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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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auch nicht zu seiner früh e ren Form zurück. Verlorene Götter , was war das? Sie schluckte, ließ hi n ter sich die Zeltklappe hinab fallen und folgte eilig der Uferstr a ße, fiel in einen Laufschritt, bis sie außer Atem war, und ging dann wieder. Sie wollte keine Blicke auf sich lenken, indem sie wie ein ve r schrecktes Reh durch die Gegend rannte.
    Sie ging am Hauptquartier der Streifenreiter vorüber, wo eines von Ombas Pferdemädchen zwei erschöpfte Reittiere davon führte . Die Pferde hielten die Köpfe gesenkt, waren von scha u migem Schweiß und Schlamm bedeckt. Nur eilige Boten wü r den Pferde derart zuschanden reiten, aber Fawn unte r drückte alle Hoffnung oder Furcht auf Nachricht von Dags Trupp: Fairbolt zufolge war es heute immer noch zu früh. Wenn man an die tö d lichen Nachrichten dachte, auf die erwartete, konnte sie nicht wünschen, dass sie früher eintrafen.
    Sie stürmte die Treppen zu Hoharies Krankenhaus empor San i tätszelt, berichtigte sie den Gedanken – und stand einen Auge n blick lang da, während sie versuchte, wieder zu Atem zu ko m men. Dann ging sie hinein.
    Hoharies Lehrling, Othan, kam aus der Kräuterstube hervor und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. »Was willst du denn hier, Bauernmädchen? «
    Fawn ignorierte seinen Tonfall. »Hoharie. Sagte, ich soll vo r beikommen, wenn sich an meinem Eheband i r gendwas ändert. Das hat es gerade. «
    Othan blickte kurz auf die geschlossene Tür zum Hi n terzimmer. »Sie ist gerade bei einer Essenzmanipulation. Du musst wa r ten. « Widerwillig winkte er mit dem Kopf in Richtung des le e ren Stuhls bei dem Schreibtisch und ging ins Kräuterzimmer zurück. Etwas brodelte mit e i nem stechenden Geruch über der kleinen Feuerstelle und machte die heißen Räumlichkeiten noch heißer.
    Fawn setzte sich hin und zitterte. Sie rieb sich den li n ken Arm, obwohl nichts, was ihre tastenden Finger anstellten, einen Ei n fluss auf ihre Empfindungen auszu ü ben schien. Das vorherige Pochen war über Tage hinweg ein steter Quell der Beunruh i gung für sie gewesen, aber jetzt wünschte sie es zurück. Und warum fühlte ihre Ke h le sich so an, als würde sie ersticken?
    Nach einer Zeitspanne, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, öffn e te sich die Tür zum Hinterzimmer, und eine dralle Frau kam zum Vorschein, mit einem Jungen von vielleicht drei Jahren in den Armen. Er wirkte benommen und fiebrig, mit glasigem Blick, sein Kopf lehnte an ihrer Schulter, und der Daumen steckte in seinem Mund. Hoharie kam hinter ihnen, nickte Fawn grüßend zu und trat dann mit ihren Patienten ins Kräuterzi m mer. Eine geflüsterte Unterhaltung folgte, Anweisungen für Othan, dann kehrte Hoharie zurück und winkte Fawn vor sich her in das Hinterzimmer. Hinter ihnen schloss sie die Tür.
    Fawn wandte sich um und schob stumm den Arm vor.
    »Setz dich, Mädchen. « Hoharie seufzte und wies auf einen Tisch in der Ecke, bei dem auch zwei Stühle sta n den. Sie zuckte zusammen, als sie sich Fawn gegenübe r setzte, und streckte den Rücken. Fawn fragte sich, was sie für den kleinen Jungen getan hatte und wie viel von ihrer eigenen Essenz es sie gekostet ha t te. War sie übe r haupt in der Lage, Fawn jetzt zu helfen?
    Während Hoharie mit halb geschlossenen Augen Fawns Arm entlang tastete , beschrieb Fawn stotternd, was gerade geschehen war. Die Worte kamen ihr selbst ve r wirrt und unzureichend vor, und sie fürchtete, dass die Heilerin nichts daraus entnehmen konnte, außer vie l leicht, dass Fawn allmählich verrückt wurde. Doch Hoharie hörte zu, ohne etwas anzumerken.
    Endlich setzte sie sich auf und schüttelte den Kopf. »Nun, es war vorher schon eigenartig, und jetzt ist es noch eigenartiger. Aber ich will verdammt sein, wenn ich ohne weitere Informat i onen erraten könnte, was da e i gentlich los ist. «
    » Das hilft uns nicht weiter! «, entfuhr es Fawn, in e i nem Tonfall, der zwischen Klagen und Schimpfen schwankte. Fawn biss sich auf die Lippe, weil sie befürchtete, die Heilerin beleidigt zu h a ben. Aber Hoharie schüttelte lediglich den Kopf und brachte damit zugleich Erbitterung wie Zustimmung zum Ausdruck.
    Hoharie öffnete den Mund, um mehr zu sagen, hielt dann aber inne. Als hätte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit erregt, wandte sie sich der Tür zu. Im nächsten Augenblick erklangen Stiefeltritte draußen auf der Veranda und dann ein Türquie t schen. »Fairbolt «, murmelte Hoharie. »Und …?«
    Es klopfte an der Innentür, und Fairbolts

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