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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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wischte eine schmutzige Schicht aus Ruß vom braun ang e laufenen Rand. Sie schnappte nach Luft, als einige Funken sich in ihre Haut brannten. Ihr blauer Rock war von Schlamm ve r schmiert, wo ihre Knie auf den Boden gekommen w a ren, und während sie sich wieder aufrichtete, rieb sie d a ran herum und warf Cumbia ebenso wütende wie hil f lose Blicke zu.
    Es war nicht nur der Schmerz der Verbrennungen an ihren Fi n gern, der Fawn die Tränen in die Augen trieb. Erstickt stieß sie hervor: »Dag meinte gleich, dass es sinnlos ist, wenn ich mit dir zu reden versuche. «
    »Dann hättest du ihm wohl besser zuhören sollen, was? «, erw i derte Cumbia. Ihr Gesicht wirkte beinahe ausdruckslos.
    »Vermutlich schon «, gab Fawn knapp zurück. Ihre Theorie, dass es vielleicht die Atmosphäre zwischen i h nen bereinigte, wenn Cumbia ihrem Ärger Luft machen konnte, kam ihr jetzt außerordentlich dumm vor. Zu gern hätte sie ein vernichtendes letztes Wort über die Schulter zurückgeworfen – ebenso verle t zend, wie sie verletzt worden war. Aber sie war viel zu aufg e wühlt, um an i r gendetwas zu denken. Sie wollte einfach nur hier fort.
    »Dann geh «, sagte Cumbia, als könne sie ihre Geda n ken lesen.
    Fawn umklammerte das Bündel Strickwerk mit der unverbrannten Hand und marschierte davon. Sie ließ die Schu l tern nicht hängen, bevor sie außer Sicht auf der Straße war und sich zwischen den trocknenden Pfützen ihren Weg suchen musste. Sie empfand ein Zittern im Magen, und trotz der klaren Morgenluft kam ihr diese Insel plötzlich fremd und einsam vor, feindlich und ar m selig. Bedrückend, wie ein Haus, das plötzlich zu einem Gefängnis geworden war.
    Sie schniefte wütend und fühlte sich dumm dumm, dumm. Mit dem Handrücken wischte sie die Tränen von den Wimpern, dann drehte sie sie um, damit sie die kü h lende Feuchtigkeit auf ihre pochenden Finger rinnen la s sen konnte. Über drei davon lief eine rote Linie, die al l mählich intensiver wurde, und auf einem würde sich möglicherweise eine Blase bilden.
    Mama oder Tante Nattie hätten die Stellen mit Butter betupft, Fawn tröstend zugemurmelt und die Finger vie l leicht geküsst. Was die Butter betraf, war Fawn sich nicht so sicher – auf jeden Fall hatte sie keine in dem winzigen Nahrungsmittelvorrat, der ihre Speisekammer darstellte –, aber den Rest dieser Behan d lung vermisste sie schmerzhaft. Nicht zu haben. Niemals wi e der. Dieser Gedanke war noch viel mehr dazu angetan, sie zum We i nen zu bringen, als der kleine Schmerz in ihrer Hand.
    Sie war zu Cumbia gegangen, um die Bedrohung durch den Stammesrat an der vermeintlichen Wurzel au s zuräumen. Um Dag zu retten. Sie war nicht nur gesche i tert, sondern sie hatte es womöglich noch schlimmer g e macht. Cumbia und Dar konnten jetzt kaum noch einen Zweifel daran haben, was für ein leichtes Ziel Dags Ba u ernfrau war. Warum dachte ich nur, dass ich ihm helfen kann? So dumm …
    Auf ihrem heimatlichen Zeltplatz – auf Maris und Sarris Zel t platz, korrigierte Fawn den Gedanken saß Cattagus noch immer über seiner Lederarbeit. Inzwischen nä h te er an einem winzigen Pantoffel, den er sich fast vor die Nase hielt, und zog Rohlede r schnüre durch Löcher, die er zuvor mit seiner Ahle gestochen hatte. Tesy war irgendwo anders hingegangen, auch wenn Cattagus we i terhin ein Auge auf ihren Bruder hielt. Der war währenddessen in einem kleinen Laufstall untergebracht und beschäftigte sich mit zwei erschrockenen Schildkröten. Er klopfte auf einen der Panzer und rief dem Tier zu herausz u kommen.
    Als Fawn die Lichtung überquerte, legte Cattagus die Arbeit beiseite und beäugte sie aufmerksam. Sie erinnerte sich an Cumbias Behauptung, dass sie sozusagen nackt herumlief. War es sinnlos, tapfer aufzutreten, weil jeder Seenläufer ohnehin auf den ersten Blick erkennen kon n te, wie aufgelöst sie in ihrem Inneren war? Wahrschei n lich.
    Zu ihrer Überraschung winkte Cattagus sie heran. Fawn blieb vor seinem Tisch stehen, und er stützte sich auf einen Ellenb o gen, betrachtete sie reichlich spöttisch und keuchte: »Na, wo warst du denn, Mädchen? «
    »Ich habe mit Cumbia gesprochen «, gab Fawn zu. »Habe es j e denfalls versucht. «
    »Hast dir die Finger verbrannt, oder? «
    Fawn riss hastig die Hand vom Mund fort und ve r steckte sie hinter dem Rücken. »Sie hat die Socken, die ich ihr schenken wollte, ins Feuer geworfen. Ich hätte sie einfach verbrennen lassen sollen, nehme ich an, aber ich

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