Brutlabor OKOLAR-Trabant
der Bahn geschleudert, erreichte jedoch mein Ziel, eine Schaltkonsole.
Noch bevor ich hinter ihr auf dem Boden landete, löste ich meinen Strahler aus. Energiefluten von unerhörter Wucht rasten auf die beiden Fremden zu. Sie trafen den Kampfroboter im Rumpfteil. Das MA-Metall glühte auf. Die Maschine rutschte um einige Handbreiten zurück. Gleichzeitig sahen sich die Deneber gezwungen, ihre Köpfe einzuziehen.
In diesem Moment tauchten Hannibal und der Atlanter im Durchgang auf. Der Wurzelzwerg wirbelte schattenhaft schnell herein und schoß augenblicklich. Sein Thermostrahl vernichtete einen der beiden Deneber.
Der andere sprang auf und warf seine Waffe weg. Sein Gesicht wurde zu einer erbärmlichen Fratze der Angst. Er wollte sich ergeben.
Takalor ging hochaufgerichtet auf ihn zu. Seine Miene war unbewegt. Ich sah nur seine dunklen Augen in einem geheimnisvollen Feuer aufleuchten.
Er richtete seine Waffe auf den Todfeind. Dieser schaltete seinen Individualschirm aus und gab damit eindeutig zu verstehen, daß er nicht daran dachte zu kämpfen. Doch der Atlanter kannte keine Gnade. Der Haß in ihm war zu groß. Er schoß.
Der sonnenhelle Energiestrahl fuhr mitten durch den Deneber hindurch und beendete ein Leben, das einzig und allein zum Tö ten geschaffen worden war.
Takalor ließ seine Waffe sinken. Er blickte zu Boden und schüttelte in einem Anflug von Verzweiflung den Kopf.
»Ich kann nicht glauben, daß es diese erbärmlichen Kreaturen waren, die alles vernichtet haben, was uns etwas bedeutet hat«, sagte er leise.
»Sie übersehen etwas, Takalor«, erwiderte ich und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Dies sind nicht die Deneber, die Sie aus Ihrer Zeit kennen und gegen die Sie bisher gekämpft haben. Dennoch sollten Sie sie nicht unterschätzen. Sie sind nicht alle feige. Die meisten von ihnen kämpfen wie die Teufel. Sie sind heimtückisch und gefährlich.«
Er nickte nur. Ich spürte, daß er mir nicht glaubte. Er fühlte sich den Denebern grenzenlos überlegen.
Das gefiel mir nicht. Es ist immer verhängnisvoll, einen Gegner zu unterschätzen, und es konnte tödlich sein, wenn dieser Gegner ein Deneber ist.
»Machen Sie keinen Fehler, Takalor«, sagte ich eindringlich. »Glauben Sie nur nicht, daß Sie die Deneber nur so nebenbei erledigen können.«
»Schon gut«, wehrte er ab. »Ich passe auf mich auf, General.«
Der Zwerg war bis zum Ende des Raumes gegangen, in dem wir uns befanden. Jetzt stand er an einem Antigravschacht, der nach unten führte.
»Er funktioniert nicht«, teilte er mit. »Die Deneber hätten nicht fliehen können.«
Takalor ging zu ihm und fuhr wiederum mit der Hand über ei ne verborgen angebrachte Leiste. Dann schüttelte er verblüfft den Kopf und wiederholte den Versuch.
»Tatsächlich«, sagte er. »Hier tut sich nichts.«
»Müssen wir nach unten?« fragte ich.
»Nein. Glücklicherweise nicht.« Er kehrte in den Raum zurück, in dem wir den ersten Deneber angetroffen hatten. Mit schnellen Bewegungen öffnete er an einer Stelle einer Wand eine Tür, wo wir niemals eine vermutet hätten. Sie schien sich fugenlos aus dem Material herauszubilden. Dahinter lag ein tresorartiger Schrank mit zahlreichen Fächern, die alle leer waren. Mit mechanisch anmutender Bewegung fuhr die Hand des Atlanters dennoch hinein.
»Das habe ich befürchtet«, sagte er. »Es sind keine Ghueyth-Schwingquarze vorhanden. Jedenfalls hier nicht.«
Er zog eine Scheibe aus der Seitenwand des Schranks. Sie war mit Ziffern und Schriftzeichen versehen, die marsianischen Ursprungs waren. Er las die Angaben laut vor. Sie sagten uns, an welchen Stellen der Mondfestung weitere Ghueyth-Depots
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