Buffy - 22 - Spike & Dru
unseren Reihen
aufzunehmen. Sie werden, wie vorgeschlagen, Ihr Training fortsetzen, aber
außerdem sofort mit Ihrem Studium beginnen. Mr. Travers wird vorläufig
als Ihr Wächter wirken und Ihre Ausbildung vornehmen.«
Ariana errötete einen Moment und wandte den Blick ab.
»Ich persönlich werde Ihre einzigartige Situation beaufsichtigen«, fügte
Sir Nigel hinzu. »Ich habe keinen Zweifel, dass Sie sich als Bereicherung
für den Rat erweisen.«
John wusste, dass eine Menge Arbeit vor ihm lag. Aber er wusste auch,
dass alle Beteiligten unermüdlich tätig sein würden, um den Rat zu retten.
Und er würde genug Zeit mit Ariana verbringen können. Das war das Beste
von allem, denn er hatte sich am Morgen eingestanden, dass er sich in das
Mädchen verliebt hatte.
Ariana für ihren Teil war sichtlich aufgeregt und zufrieden, konnte aber
nicht die eine letzte Frage unterdrücken, die sie beschäftigte. Sie hatte sie
bereits John gestellt, doch er hatte sie nicht beantworten können.
»Was ist mit Eleanor?«, fragte sie. »Wohin wird man sie schicken? Wer
wird ihr Wächter sein?«
»Ariana«, tadelte Marie-Christine sie. »Das ist jetzt wirklich nicht der
richtige Augenblick dafür. Und es ist auch nicht deine Aufgabe...«
»Eigentlich, Miss Fontaine«, unterbrach Sir Nigel, »ist die Frage des
Mädchens sehr berechtigt.«
Marie-Christine sah ihn fragend an.
»Sie und die Jägerin haben eine enge Beziehung entwickelt. Miss de la
Croix möchte nur wissen, ob man sie jetzt trennen wird«, sagte Sir Nigel
freundlich. »Die Antwort lautet nein. Die Jägerin wird in der nächsten Zeit
hier in London bleiben. Da ihr Wächter ebenfalls getötet wurde, haben Sie
in der Tat Recht mit der Annahme, dass ihr ein neuer zugewiesen werden
muss. Angesichts der aktuellen Lage ist es lebenswichtig, dass dieser
Wächter der beste sein muss, den der Rat zur Verfügung stellen kann.
Deshalb hat der Direktorenrat – oder zumindest die Mehrheit dieses
Gremiums – entschieden, Miss Marie-Christine Fontaine der Jägerin als
neue Wächterin zuzuweisen.«
John blinzelte überrascht, drehte sich dann zu Marie-Christine um und
stellte fest, dass sie sogar noch verblüffter war als er. Noch nie war ein
Mitglied des Direktorenrats einer Jägerin als Wächter zugeteilt worden.
Die Maßnahmen waren extrem, das stimmte. Aber als John die anderen
Gesichter am Tisch betrachtete, als er daran dachte, wie tapfer und fähig
Eleanor Boudreau und wie weise ihre neue Wächterin war, als er an den
Mut und die Schönheit und die Intelligenz des Mädchens an seiner Seite
dachte, des Mädchens, mit dem er von jetzt an fast seine gesamte Zeit
verbringen würde, da hatte John für einen kurzen Moment selbst eine
Vision.
Sie würden es schaffen.
Irgendwie würden sie einen Weg finden.
Alles würde gut ausgehen.
Galdhöpiggen, Norwegen
14. September
Es war eine einzige Katastrophe.
Geschwächt saß der geschrumpfte Skrymir auf dem erhöhten Stuhl im
Thronsaal, nur noch ein Schatten seiner selbst. Da sich ein Teil seiner
Essenz aufgelöst hatte, war seine Kontrolle über das Eis minimal. Über die
Feuchtigkeit hatte er keine Gewalt mehr, konnte sie nicht mehr Kraft seines
Willens kondensieren lassen, und so war sein Körper, diese gefrorene Hülle,
nur noch ein schmaler Abklatsch der grausigen, entsetzlichen, herrlichen
Maske, die er einst getragen hatte.
Fackeln erhellten den Raum. Mehrere Menschen wimmerten vor
Schmerzen in ihren hängenden Käfigen. Der Greif lag dösend neben dem
Thron, angekettet und offenbar nach wie vor zufrieden. Seine dunklen
Diener verbeugten sich noch immer demütig, wenn sie in seiner Nähe waren
– aber er wusste, dass sie über ihn tuschelten, wenn sie den Raum verließen.
All seine vielen Gäste, seine »Freunde«, waren kurz nach seiner Rückkehr
aus London abgereist. Sie hatten ihn gesehen und die Größe seiner
Niederlage instinktiv gespürt, hatten mit einem Blick erkannt, was für eine
erbärmliche Kreatur er in der kurzen Zeit geworden war, und ihn sofort
verlassen. Ohne ihm Lebewohl zu sagen oder einen Gedanken an seine
Verletzungen und Wünsche zu verschwenden, waren seine Gäste den Berg
hinuntergestiegen und in die Welt zurückgekehrt. Es war besser, sich einem
vom Krieg verwüsteten Kontinent zu stellen, als noch länger in derart
geschlagene Augen zu blicken.
Äonenlang hatte Skrymir Pläne geschmiedet. Einst hatte er über wahre
Macht verfügt. War eine
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