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Buddha-Boy

Buddha-Boy

Titel: Buddha-Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Sonnenblick
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noch, dass ich mit Mrs Brown und einer Frau vom texanischen Kinderschutzbund im Zimmer der Schulpsychologin saß. Die Frau vom Kinderschutzbund wollte mit mir allein sprechen, aber Mrs Brown weigerte sich, den Raum zu verlassen. Als die Frau endlich nachgab und Mrs Brown bleiben durfte, beschloss ich zu reden.
    Wisst ihr, was komisch ist? Nach den Regeln des Kinderschutzbunds reichte das eine blaue Auge, das ich zur Schau trug, nicht aus, um das, was sie ein ›anhaltendes Misshandlungsmuster‹ nannten, nachzuweisen. Und im technischen Sinne hatten sie sogar Recht: Dad schlug mich nur ein- oder zweimal im Jahr, was aber daran lag, dass ich ihm meistens aus dem Weg gehen konnte. Er wäre also mit dieser Sache durchgekommen. Aber als sie seinen Namen am Computer überprüften, tauchten anscheinend Haftbefehle aus Kalifornien auf. Und aus Alabama. Und aus Connecticut.
    Der Rest ist bekannt. Die letzte Lektion meines Vaters an mich war die, dass es immer zufällige Kleinigkeiten sind, die einen auffliegen lassen. Wie beispielsweise das Basketballspiel für gute Zwecke.

Peng,
klatsch, batsch –
Erster Teil
    Die Flut des Karmas überrollte mich also und ich hatte keine andere Wahl, als mich treiben zu lassen. Wenn meine Mutter Woodys Mutter kennenlernte und Woody mich für immer hassen würde, weil ich ein Lügner war, und sich mein liebstes Basketballteam aufstellte, um sich abschlachten zu lassen, konnte ich mich zumindest bemühen, das Spiel interessant zu machen.
    Eine Woche vor dem Match rief ich die Achtklässler des B-Teams in der Sporthalle zusammen und erkundigte mich nach ihren Trainingsstunden. Wie sich herausstellte, war ihr Training mit dem A-Team vom Basketballcoach abgesagt worden. Er wollte, dass beide Teams mindestens noch zweimal vor dem Spiel getrennt trainierten. Ich schlug den Jungs vor, wir sollten jeden Tag – außer mittwochs wegen der Suppenküche – trainieren.
    Mike fragte: » Wir? Heißt das, du hilfst uns auch nach der Schule?«
    Ich wunderte mich, dass die Leute immer noch glaubten, ich könnte ihr Spiel verbessern. Dabei erfand ich nur verrücktes psychologisches Zeug und nannte es Zen. Andererseits fand das Spiel schon eine Woche später statt und keine traditionelle Methode würde das Team in dieser kurzen Zeit an die Spitze bringen. Also beschloss ich, voll auf Ninja zu machen. Ich nahm Woody beiseite und erklärte ihr meinen Plan. Dann riefen wir die Jungs zusammen.
    In dieser Woche hatten wir ziemlich irre Trainingsstunden. Am Dienstag war Prellball-Drill-Tag. Das Team spielte seine normalen Übungen durch – die mir im Übrigen völlig rätselhaft blieben –, jedoch mit besonderem Pfiff: Woody und ich liefen an den Seitenlinien entlang und bewarfen die Spieler mit großen roten Gummibällen.
    Donnerstag war Laser-Tag-Fest. Woody lieh sich ein paar uralte, verstaubte Laser-Tag-Westen und -Pistolen aus. Die Spieler trugen die Westen, und Woody und ich beschossen jeden, der während des Trainings den Ball gerade hatte. Die Regel war, dass der Ballträger, wenn er getroffen wurde, den Ball sofort passen musste.
    Freitag gab es den Wasserballonspaß auf dem Platz im Freien. Wenn ein Spieler bei Wurfübungen dreimal danebenwarf – PLATSCH! Ein Glück, dass es ein sonniger, zehn Grad warmer Tag war.
    Samstag und Sonntag spielten drei gegen drei im Freien, wobei das Spiel am Sonntag auf Rollschuhen stattfand.
    Am Montag, dem letzten Trainingstag vor dem Match, spielten wir Hockey und Fußball statt Basketball in der Halle. Am Ende des Trainings versammelte Mike alle um sich und hielt eine ziemlich gute Rede. Sein Thema? B wie Bruderschaft . Ich wies nicht darauf hin, dass man auch B wie Büffel sagen konnte. Anschließend sprach auch Woody ein paar Worte – sie müssten an einem Strang ziehen, aber auch Spaß haben und daran denken, dass es bei diesem Spiel um Spendengelder und nicht um einen Kampf bis aufs Blut ginge.
    Am Schluss sahen mich alle erwartungsvoll an. Ich stand in der Mitte des Teams, in der Mitte des Spielfelds, schaute jedem Spieler in die Augen und nickte ihnen der Reihe nach zu.
    Mike fragte: »Das ist alles? Nur paarmal nicken? Hast du sonst nichts für uns?«
    Ich überlegte eine Minute. »Okay, Michael, ich gebe euch allen zwei starke Beine.«
    Â»Die haben wir schon.«
    Â»Okay, ich gebe euch allen zwei starke

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