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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Fremd­ar­ti­ge gilt als mein Ge­fan­ge­ner«, er­klär­te ZON­TA. »Er wird ei­nem Son­der­ver­hör un­ter­zo­gen.«
    In mir krampf­te sich al­les zu­sam­men, denn ich konn­te mir un­ge­fähr vor­stel­len, wie die­ses Ver­hör aus­se­hen wür­de. Es wür­de ei­ne de­mü­ti­gen­de und viel­leicht auch schmerz­haf­te Pro­ze­dur für Ta­ka­lor wer­den. Ir­re­ver­si­ble Schä­den wa­ren nicht aus­zu­schlie­ßen.
    »Ich pro­tes­tie­re, ZON­TA«, sag­te ich hef­tig. »Ta­ka­lor ist als Freund der Mar­sia­ner ein­zu­stu­fen. Sei­ne Ge­sund­heit und sein Le­ben dür­fen auf gar kei­nen Fall ge­fähr­det wer­den.«
    ZON­TA ant­wor­te­te nicht.
    »Las­sen Sie nur, Thor«, sag­te Ta­ka­lor lei­se.
    Ich war er­schüt­tert. Er hat­te mich bei mei­nem Vor­na­men ge­nannt. Zum ers­ten­mal ver­stand ich ihn wirk­lich. Warum muß­te das aus­ge­rech­net zu ei­nem Zeit­punkt sein, an dem al­les ver­lo­ren zu sein schi­en?
    »Ich ho­le Sie her­aus«, ver­sprach ich ihm.
    Er lä­chel­te matt.
    Be­trof­fen be­ob­ach­te­ten wir, wie die Kampfro­bo­ter den At­lan­ter ab­führ­ten. Sie brach­ten ihn durch ei­nes der Schot­te in einen hell er­leuch­te­ten Raum, der mit zahl­rei­chen In­stru­men­ten ver­se­hen war. In sei­ner Mit­te stand ein Ses­sel, über dem ver­schie­de­ne Ge­rät­schaf­ten hin­gen. Deut­lich konn­te ich einen me­tal­le­nen Helm er­ken­nen, und ich konn­te mir vor­stel­len, wo­zu er da war. Ta­ka­lor wür­de ihn über den Kopf stül­pen müs­sen, und dann wür­de das Ver­hör be­gin­nen. Es konn­te ihn vollends zer­mür­ben.
    Un­will­kür­lich trat ich einen Schritt vor, doch der Zwerg hielt mich fest.
    »Wir dür­fen nichts tun, Großer«, er­mahn­te er mich.
    »Wir kön­nen ihn doch nicht sei­nem Schick­sal über­las­sen«, pro­tes­tier­te Dr. Nis­hi­mu­ra.
    »Wir ha­ben ei­ne Auf­ga­be zu er­fül­len«, er­klär­te Han­ni­bal ernst. »So leid es mir tut, sie geht vor. Ta­ka­lor muß es al­lein schaf­fen.«
    »Sie ent­täu­schen mich«, sag­te Al­li­son.
    »Dar­an kann ich nichts än­dern«, er­wi­der­te der Zwerg. Er schob bei­de Hän­de in die Ho­sen­ta­schen und wand­te sich ab, als sei ihm völ­lig egal, was aus Ta­ka­lor wur­de. Doch das war es ganz und gar nicht.
    Ei­ne flim­mern­de Ener­gie­wand bau­te sich zwi­schen uns und Ta­ka­lor auf. Er stand ne­ben dem Ses­sel und blick­te zu mir zu­rück. Ich preß­te die Lip­pen fest auf­ein­an­der. Die Keh­le schnür­te sich mir zu.
    Der At­lan­ter wand­te sich ab und setz­te sich in den Ses­sel. In die­sem Mo­ment schlos­sen sich die Schot­te. Ich ver­such­te, sie te­le­pa­thisch wie­der zu öff­nen, aber mei­ne Mü­hen wa­ren ver­geb­lich.
     
     
7.
     
    Großer, dei­ne Ge­dan­ken ge­fal­len mir nicht , teil­te mir Han­ni­bal te­le­pa­thisch mit. Sein Ge­sicht leg­te sich in tau­send Fal­ten, und er strich sich mit der Hand durch das ro­te Haar.
    Du wirst dich da­mit be­freun­den müs­sen , er­wi­der­te ich. Wir müs­sen schließ­lich et­was tun.
    Viel­leicht will er gar nicht, daß wir ihm hel­fen?
    Das wird sich zei­gen.
    Ich gab Al­li­son und Nis­hi­mu­ra ein Zei­chen. Die bei­den ver­stan­den, daß ich et­was plan­te, wo­mit ich ZON­TA über­lis­ten konn­te. Ich durf­te je­doch nicht dar­über spre­chen, weil wir uns des­sen ge­wiß wa­ren, daß das Po­sitro­nen­hirn al­les mit­hö­ren konn­te, was wir sag­ten.
    Wir hiel­ten uns nicht mehr in der Nä­he des Schotts auf, son­dern wa­ren et­wa zwei Ki­lo­me­ter wei­ter ge­gan­gen, so als hät­ten wir ein­ge­se­hen, daß es sinn­los war, noch län­ger mit ZON­TA zu ver­han­deln.
    Tat­säch­lich spiel­te die Ent­fer­nung vom Ver­hör­raum für uns je­doch kei­ne Rol­le.
    Ich blieb ste­hen und schal­te­te den Kom­man­do­ko­da­tor ein. Wir hat­ten einen Ab­satz er­reicht, auf dem ei­ne bi­zarr ge­form­te Ma­schi­ne stand. Ih­re Funk­ti­on war nicht zu er­ken­nen. Tief un­ter uns ru­mor­ten große Ma­schi­nen.
    »ZON­TA, hier spricht HC-9«, sag­te ich. »Un­se­re Missi­on ist durch die Ver­haf­tung des At­lan­ters ge­fähr­det. Ich for­de­re da­her er­neut sei­ne so­for­ti­ge Frei­las­sung.«
    Das Rie­sen­hirn ant­wor­te­te

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