Brutlabor OKOLAR-Trabant
rief Takalor in panischem Entsetzen.
Ich wußte, was ich tat. Obwohl ich das rote Leuchten auf mich zukommen sah, lief ich weiter, bis ich die Position erreichte, die ich angestrebt hatte. Dann schoß ich schräg nach oben in die Decke. Mein Schuß saß nicht so exakt im Ziel wie der von Nishimura, hatte aber den gleichen Effekt. Eine weitere Platte stürzte herab und begrub die Maschine unter sich.
Im gleichen Moment aber stand ich im Zentrum des denebischen Gegenfeuers. Ich wurde zurückgeschleudert. Die Aufprallwucht war so hoch, daß ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
Takalor schrie auf.
Und dann machte er einen folgenschweren Fehler. Er beurteil te die Situation falsch. Er wähnte mich in tödlicher Gefahr. Er erkannte nicht, daß ich durch meinen Individualschirm ausreichend geschützt war.
Während ich schon wieder aufsprang und das Feuer der Deneber erwiderte, stand er völlig ungedeckt neben mir. Er schoß auf seine Todfeinde und dachte dabei ganz offensichtlich überhaupt nicht an sich und seine Sicherheit, sondern nur an mich. Wie erstarrt verharrte er auf der Stelle und bot den Denebern dadurch ein hervorragendes Ziel.
Sieben Deneber nahmen ihn gleichzeitig unter Beschuß.
Ich sah seinen Individualschirm flammend rot aufleuchten. Bevor ich noch etwas sagen konnte, versuchte der Atlanter, sich aus der Schußlinie zu werfen. Aber es war zu spät.
Der Schutzschirmprojektor an seinem Gürtel explodierte.
Takalor schrie auf. In der Sekunde seines Todes blickte er mich mit aufgerissenen Augen an. In ihnen spiegelte sich die ganze Qual eines Mannes, der erkennen muß, daß er gescheitert war.
In dieser letzten Sekunde seines Lebens öffnete er aber auch seinen Mentalblock, so daß ich seine Gedanken erfassen konnte. Sie überschwemmten mich förmlich.
Es war unbeschreiblich, was Takalor in diesem ungeheuer kurzen Moment alles dachte und fühlte. Für mich war es viel zuviel. Ich erfaßte nur, daß er ein wirklicher Freund geworden war, der viel darum gegeben hätte, wenn er bei uns hätte bleiben können.
Er dachte nicht mehr an seine ursprüngliche Aufgabe, die Marsbombe zu kontrollieren, sondern nur noch daran, daß er alle Chancen eines Lebens bei uns verschenkt hatte, weil er sich von seinem Haß zu einem Fehler hatte hinreißen lassen.
Dann war alles vorbei.
Takalor verwandelte sich vor meinen Augen in eine glühende Gaswolke. Mir blieb keine Zeit, um ihn zu trauern. Ich mußte meine Position augenblicklich wechseln, wenn ich überleben wollte.
Schießend stürmte ich hinter einen gepanzerten Schrank. Ich erledigte drei Deneber, bis die letzten mich unter Feuer nahmen. Ein Energiestrahl raste in meinen Schutzschirm und schleuderte mich zu Boden. Ich sah mich von roter Glut umgeben.
Jetzt aber griffen der Kleine, Nishimura und Allison entschlossen ein. Sie befreiten mich mit einer wahren Feuerflut, mit der sie die Deneber überschwemmten. Sie töteten alle bis dahin noch lebenden Deneber in unserer unmittelbaren Umgebung.
Sie kannten wirklich keine Gnade. Und sie brauchten sich vor dem roten Leuchten nicht zu fürchten. Es war erloschen, nachdem die Platte von der Decke gefallen war und die Maschine unter sich begraben hatte.
Nishimura wollte sich zurückziehen.
»Hier entlang«, entschied ich und zeigte auf die Stelle, an der eben noch die Deneber gewesen waren.
Der Programmlogist wankte, und seine Augen wurden starr. Er stöhnte, und auch Allison zeigte die Wirkung einer geistigen Beeinflussung, obwohl sie durch ihre Individualschirme geschützt waren. Beide Männer kämpften gegen die Parastrahlung der Deneber. Ich ergriff die Hand Allisons
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