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Büchners Braut: Roman (German Edition)

Büchners Braut: Roman (German Edition)

Titel: Büchners Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Klepper
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Schriftstücke zu sichten. Minna lehnte sein Ansinnen in einem Brief vom 2. 4. 1877 ab. Franzos’ Witwe berief sich später auf einen im Nachlass nicht erhaltenen Brief Ludwig Büchners an ihren Mann vom 24. 6. 1877, in dem dieser angab, Minna hätte »alles in ihrem Besitz befindliche Manuskript Georg Büchners vernichtet«.
    Herwegh, Emma, geb. Siegmund − 10. 5. 1817–24. 3. 1904, Tochter des Berliner Kaufmanns und Hoflieferanten Johannes G.Siegmund, heiratete am 8. 3. 1843 Georg Herwegh. Das Vermögen ihres Vaters ermöglichte den Herweghs während ihres Exils einen aufwendigen Lebensstil, u. a. führte Emma in Paris und Zürich Salons mit den wichtigsten Protagonisten der revolutionären 1848er Bewegung. Caroline Schulz teilte ihr am 29. 7. 1843 brieflich mit: »W. Jäglé, die Braut Büchners, ist in Ostende; sucht sie ja auf. Sie ist mein Ideal.« Ob dieses Treffen stattfand, ist mangels weiterer erhaltener Korrespondenz nicht festzustellen.
    Herwegh, Georg − 31. 5. 1817–7. 4. 1875, politisch-revolutionärer Dichter. Theologiestudium. Seine »Gedichte eines Lebendigen« machten ihn berühmt (darin »Zum Andenken an Georg Büchner, den Verfasser von Dantons Tod«). Nach seiner Ausweisung aus Preußen lebte er mit seiner Frau Emma bis 1866 hauptsächlich in Frankreich und der Schweiz. Er wurde für das kinderlose Ehepaar Schulz nach Büchners Tod ihr zweiter mit Bewunderung umsorgter junger Freund.
    Lucius, Philipp Ferdinand − 1818−1885, Gymnasiast, später Theologiestudent in Straßburg, wohnte bereits als Schüler bei Jaeglés.
    Müffling, Wilhelm Freiherr von − 1778 –1858, seit 1821 Kommandant und ab 1834 Vizegouverneur der Bundesfeste Mainz, und seine dritte Frau, Müffling, Auguste Friederike Therese Ferdinande Leopoldine Freifrau von, geb. Freiin von Nordeck zur Rabenau − 1798–1848, stellten Minna Jaeglé als Gouvernante für ihre jüngste Tochter Pauline (1833–1896) ein. Die Anstellung wurde vermutlich über Büchners Eltern oder andere Darmstädter Freunde vermittelt.
    Oberlin, Johann Friedrich − 31. 8. 1740 –1. 6. 1826, Theologe und Sozialpionier, ab 1767 Pfarrer in Waldersbach im Steintal, wo er für die geistige wie die materielle Entwicklung seiner Gemeinde wirkte. Aus den »Strickstuben« wuchs mit der Zeit ein nach seinen »Statuten« wirkendes Schulsystem, das 1794 vor dem Nationalkonvent vorgestellt wurde und auf die Entwicklung des religiösen Bewusstseins und die Förderung der »industrieösen« Gesinnung der Kinder im Sinne der Erziehung zu Disziplin, Fleiß und Betriebsamkeit zielte. Die Geschichtedes Schülers Joseph Neuvillers findet sich in einer seiner Biographien. Minna Jaeglés Vater war mit ihm seit jungen Jahren befreundet, führte sein Begräbnis und hielt am 5. 6. 1826 die Totenrede.
    Rauscher, Ludwig Friedrich − 1807–1840, Sohn des Vikars in Barr während Jaeglés Amtszeit. Sein Elternhaus, das Schulhaus der Gemeinde St. Martin, lag gegenüber dem Pfarrhaus, und Minna Jaeglé muss zumindest zeitweise gemeinsam mit ihm den Unterricht bei seinem Vater besucht haben. Rauschers Mutter war eine Tochter Oberlins, die in der Gemeinde den Kleinkinderunterricht nach den von ihrem Vater festgelegten Unterrichtsplänen und Statuten abhielt. Büchner besuchte Rauscher im Sommer 1833 in St. Martin während einer Vogesenwanderung mit Freunden und erhielt von ihm Hilfe bei den Nachforschungen zum Dichter Lenz.
    Weidig, Friedrich Ludwig − 15. 2. 1791–23. 2. 1837, Theologe, Pädagoge, Publizist, Lehrer in Butzbach, maßgeblicher Protagonist des Vormärz. Innerhalb des von ihm organisierten Widerstandskreises wurde der »Hessische Landbote« konzipiert, verfasst und gedruckt. Über den Text gab es zwischen ihm und Büchner Differenzen. Der endgültig gedruckte Text ist die Version nach Weidigs Überarbeitung. Kurz zuvor hatte er die Flugschrift »Leuchter und Beleuchter für Hessen oder der Hessen Nothwehr« in Umlauf gebracht, worin er die Regierung angriff. Er wurde im April 1835 im Zuge des Verrats, der auch andere Freunde Büchners ins Gefängnis brachte, verhaftet und beging vier Tage nach Büchners Tod in Zürich in seiner Zelle Selbstmord.

Literaturverzeichnis
Zu Georg Büchner
    Büchners Werke in einem Band. Ausgewählt und eingeleitet von Henri Poschmann, Berlin und Weimar 1984.
    Georg Büchner, Werke und Briefe. Hrsg. von K. Pörnbacher u. a., München 1988.
    Georg Büchner, Briefwechsel. Kritische Studienausgabe von Jan-Christoph Hauschild, Frankfurt/M.

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