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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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erschossen oder festgenommen.«
    Alex half Max aus der Grube. Trockene Fetzen unaussprechlicher Substanzen hingen an seiner Schulter und in seinen Haaren und Max hustete und spuckte, als hätte er was in den Mund bekommen. Alex half ihm heraus, dann wischte er sich die Hände an den Hosen ab. Max lehnte sich an die Mauer der neuen Toilette und wischte sich fluchend den Dreck ab.
    »Danke, Mann, du hast uns gerettet«, flüsterte Levi.
    »Aber wieso seid ihr denn hier?«, fragte Alex ebenfalls flüsternd.
    »Ich wollte nicht, aber Max sagte, er würde so oder so hierhergehen. Ich musste ihn im Auge behalten. Du weißt doch, wie er ist.«
    Alex blickte zu den Soldaten hinüber, die sich ein Stück weiter entfernt berieten. Als er sich umdrehte, hatte Max sich das Luftgewehr gegriffen und strich träge über den Lauf.
    »Alles okay?«, fragte Alex.
    »Ist das Ding geladen?«, fragte Max und zielte auf den Schornstein des Bauernhauses.
    »Klar«, sagte Alex. »Zum Krähenschießen. Jetzt stell es wieder ab, ja?«
    »HE«, brüllte Saul, als er Max mit dem Gewehr sah. »LASS DIE WAFFE FALLEN. SOFORT.«
    Max erstarrte.
    »IHR ANDEREN, AUF DEN BODEN MIT EUCH!«, brüllte Saul.
    »Was?« Alex konnte es nicht fassen. Er hatte gedacht, dasTheater wäre vorbei. Max spielte bloß rum. Es war nur ein Luftgewehr und …
    »AUF DEN BODEN!«, kreischte Saul.
    »Junge«, sagte Baz. »Der fängt schon wieder an.«
    Max stand zwischen den Jungen und den Soldaten und legte das Gewehr an.
    »Haut ab«, rief Max, das Gewehr im Anschlag. Er war in Panik, das konnte Alex sehen.
    Levi trat hinter ihn. »Jetzt sei kein Arschloch, Max. Nimm das Gewehr runter.«
    Alex blinzelte. Das Luftgewehr konnte nicht viel Schaden anrichten. Aber eine Regel hatte sich im Laufe der Jahre in ihm festgesetzt: Mit einem Gewehr spielt man nicht, auch nicht mit einem Luftgewehr. Er hätte es nicht dort abstellen dürfen.
    »Nimm das Gewehr runter, Junge«, sagte Saul etwas ruhiger. »Mach nicht alles noch schlimmer.« Er stand aufrecht da, offenbar ohne jede Angst. Max jedoch zitterte.
    »Max, das bringt doch nichts«, sagte Alex und hustete.
    Für einen Moment wandte Baz den Blick von Max ab und schaute Alex an. Und erkannte ihn wieder.
    »Du warst das, stimmt’s?«, sagte er. »Da am Fluss. Du hast mein Scheißgewehr versteckt. AUF DEN BODEN MIT DIR.«
    Alex sagte nichts, trat aber einen Schritt zurück.
    »Lasst uns in Ruhe«, schrie Max bebend.
    Saul kam einen Schritt näher. Er hatte nicht die Spur von Angst. »Was willst du mit dem Ding machen? Mich kitzeln?«
    Erst ging er langsam auf Max zu, dann machte er plötzlich einen Satz nach vorn.
    Da löste sich ein Schuss, Riley stieß ein entsetzliches Geheul aus und Saul schrie: »AUF DEN BODEN!«
    Es schien, als würde alles in Zeitlupe ablaufen. Alex sah, wie Riley an sein Auge griff und zu Boden ging. Das Auge war die schlimmste Stelle, die Max hatte treffen können. Alex eilte Riley zu Hilfe.
    »Lass mich!«, schrie Riley.
    »Leg dich hin«, sagte Alex. Er hatte keine Ahnung, wie schwer die Verletzung war, denn der Soldat hielt die Hand vors Auge.
    Baz guckte auf seinen Bruder, starr vor Schreck.
    »Scheiße«, sagte er. »Der hat auf meinen Bruder geschossen«. Er starrte auf das Blut.
    Saul schob Alex zur Seite. »Meine Güte«, sagte er und legte den verletzten Soldaten flach hin.
    »Levi, du hast doch ein Telefon«, rief Alex in die Richtung seines Freunds. »Ruf einen Krankenwagen. Levi? Levi?« Er schaute sich um.
    Aber Levi und Max waren abgehauen. Max rannte, so schnell er konnte, Richtung Zaun, mit Levi dicht auf den Fersen.
    Alex fluchte.
    »Ich kann nichts sehen«, brüllte Riley. Überall war Blut. Saul nahm dem verletzten Mann die Hand vom Gesicht und zuckte zusammen. Dann blickten sich Saul und Alex an.
    »Ich kann ihn zum Krankenhaus fahren«, sagte Alex. »Das ist schneller, als wenn wir auf den Krankenwagen warten. Die verfahren sich bloß.«
    »Ich fahre ihn«, sagte Saul. Er blickte sich nach Max um. »Wo ist der Idiot hin?«
    Alex zuckte die Achseln.
    »Scheiße, ich kann nichts sehen«, sagte Riley, jetzt etwas ruhiger. »Dieser Junge, der ist …«
    »Kannst du gehen?« Saul und Alex halfen ihm auf die Füße. Alex zog sein Hemd aus und gab es Saul, der es auf Rileys Auge drückte. Baz stand da und guckte blöde.
    »Er hat sein Auge verloren«, sagte er. Alex wollte nicht hinsehen, tat es aber doch. An der Stelle, wo Rileys Auge sein sollte, war nur eine dunkle blutige Masse.
    »Ich

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