Buffy - 22 - Spike & Dru
Hals, zerriss mit
einem einzigen Biss seiner mächtigen Kiefer ihre Kehle und spuckte
Fleischfetzen aus. Er beugte sich nach vorn, sodass das heiße Blut des
Mädchens in sein Gesicht spritzte, und öffnete den Mund, um es mit der
Zunge aufzufangen.
Entsetzt schrie Yanna auf und stürzte sich mit erhobener Armbrust auf
den Vampir.
Sophie wollte sie stoppen. Abscheu und Hass erfüllten sie, und Wut
verschlang ihre Seele, aber sie beherrschte sich. Yannas Sicherheit stand an
oberster Stelle. Hier ging mehr vor als nur ein Mord. Sophie tat mehrere
vorsichtige Schritte auf Thorvald zu, und der Vampir machte sich nicht
einmal die Mühe, von Ilse zu lassen.
»Dafür werde ich dir nicht einfach den Kopf abschlagen, Thorvald«,
zischte sie. »Stattdessen werde ich dir die Arme und Beine vom Körper
trennen und dich als wimmerndes, hilfloses, verhungerndes Ding
zurücklassen, als Kreatur, die sogar von anderen deiner Art verachtet wird.«
Diese Worte erregten die Aufmerksamkeit des Vampirs. Sie schienen ihm
sogar Angst zu machen. Dann richtete Thorvald seinen Blick auf etwas
hinter Sophie, und er lächelte erleichtert. Obwohl alarmiert, wagte sie nicht,
ihm den Rücken zuzudrehen.
Bis sie die Stimme hörte.
»Du bist wirklich eine blutrünstige kleine Schlampe, hab ich Recht?« Sie
kannte diese Stimme. Spike.
Sophie fuhr herum, bereit zum Angriff und überzeugt, dass Yanna im
selben Augenblick einen Armbrustbolzen auf Thorvald abfeuern würde.
Gemeinsam würden sie siegen. Deshalb waren sie nach Kopenhagen
gekommen – um Spike ein für alle Mal zu vernichten.
Aber Yanna schoss den Bolzen nicht ab. Sie hielt nicht einmal mehr die
Armbrust in den Händen. Spike hatte sie von hinten gepackt, und das Bild,
wie Thorvald Ilse die Kehle zerrissen hatte, stand Sophie noch immer
deutlich vor Augen. Sie konnte nichts tun, war für einen Moment wie
gelähmt. Spike lächelte freundlich. Seine Augen schienen von innen heraus
zu leuchten. Seine weißen Haare schimmerten fast wie ein Heiligenschein.
»Wie bist du uns gefolgt? Es ist helllichter Tag.« Sophie hielt seinem
Blick stand und versuchte ihre Angst um Yanna zu verbergen, versuchte
nicht darauf zu achten, wie schlaff ihre Wächterin in Spikes Armen hing, als
hätte sie sich einem Schicksal ergeben, das sie schon vor langer Zeit
akzeptiert hatte.
Wehr dich, verdammt noch mal, dachte Sophie. Yanna sah sie nicht an,
aber Sophie konnte erkennen, dass ihre Augen leer waren, ausdruckslos. Sie
war jetzt nicht mehr als eine Marionette in den Klauen des Vampirs.
»Sieht nach Regen aus«, erklärte Spike. »Richtig schön bewölkt da
draußen. Und in diesem Teil der Stadt stehen die Häuser eng zusammen, mit
einer Menge Gassen. Was sehr praktisch ist. Man kann hier den ganzen Tag
herumspazieren.«
Spike küsste Yannas Wange, verstärkte aber seinen Griff um ihre Kehle.
»Es war ziemlich einfach, euch beide hierher zu locken«, sagte er. Dann
wurde seine Stimme zu einem Flüstern. »Und du, Yanna, hast du gedacht,
ich würde dich vergessen? Dein Mann Edgar war ein Steinchen in meinem
Stiefel, Schatz. Ich musste ihn entfernen. Und wie süß du damals warst. Es
hat eine Weile gedauert, bis ich mich entsinnen konnte, woher ich dein
Gesicht kannte, aber dann fiel es mir ein. Ich habe ein verdammt gutes
Gedächtnis.«
Yanna wimmerte nur leise. Ihr Mund war zu einem winzigen O geöffnet,
und ihr Blick suchte den Spikes. Es sah fast so aus, als würde sie ihn im
nächsten Moment küssen.
»Lass sie los!«, schrie Sophie und riss ihr Schwert kampfbereit hoch.
Spike dachte kurz nach. Dann zuckte er die Schultern. »Tut mir Leid,
nein.« Mit einem Knurren wirbelte er Yanna herum und schmetterte ihren
Kopf so hart gegen die Wand, dass sie ohnmächtig in seinem Griff
erschlaffte. Aber Spike ließ sie nicht fallen, wurde auch nicht langsamer.
Stattdessen wuchtete er sie mit all seiner Vampirkraft hoch, legte sie sich
über die Schulter und rannte hinaus ins trübe graue Licht der
wolkenverhangenen Sonne. Obwohl der Himmel bedeckt war, hielt er sich
im Schatten der Häuser. Er ging kein Risiko ein.
Der Drang, Spike zu folgen und Yanna zu retten, war so übermächtig,
dass sich Sophie nicht rechtzeitig umdrehte. Sie wusste, dass Thorvald da
war. Spürte seine böse Präsenz und sein Gewicht, als er sich auf sie warf.
Der riesige Vampir riss sie zu Boden, begrub sie unter sich, packte sie an
den Haaren und setzte zum Biss an. Sie hielt noch
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