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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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dem Busch, zwischen den beiden Feuern.«
    »Ich sehe nichts«, sagte Saul. »Das denkst du dir bloß aus, nicht wahr? Du hast doch keinen blassen Schimmer, wo Baz steckt.«
    »Zu Fuß sind wir in ungefähr einer Stunde da«, fuhr Alex fort. »Mein Quad schafft das nicht da rauf. Der Boden ist zu löchrig, zu steinig, außerdem würde der Krach uns verraten.«
    »Ich sehe ihn«, sagte Saul plötzlich verblüfft. Er nahm das Fernglas runter und blickte Alex an. »Fantastisch. Wie hast du das geschafft?«
    »Zufall«, sagte Alex. »Ich habe gehört, wie er mit sich selbst gesprochen hat. An einem stillen Tag sind Geräusche meilenweit zu hören.« Mehr sagte er nicht. Die Tatsache, dass er Baz mehr oder weniger verfolgt hatte, seit er den Strangeways-Hof verlassen hatte, erwähnte er nicht. Kurz bevor er Baz entdeckt hatte, hatte er Zigarettenrauch gerochen, der vom Wind hergetragen wurde. Und Alex hatte einen leeren Saftkarton ausgemacht, über dem Fliegen schwärmten, und er hatte gesehen, wie aus einem kleinen Wäldchen plötzlich Saatkrähen aufflogen. Der Rest war eine Mischung aus Mutmaßungen, langem Stillstehen, dem Absuchen der Landschaft mit dem Fernglas gewesen. Und dann mit dem Quad auf den nächsten Hügel donnern.
    »Was ist mit deinen Freunden? Hast du sie gesehen?«
    »Levi nicht.« Alex schluckte. Um Levi machte er sich wirklich Sorgen. Von ihm hatte er keine Spur entdeckt. »Aber Max hat, glaube ich, am Hang des nächsten Hügels übernachtet.Ich bin beiden auf der Spur geblieben. Mit dem Quad ist das allerdings nicht so einfach.«
    »Also gut«, sagte Saul. Er setzte sich. »Gut, gut.« Er rückte sein Mikrofon zurecht und tippte auf das Gerät, das an seiner Hüfte hing. Alex ging ein Stück weg, aber Saul schien sich an seiner Gegenwart nicht zu stören.
    Wer immer das war, den er angefunkt hatte, antwortete sofort.
    »Powers hier, Herr Hauptfeldwebel. Kontakt mit Alex Jebb hergestellt. Ich wiederhole. Kontakt zur Zielperson A hergestellt. In gutem Zustand. Position.« Er gab zwei Koordinaten durch. »Jawohl! Wir können definitiv eine Person mit Armeestiefeln ausmachen, wahrscheinlich Zielperson B. Er schläft, Herr Hauptfeldwebel. Von Zielperson C gibt es keine bestätigte Position, obwohl Jebb eine Vermutung hat.« Saul blickte kurz zu Alex rüber. »Bislang haben seine Beobachtungen gestimmt, Herr Hauptfeldwebel.«
    Er hörte zu. »Bitte wiederholen Sie das, Herr Hauptfeldwebel. Werden Sie, äh, die Patrouille jetzt losschicken?«
    Die Antwort schien Saul nicht recht einzuleuchten.
    »Bitte noch einmal …? … Jawohl. Wird ausgeführt.« Er rieb sich das Kinn. »Ende.« Er schaltete das Gerät aus.
    Alex wartete.
    »Gut gemacht«, sagte Saul.
    »Sagt das Furzey?«, fragte Alex ungläubig.
    »Nein, das habe ich gesagt«, fuhr Saul ihn an. Er nahm noch einen Schluck, wischte sich wieder das Gesicht ab. Er setzte sich auf den Stein und blickte noch einmal durchs Fernglas.
    »Sind die anderen unterwegs?«, fragte Alex voller Hoffnung.
    »Nicht mehr«, antwortete Saul knapp. Alex wartete.
    »Es ist ein knifflige Angelegenheit«, sagte Saul schließlich. »Der Spieß denkt, Baz dreht durch, wenn zu viele Männer unterwegs sind.« So wie er das sagte, war er offenbar nicht derselben Meinung.
    »Aber Max rennt voller Panik durch die Gegend«, sagte Alex. »Wir müssen ihn und Levi finden, bevor die beiden austrocknen.«
    »Über die beiden Vögel mache ich mir später Gedanken«, sagte Saul stirnrunzelnd. »Ich will Baz kriegen. Ich will verhindern, dass der Scheiße baut.«
    Genau das hatte auch der Hauptfeldwebel gesagt, dachte Alex. Die Armee sorgte zuallererst für die eigenen Leute. Saul schniefte und blickte Alex an. »Der Hauptfeldwebel hat mir gesagt, ich soll dir die Situation erklären, damit du das verstehst.
    Baz ist ein Mann, den man in der zivilen Welt am besten als jemanden mit einer Persönlichkeitsstörung bezeichnen würde oder so. In der Armee können wir seine Fähigkeiten gebrauchen. Baz ist normalerweise ein guter Soldat, aber wir müssen ihn im Auge behalten. Sein Bruder Riley hat ihn immer beruhigen und zur Vernunft bringen können. Deshalb haben wir die beiden stets in derselben Gruppe. Als Team sind sie hervorragend.«
    Saul räusperte sich und spuckte aus.
    »Aber jetzt hat sich Baz unerlaubt von der Truppe entfernt und ich muss ihn entweder entwaffnen oder, falls er unzugänglich ist, ihn zu einem bestimmten Ort führen, wo eine Gruppe auf ihn wartet, die ihn

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