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Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
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barsch, britisch und inzwischen vertraut. Sie gehörte Jack
    Norton, einem der rußverschmierten Männer, die für die Maschinen des
    alten Kastens verantwortlich waren. Er ging oft an Deck spazieren, um sich
    nach der langen Schicht im Bauch des Schiffes die Beine zu vertreten, und
    er gehörte zu den wenigen lebenden Seelen an Bord, bei denen Spike nicht
    den Drang zu töten verspürt hatte.
    Rauch drang in Zwillingsfahnen aus Spikes Nase und verflüchtigte sich
    schnell in der kalten Frühjahrsnacht. »Ich kann mir Schlimmeres vorstellen,
    Jack. Das Schiff geht unter, an Bord bricht Chaos aus, ›Mann über Bord‹,
    all das. Es wäre mal eine verdammte Abwechslung. Wie halten Sie das nur
    aus, ohne vor Langeweile umzukommen?«
    Norton strich sich über seinen grauen Schnauzbart, ohne sich um seine
    schmutzigen Finger zu scheren. »Wer sagt denn, dass ich nicht schon längst
    den Verstand verloren habe?«, erwiderte er mit todernstem
    Gesichtsausdruck. »Um die Wahrheit zu sagen, Junge, es stört mich
    überhaupt nicht. Ich habe unten genug zu tun. Hab keine Zeit, um darüber
    nachzudenken.«
    Der Crewmann schwieg und musterte Spike prüfend. »Haben Sie sich mit
    der Misses gestritten?«
    Spike runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, dass mir diese Frage gefällt.«
    »Ich wollte Sie nicht beleidigen, Sir«, entgegnete Norton, ohne sich von
    Spikes offensichtlicher Verärgerung einschüchtern zu lassen. »Es ist nur so,
    dass Sie in den Flitterwochen sind, oder? Auf der Heimreise. Sie haben fast
    jeden wachen Moment in Ihrer Kabine verbracht und die Zeit genossen.«
    »Nun, das ist es eben, was frisch Vermählte tun, oder etwa nicht?«,
    fauchte Spike. »Wir sind nur an Deck gekommen, um unsere Mahlzeiten
    einzunehmen und Spaziergänge zu machen.«
    »Aye. Aber dies ist das erste Mal, dass Sie sich über die Langeweile
    beklagen. Es geht mich natürlich nichts an, doch wenn ich mit diesem
    hübschen Täubchen in den Flitterwochen wäre, würde ich mich nicht
    langweilen oder wenigstens etwas dagegen tun. Es ist nur ein freundlicher
    Rat, wie meine gute alte Mum zu sagen pflegte. Es liegt an Ihnen, was Sie
    daraus machen.«
    Der Drang Jack Norton zu töten, war in diesem Moment übermächtig.
    Spike widerstand ihm. Stattdessen nahm er einen weiteren Zug von seiner
    Zigarette, spürte das Brennen in der Kehle und blies Rauchwolken in die
    Luft. Er schüttelte den Kopf.
    »Sie meinen also, ich sollte mich nicht hier oben herumtreiben, Jack? Ist
    es das, was Sie mir sagen wollen?«
    »Genau das sage ich«, stimmte Norton zu. »Vermutlich wissen Sie es
    bereits, aber wir sind in diesen Tagen alle ein wenig gereizt, nicht wahr?
    Wegen der U-Boote, die sich dort unten herumtreiben ...« Er wies auf das
    Wasser. »... und der drei Leute, die auf dieser Reise abhanden gekommen
    sind.«
    Spike zog eine Braue hoch. »Drei?«
    Norton vergewisserte sich mit einem raschen Rundblick, dass niemand
    sonst in Hörweite war. »Der Kapitän will nicht, dass wir mit den Passagieren
    darüber reden, aber aye, inzwischen sind es drei. Der Erste war dieser Arzt
    aus New York. Hastings war sein Name, glaube ich. In derselben Nacht ist
    eine der Nachtwachen verloren gegangen. Ein Stück Reling hat
    nachgegeben. Er war dort oben und hielt Ausschau nach U-Booten, also
    könnte es ein Unfall gewesen sein. Könnte.«
    »Aber dann ist gestern Nacht in dem Sturm ...«
    »Aye«, sagte Norton ernst.
    Wie aufs Stichwort hin kamen die dicke amerikanische Frau und ihr
    rattenähnlicher Mann vorbei. Es war wohl gerade Zeit für ihren
    Abendspaziergang. Die meisten Passagiere blieben wenn irgend möglich
    unter Deck, da ihnen der wogende Ozean und seine ungeheure Weite
    Unbehagen einflößten. Doch nicht dieses Paar. Die Frau zuckte sichtlich
    zusammen, als sie die Rauchfahne von Spikes Zigarette passierte. Sie
    rümpfte die Nase, blieb stehen und fixierte ihn.
    »Verzeihen Sie, Sir, aber dürfte ich fragen, was für eine Sorte Tabak das
    ist, die einen derart schrecklichen Gestank verbreitet?«
    Norton murmelte etwas Unverständliches und bemühte sich, so
    unauffällig wie möglich zu wirken, was bei seiner massigen Gestalt gar nicht
    so einfach war. In der Gegenwart von Passagieren fühlte er sich immer
    unwohl. Nur bei Spike war es anders.
    Spike für seinen Teil klemmte die Zigarette zwischen zwei Finger, führte
    sie zu den Lippen und sog eine Lunge voll Rauch ein. Er musste nicht
    atmen, konnte den Prozess aber willentlich nachahmen. Mit

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