Bullet Catcher 2: Max
ich mir auch einen zulegen.«
Cori verdrehte die Augen, dann beugte sie sich vor und küsste ihre Freundin. »Bis dann.«
Der Humor verflog aus Breezys Augen, als sie ihre schlanken Finger auf Coris nackte Schultern legte. »Vergiss nicht, du siehst die Dinge immer noch nicht wieder klar.« Ihr Blick wanderte zu Max. »Gerade jetzt nicht.« Sie zog Cori näher und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
Cori stand nur da und nickte. »Ich rufe dich an«, sagte sie und nahm dann Max ihre Tasche ab. »Lass uns das hinter uns bringen.«
Am Ende der Terrasse angekommen, führte Max sie die Steintreppen hinunter zum Eingang des Spas. »Worüber habt ihr geredet?«, fragte er.
Sie sah zu ihm hoch. »Über dich.«
Klar, über wen sonst. Sie gingen an der Rezeptionistin vorbei auf den Fahrstuhl zu, der sie zu den Massageräumen in der dritten Etage bringen würde. In der Fahrstuhlkabine hielt Cori so weit wie möglich Abstand.
»Was hat Swen gesagt?«, erkundigte sie sich.
»Nichts Wichtiges.«
Mit enttäuschtem Gesicht drückte sie zum zweiten Mal auf den Knopf für die dritte Etage.
»Er hat mir zwar alles über seine Ehe erzählt, aber vielleicht wollte er mich auch nur überzeugen, dass er nicht schwul ist.«
»Was ist mit seiner Drogen-Vergangenheit?«
Die Aufzugtüren öffneten sich, der Blick fiel auf einen kühlen, geräuschlosen Flur. Max trat als Erster hinaus und hielt die Türen offen. Der Flur war leer, mit minimalistischen orientalischen Ornamenten geschmückt und von Reispapiertüren gesäumt. »Hat er offen zugegeben. Meinte, das sei eine Jugendsünde gewesen.«
»Hast du ihn nach William und den Kräutern gefragt?«
Max hatte das Thema William ganz behutsam angefasst, um keinen Hinweis darauf zu geben, dass er ein Verbrechen vermutete. »Ein wenig. An dem Abend, als dein Mann starb, war Swen bei einem Abendessen mit der Werbeagentur des Spas, aber er hatte ihn noch am selben Tag massiert. Er hat deine Aussage bestätigt, dass William Heilpflanzen jeder Art ablehnte.«
Sie blieb abrupt stehen. »Da gibt es nichts zu bestätigen . Und ich habe auch keine Aussage gemacht. Ich habe einfach mein Wissen mit dir geteilt. Hör auf, mich …« Sie schlug sich mit den flachen Händen auf die Hüften und funkelte ihn an.
»Was?«
»Mich in die Defensive zu drängen«, vollendete sie ihren Satz. »Mir liegt noch mehr als dir daran, herauszufinden, wer das getan hat. Mach dich nicht zu meinem Gegner.«
Er runzelte die Stirn. »Was hast du da draußen getrunken?«
»Fahr zur Hölle!«, murmelte sie, schob ihn mit einer Hand beiseite und ging direkt auf den Raum Nummer vier zu.
Er nahm sie am Ellbogen. »Mal im Ernst, Cori. Du bist ganz rot im Gesicht. Deine Pupillen sind geweitet.«
»Ich hatte einen halben Martini, Dr. Roper«, erwiderte sie sarkastisch. »Und außer Alkohol gibt es noch andere Faktoren, die solche Symptome hervorrufen können.«
»Nämlich?«
»Stress. Schlafmangel.« Sie ließ ihren Blick über sein Gesicht flattern und sah ihm dann wieder in die Augen. »Sexuelle Anziehung.«
Er hielt ihrem Blick stand, dann griff er nach der Türklinke. »Dann solltest du dich entspannen und ein wenig schlafen.«
Ohne auf seine Bemerkung zu reagieren, schob sie sich an ihm vorbei. »Der Raum ist gereinigt worden«, sagte sie und sah sich um. »Sind Fingerabdrücke genommen worden?«
»Du hast nicht Anzeige erstattet, also ist das hier kein Tatort.« Max machte die Tür zu und verriegelte das einfache Schloss. »Swen sagte, er habe selbst sauber gemacht.«
Cori ging zum Fenster, einer vom Boden bis zur Decke reichenden Panoramascheibe, die den Blick auf leuchtend blaues Wasser freigab. Das Licht schien durch das rosa Sommerkleid, das sie trug, und offenbarte ihre langen, schlanken Schenkel und die verführerische kleine Stelle ganz oben, wo sie sich nicht berührten.
»Dieses Zimmer gruselt mich«, sagte sie und drehte sich um neunzig Grad, sodass sein Röntgenblick jetzt auf ihr Profil fiel. »Wie lange wird das dauern?«
»Nur ein paar Minuten. Hast du schon mal etwas von forensischer Hypnose gehört?«
Sie schüttelte den Kopf. »Zeitverschwendung, Max. Man kann mich nicht hypnotisieren – ich hab’s versucht.«
»Warum?«
Sie ließ ihre Handtasche auf den Ablagetisch fallen und ging zur Massagebank, um sich rücklings daraufzuziehen. »Weil ich nicht in diesen Alpha-Zustand gelangen kann.«
»Ich meinte, warum du hypnotisiert wurdest?«
»Breezy hatte mal einen Hypnotiseur aus Kalifornien
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