Brutlabor OKOLAR-Trabant
ist.« Er sprach nun leidenschaftslos und ruhig, als ob er von dem roten Leuchten gar nicht direkt betroffen sei. »Zunächst kommt es zu einer totalen Geistesverwirrung und dann zu einem tiefschlafähnlichen Zustand, aus dem es kein Erwachen mehr gibt. Das Entsetzliche dabei ist, daß die Art des organischen Schadens erst etwa 36 Tage nach Eintritt des Todes festgestellt werden kann. Eine medizinische Behandlung scheint unmöglich zu sein. Nichts, absolut nichts, kann diese teuflische Wirkung des roten Leuchtens verhindern. Gegen diese Waffe hilft kein Raumanzug, kein Kampfanzug, kein Schutzhelm, kein Individualschirm – absolut nichts.«
Er fuhr sich mit der Hand über die Augen, die plötzlich feucht geworden waren.
»Ich weiß jetzt, daß alle meine Freunde mit dieser Waffe ermordet werden. Die Marsianer haben kein Mittel, mit dem sie ein Gleichgewicht herstellen könnten. Sie sind dem roten Leuchten wehrlos ausgesetzt.«
Er blickte mich verzweifelt an. Seine Lippen öffneten sich, aber er preßte sie wieder zusammen, ohne etwas gesagt zu haben. Ich wußte, warum. Die instinktive Bitte um Hilfe hatte auf seinen Lippen gelegen, aber ich hätte sie ihm nicht erfüllen können. Wenn die Marsianer kein Gegenmittel gegen das rote Leuchten gefunden hatten, wie hätten wir dann eines entwickeln sollen?
Keine Rücksicht , befahl ich dem Zwerg telepathisch. Die Deneber werden vernichtet, wo immer wir sie antreffen. Wir dürfen nicht riskieren, daß sie das rote Leuchten irgendwann gegen die Menschheit richten.
Wir standen mit dem Rücken zur Wand.
Den Denebern auch nur die kleinste Chance zu bieten, konnte zum Untergang der gesamten Menschheit führen. Die Bio-Schläfer warteten nur darauf, einen von ihren Artgenossen entvölkerten Planeten übernehmen zu können.
Wenig später erreichten wir einen Raum, der mehrere Schaltpulte mit positronischen Einrichtungen enthielt. Takalor öffnete wiederum einen Schrank.
»Nichts«, sagte er enttäuscht.
Er wartete, bis ich bei ihm war.
»Ich glaube, es bleibt nur eine Lösung für uns, Thor. Wir müssen durch einen Transmitter zum Mars. Dort sind mit Sicherheit Schwingquarze vorhanden. Ich schlage vor, daß wir sie erst holen und uns dann auf den Kampf gegen die Deneber konzentrieren.« Er lächelte düster. »Es wäre schlimm für Sie, wenn wir umgekehrt vorgehen würden. Ich könnte erschossen werden. Dann wäre es doppelt schwer für Sie, die Quarze zu bekommen und zum Zeitdeformator zurückzukehren.«
Bevor ich etwas dazu sagen konnte, eilte er an mir vorbei. Wir folgten ihm über mehrere Gänge und durch einige Räume bis in eine Halle, in der ein marsianischer Transmitter stand. Einige Reinigungs- und Versorgungsroboter waren dabei, Schäden zu beheben, die während der verflossenen Jahrtausende eingetreten waren. Takalor prüfte den Transmitter und bereitete den Sprung zum Mars vor.
Ich zögerte.
Er hat recht , teilte der Kleine mir mit. Es wäre tatsächlich zu riskant, den Kampf gegen die Deneber aufzunehmen, bevor wir die Quarze haben.
Als Takalor wortlos in das materieauflösende Feld trat, folgte ich ihm. Ich spürte keinen Übergang, als wir umgewandelt und als fünfdimensional schwingende Energiespirale zum Mars abgestrahlt wurden. Lediglich ein leichter Schauer überlief meinen Rücken, als ich auf dem vierten Planeten aus dem Transmitter trat.
Auch hier war ich zum erstenmal.
Ich durfte jedoch voraussetzen, daß ZONTA mit NEWTON Verbindung aufgenommen hatte. Wie weit die Kommunikation zwischen diesen beiden Großhirnen ging, war mir unbekannt. Wirkliche Schwierigkeiten erwartete ich jedoch nicht.
Wir hielten uns nicht
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