Buffy - 22 - Spike & Dru
in den Stockwerken unter ihm – alles verstummte plötzlich. In
diesem Moment wirbelte Skrymirs rauchige Essenz in der eisigen Hülle, und
seine gefrorene Gestalt kräuselte und veränderte sich. Instinktiv entzog er
der Luft um sich herum die Feuchtigkeit, und aus seinem eisigen Fleisch
kamen noch mehr Stacheln und Zacken zum Vorschein, darunter zwei
riesige, gebogene Hörner, die aus seiner Stirn wuchsen.
Die Angst in den Gesichtern der Menschen war unübersehbar, aber das
steigerte nur noch ihre Entschlossenheit.
Aus dem zweiten Stock drang ein wütender, alarmierter Schrei. Hinter
ihm schnaubten und stampften die Soldaten, von Blutdurst erfüllt. Skrymir
blickte an dem Keulen schwingenden Wächter und den beiden anderen
Männern vorbei zu dem Mann mit der Pistole. Und schon sah er die Waffe,
mit zielgerichteter Mündung. Der Dämonenlord hatte keine Angst, aber er
wusste nicht genug über Feuerwaffen und wollte sie auch nicht näher kennen
lernen.
Der Dunkelhäutige mit der Keule griff ihn an. Der Lärm der Außenwelt
setzte wieder ein. Eine Sirene. Ein Stakkato aus Detonationen in weiter
Ferne, dann eine weitere Explosionsserie in unmittelbarer Nähe. An beiden
Enden des Korridors zerplatzten die Fensterscheiben.
Die Keule pfiff durch die Luft.
Der Agent mit der Pistole drückte den Abzug.
Und dann richtete sich Skrymir auf. Mit den Klauen seiner rechten Hand
riss er dem angreifenden Wächter den Arm aus, sodass Fleisch, Knochen
und die Keule über das Geländer und auf die Treppe segelten. Mit seiner
linken Hand packte er den dunkelhäutigen Wächter am Kopf und riss ihn in
die Höhe.
Er bewegte sich so schnell, dass die Kugeln aus der Waffe des Agenten in
den Rumpf des Wächters einschlugen, den er wie ein Schutzschild vor sich
hielt. Der Körper zuckte auf obszöne, amüsante Weise, und Skrymir
schleuderte ihn in Richtung auf die anderen Angreifer.
Zwei von ihnen stürzten und zögerten, hin- und hergerissen zwischen dem
Drang anzugreifen und dem Instinkt, sich zu retten. So oder so, es war zu
spät für sie. Die Nidavellir hinter Skrymir konnten ihre Pflicht nicht
erfüllen, solange sie in diesem schmalen Gang festsaßen. Ihr Meister musste
ihnen den Weg bahnen, und genau das tat er auch. Noch während der Mann
mit der Pistole erneut auf ihn zielte, diesmal auf seine Augen, zertrampelte
Skrymir die Männer auf dem Boden mit seinen eisigen Hufen. Todesschreie
gellten durch die Luft. Skrymir breitete seine Schwingen aus und schlug zu.
Einer der gefrorenen Flügel schnitt in die Wand und schleuderte Porträts
von ihren Haken. Die andere Schwinge schoss nach vorn und trennte
mühelos den Kopf des Agenten ab. Frisches Blut sprudelte aus dem
Halsstumpf, bevor der Kopf auf dem Boden landete und zur offenen Tür am
Ende des Korridors rollte.
Skrymir brüllte vor Wut und Freude, von Gefühlen überwältigt, wie er sie
seit Jahrhunderten nicht mehr gespürt hatte.
»Er hat sie getötet!«, schrie ein Wächter aus einem der Seitenräume. »Wir
müssen ihn aufhalten, bevor er die Mädchen erreicht!«
»Ja! Versucht nur, mich aufzuhalten!«, donnerte Skrymir, während er mit
den Hufen auf den verwundeten und sterbenden Wächtern herumtrampelte.
Die Wände bebten erneut, aber diesmal war es sein Werk, nicht das der
deutschen Bomber.
Der Krieg tobte hier. Nichts anderes war wichtig, nicht einmal die
Katastrophe draußen in der Stadt.
»Los!«, befahl Skrymir und deutete mit der Hand am Geländer vorbei zur
Treppe.
Mit einem Chor mörderischer, bestialischer Schreie gehorchten die
knorrigen kleinen Krieger. Auf die Treppe konnten sie verzichten.
Stattdessen durchbrachen sie einfach das hölzerne Geländer und sprangen
nacheinander m die Tiefe.
Mit blitzenden Äxten setzten sie den Nachwuchsjägerinnen und ihren
Beschützern nach. Wie Wölfe inmitten einer Schafsherde. »Kommt her!«,
brüllte Skrymir. »Schenkt mir euer Leben!« Und sie taten es. Die Wächter
schrien vor Wut und Angst, als sie auf den Korridor stürmten. Skrymir
zählte mindestens fünf Männer und drei Frauen. Vier der Männer waren
Agenten, mit Pistolen in den Händen. Zwei von ihnen waren mit
Maschinengewehren bewaffnet. Von den Wächtern erkannte der Dämon
Abram Levin und Charles Rochemont wieder; er hatte lange genug ihr
Treiben im Haus beobachtet.
Levin trat vor. »Nicht weiter!«, schrie er.
Auf sein Signal hin hoben die anderen ihre Waffen. Die Agenten zielten
mit ihren
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