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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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»NA LOS! LASST EUCH DOCH EURE BIRNEN WEGPUSTEN!«
    Die Soldaten johlen, Levi und Alex gucken mich verblüfft an.
    Aber das ermuntert mich nur.
    »WANN WERDET IHR TYPEN ENDLICH MAL SIEGEN?«
    Dieser Satz ruft einige heftige Antworten der Soldaten hervor. Ihr Wagen bewegt sich langsam weiter.
    »VERSAGER.«
    »Halt die Klappe, Max«, Levi packt meinen Arm. »Du tickst wohl nicht ganz sauber.«
    Ich bemerke, dass Alex die weiterfahrenden Soldaten genau betrachtet.
    »O je. Waren das Freunde von dir?«, frage ich, als der Laster endlich von der Brücke fährt.
    »Nein, nein«, beeilt sich Alex zu sagen. Er blickt Levi an: »Alles okay bei dir?«
    »Sauberer Treffer«, sagt Levi und deutet auf das Päckchen am Boden. Er wirkt ein bisschen schockiert. Er hebt das Päckchen auf und liest laut: »Mohrrübeneintopf mit Fleisch und Kartoffeln.«
    Er lässt es fallen, spuckt auf seine Finger und wischt sich die Wange ab, aber es hört nicht auf zu bluten.
    »Hast du ein Problem mit denen?«, fragt mich Levi.
    »Die haben dich angegriffen«, quieke ich. »War meine Reaktion unangemessen?«
    »Ja«, sagt Levi. »So ’ne Art von Unterstützung kann ich nicht brauchen.«
    »Tja, mein Bruder ist in der Armee«, sage ich fröhlich. »Glaub mir, die Typen finden ein bisschen Schmerz geil.«
    »Ich aber nicht«, sagt Levi. Er dreht mir den Rücken zu und fummelt an seinem Gesicht herum.
    »Hey«, sage ich. »Willst du mir jetzt die kalte Schulter zeigen, oder was?«
    Levi kann meinem Charme nicht widerstehen und fängt an zu glucksen. »Du bist verrückt.«
    »Ja, das haben andere auch schon gesagt«, antworte ich.
    Noch zehn Minuten. Ich kritzle auf meinem Erhebungsblatt herum. Bei Levi scheint die Luft raus zu sein, als wäremit dem Blut auf der Wange sein ganzer Elan aus ihm rausgeflossen. Wir beschließen, der Sache ein Ende zu machen und zu den anderen aus unserem Kurs zu gehen. Als wir hintereinander von der Brücke hinunterlaufen, biegt ein marineblauer Minibus mit goldener Aufschrift aus dem Kreisverkehr ab und kommt uns entgegen.
    Ich fluche und ziehe mir die Kappe ins Gesicht. Es ist der Schulbus von der Risings.
    Gerade jetzt kommt der Verkehr vollkommen zum Stehen. Was soll das? Ist das der Alle-auf-Max-Cosgrove-Tag? Ich stoße meine Faust gen Himmel und hoffe, dass ich Jesus oder das Schicksal oder wer sonst immer zuständig sein mag treffe. Ich schiele unter meiner Mütze hervor zum Bus hinüber. Diesmal sind es sechs Jungs. Noch hat mich niemand entdeckt; sie gucken alle aus dem Fenster zur anderen Seite. Ich erkenne Ben Robinson und Frodo Tomms und ganz hinten sitzt wie immer feixend Francisco Lennox. Vor drei Wochen habe ich mit ihm noch gemeinsam ein Kunstprojekt gemacht. Wir waren die besten Künstler der Schule. Es war ein gewaltiges Projekt, auf eine große Mauer im Schulfoyer sollte ein Bild von jedem Schüler der Schule. Es war das Beste, was ich je gemacht habe. Da ist mein Talent so richtig zur Geltung gekommen. Ob das wohl jemand fertiggestellt hat?
    Der Bus bleibt direkt uns gegenüber stehen. Jeder, der drinnen sitzt, könnte mich verraten. Mein Gesicht wird wieder heiß. Ich blicke über die Brücke. Zu tief zum Springen. Ich wäre Mus. Auch wenn die Kleingärten da unten nett und weich aussehen, ich möchte lieber nicht auf einer Bohnenstange aufgespießt enden.
    »Guck mal, man kann gerade so die rote Fahne sehen.«
    Ich drehe mich erstaunt um. Das ist der längste Satz, den ich Alex bis jetzt habe sagen hören.
    »Guck, da!«, drängt er und zeigt zum Moor, zum Horizont. Ich wende meinen Blick dankbar in die Richtung, sehe aber nicht genau hin. Bin nur froh, dass ich einen Grund habe, nicht zur Straße schauen zu müssen.
    »Siehst du die Warnflagge für Schießübungen?«, fragt Alex. »Kennst du die Flaggenzeichen der Armee?«
    »Ja«, sage ich gelangweilt. Der Motor des Busses jault auf. Bei dem Geräusch wird mir schlecht. Ich habe eine Trillion Male in diesem Bus gesessen, auf der Fahrt zu irgendeinem Spiel oder sonst wohin. Der Bus gibt sein unverwechselbares Tschaka, Tschaka von sich, einen tiefen Sound, den andere Autos nicht haben. Deswegen nennen wir ihn den Donnerwagen. Die Jungs sind jetzt wahrscheinlich auf dem Weg nach St. Ives.
    »Hast du die Flagge gesehen?«, will Alex wissen.
    »Nein«, murmle ich.
    »Da drüben«, zeigt Alex. Und tatsächlich, ganz in der Ferne, meine ich eine militärische Flagge flattern zu sehen.
    »Wenn du die siehst, darfst du nicht ins Moor«, sagt Alex. »Das

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