Buffy - 22 - Spike & Dru
ins
Foyer, mit der jungen Isabel im Schlepptau. Als sie in Johns Augen blickte,
spürte Marie-Christine, wie sich ihr Herz vor Furcht zusammenzog.
Der junge Wächter wandte sich an Williams. »Holen Sie alle aus den
oberen Etagen nach unten. Sie sollen sich in die Innenräume begeben und
sich von den Fenstern fern halten. Bewegen Sie sich! Los!«
Die beiden Agenten eilten die Treppe hinauf, nahmen mit jedem Schritt
zwei oder drei Stufen und forderten alle im Gebäude befindlichen Personen
lautstark auf, nach unten zu kommen. Dann wandte sich John an Sir Nigel.
»Bei allem Respekt, Sir Nigel, aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen,
unsere magischen Schutzvorrichtungen zu aktivieren.«
»Mein Gott, John«, keuchte Marie-Christine. »Was ist denn los?«
Travers drehte sich schweigend zur Haustür um, öffnete sie und trat nach
draußen. Sie folgte ihm, mit Sir Nigel auf den Fersen. Ihr erster Gedanke
war, dass sich der Himmel früher als erwartet verdunkelt hätte. Dann
richtete sie ihren Blick nach oben.
Deutsche Flugzeuge füllten den Himmel und verdeckten die Sonne. Lage
um Lage, um die zwei Kilometer hoch, und so weit das Auge reichte.
Hunderte, wie eine Heuschreckenplage, so viele, dass der gesamte östliche
Horizont von ihnen bedeckt war. Ein Vorhang, der sich quer über den
Himmel zog.
»Gott steh uns bei«, flüsterte Marie-Christine.
Dann fielen die Bomben.
Galdhöpiggen, Norwegen
7 . September
Obwohl der Wind den Berg umheulte, war es in seinem steinernen Bauch
still, bis auf das Wimmern der Gefangenen, die noch immer auf das
Geschenk des Todes warteten. Skrymir saß auf seinem Thron und schäumte
vor Ungeduld. Den vielen Gästen, die seine Großzügigkeit genossen, hatte
man mit deutlichen Worten erklärt, dass sie an diesem langen Nachmittag
und Abend nicht willkommen waren. Hedonisten, die sie waren, hatten sie
dies als Anlass genommen, in der vergangenen Nacht noch exzessiver als
gewöhnlich zu feiern.
Umso besser, dachte Skrymir. Die meisten von ihnen waren noch immer
in ihren Gästequartieren und erholten sich. Seine Diener waren angewiesen
worden, sich in seiner Abwesenheit um sie zu kümmern, sollte er länger als
geplant fortbleiben. Der Dämon bezweifelte allerdings, dass dies der Fall
sein würde. Alles war wie geplant verlaufen. Wenn es gut ging, würde er
lange vor Morgengrauen wieder zurück sein, mit einer Menge Blut an den
Händen – und Neuigkeiten, die ein Fest auslösen würden, wie es noch
niemand erlebt hatte.
Eigentlich hätte dieser Gedanke ein Lächeln auf Skrymirs eisige
Gesichtszüge zaubern sollen. Aber er war der Wenns und Abers
überdrüssig. Im Laufe der vielen, vielen Jahrhunderte hatte sich Skrymir als
unendlich geduldig erwiesen, doch jetzt, da eine der wichtigsten
Komponenten seines Traums Wirklichkeit wurde, erlaubte er sich den Luxus
der Frustration und Ungeduld.
Flammen flackerten in den Metalllaternen an der Decke, und in den
Käfigen stöhnten die zwei oder drei überlebenden Menschen. Der einfältige
Dämon war schon vor Tagen gestorben, aber um neue Unterhaltung konnte
er sich nicht kümmern. Nicht jetzt.
In gewisser Hinsicht war die Stille in dieser riesigen, von Eissäulen
gestützten Kaverne erstaunlich. Zwölf knorrige Nidavellir knieten in einem
Halbkreis um Skrymirs Thron, mit glänzenden Brustpanzern und
geschärften Äxten. Obwohl sie nicht schliefen und äußerst wachsam waren,
hatten sie die Augen geschlossen und atmeten langsam und gleichmäßig.
Dies war die Meditationsphase vor der Schlacht.
Skrymir hatte seine Fähigkeit der Eismanipulation benutzt, um sein
magisches Beobachtungsglas zu vergrößern. Es stand sieben Meter von
seinem Thron entfernt, drei Meter hoch und drei Meter breit. An seiner
Basis war das Eis dicker, damit es nicht umkippte und zerbrach. Das wäre
katastrophal gewesen. Seine Diener hatten Anweisung bekommen, den
Gästen den Zutritt zu dieser Kaverne zu verwehren, und er hatte seinen
Greif von der Leine gelassen, damit er durch den riesigen Raum streifte und
jeden tötete, der sich ohne Erlaubnis hineinwagte. Die gewaltige Kreatur
hatte Kopf, Flügel und Vorderbeine eines Adlers, Rumpf, Schwanz und
Hinterbeine hingegen glichen denen eines Löwen. Der Greif war zwar nicht
das intelligenteste Untier, das er je gesehen hatte, aber es würde das
magische Glas bis zu Skrymirs Rückkehr schon bewachen.
Das Glas. Oder vielmehr das Eisfenster, durch das er auf magische
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