lan­ge zu war­ten, denn mit je­der ver­strei­chen­den Mi­nu­te wuchs die Ge­fahr für das Le­ben und die Ge­sund­heit des At­lan­ters.
    Ma­jor MA-23 ge­fiel sich in ei­ner schau­spie­le­ri­schen Glanz­leis­tung, mit der er auf je­der Bou­le­vard­büh­ne hät­te be­ste­hen kön­nen. Er rich­te­te sich ruck­ar­tig auf. Sei­ne Au­gen wei­te­ten sich, und sei­ne Lip­pen stülp­ten sich vor. Er rö­chel­te laut und heu­chel­te höchs­te Qua­len. In ei­ner Wei­se, die ich schon für weit über­trie­ben hielt, tat er so, als wol­le er mir noch et­was sa­gen. Mit an­schei­nend letz­ter Kraft schloß er sei­nen Raum­helm und dreh­te die Sau­er­stoff­ver­sor­gung auf. Er rang müh­sam nach Atem und brach da­nach un­ter kon­vul­si­vi­schen Zu­ckun­gen zu­sam­men. Gleich­zei­tig traf mich ei­ne te­le­pa­thi­sche Im­puls­ket­te, die man nur als Ge­läch­ter be­zeich­nen konn­te.
    Ich er­war­te nicht, daß du mir Bei­fall klatschst , teil­te er mir mit, als er auf dem Bo­den lag und die Bei­ne zu­ckend von sich stieß. An ei­ne Hin­ter­trep­pen­auf­füh­rung zu den­ken, wi­der­spricht je­doch jeg­li­chem Takt und Fein­ge­fühl. Ich wer­de mit mei­nem Ge­werk­schafts­se­kre­tär dar­über re­den, wie dein Ver­hal­ten zu be­wer­ten ist. Wenn du …
    Ver­ren­ke dir dei­ne Ge­hirn­win­dun­gen nicht, son­dern schla­fe lie­ber , riet ich ihm.
    Er war be­lei­digt und block­te sich ab. Mir war es recht. Ich knie­te ne­ben dem

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