Bullet Catcher 2: Max
immer einen Schlüssel«, sagte er, steckte die Waffe ein und warf ihr ein kurzes Lächeln zu.
Ihre Haselnussaugen weiteten sich, aber ihr Mund krümmte sich zu einem leichten Lächeln, das die einigermaßen attraktive in eine extrem hübsche Frau verwandelte. »Sie offensichtlich nicht.«
Er schlug den Deckel auf und ging die Akten durch, die in alphabetischer Reihenfolge angeordnet waren. Nirgends stand so etwas wie »Autopsie von William Peyton«. Das wäre auch zu einfach gewesen. Langsam blätterte er alle Reiter noch einmal durch und las die Namen laut. »Adams, Cooper, Dawson, Exline, Krebs, Mahar, Ortiz, Paige, Pennington, Roswell, Rucker, Statler, Varn.« Kein Peyton.
Seine Finger wanderten zu einer Akte zurück. Cooper . Er zog die Mappe heraus und öffnete sie. Sie war leer bis auf einen schwarz-weißen Zeitungsausschnitt mit einem Miniaturfoto von drei Frauen in Abendkleidern, die mit einem Drink in der Hand zusammenstanden. Ein typischer Society-Schnappschuss, nur dass eines der Gesichter schwarz eingekreist war.
Dan studierte ihre hübschen Züge, ihr langes, dunkles Haar. Er hatte einmal ein Bild von ihr gesehen, als er in Max’ Brieftasche etwas gesucht hatte. Als er einen Scherz darüber machte, hatte Max ihm klargemacht, dass er in diesem Fall überhaupt keinen Spaß verstand.
Corinne Cooper Peyton.
Warum steckte sie markiert in einem Stapel Autopsieberichte? Er drehte den Papierschnipsel um und starrte auf die Worte, die von Hand an den Rand geschrieben waren.
Sie ist die Nächste . Auf einem kleinen gelben Klebezettel stand: »Talblick.«
Dan hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte – nur dass er jetzt Max anrufen und ihm das geben konnte, was er sich auf der Welt am meisten wünschte: einen Grund, um sein Mädchen zu holen.
Die meisten Frauen würden Chase Ryker umwerfend finden. Vom Küchenfenster aus verfolgte Cori, wie der Bullet Catcher Schlösser sicherte und die Tore zum benachbarten Weinberg überprüfte. Die meisten Frauen wären von seinen ernst dreinblickenden blauen Augen, seinen breiten Schultern und der militärischen Präzision seiner spärlichen, eleganten Bewegungen fasziniert. Und gewiss wären die meisten Frauen beeindruckt davon, dass er früher Astronaut war, das Spaceshuttle kommandiert und die Welt vom All aus, aus hundert Kilometern Entfernung, gesehen hatte.
War Max das bewusst gewesen, als er sie allein im Flugzeug zurückgelassen hatte? Dachte er sich nichts dabei, sie mit einem so attraktiven Kerl wie Chase Ryker in einen romantischen Winkel in die Hügel des Weinlandes zu schicken?
Offensichtlich nicht.
Chase kam durch die Hintertür herein und klopfte sich den Schmutz von den Schuhen. »Alles ist sicher, Mrs Peyton. Sie können beruhigt schlafen gehen.«
»Vielen Dank, Chase. Da niemand weiß, dass ich hier bin, fühle ich mich ziemlich sicher.«
Er sah durch die Küchentür nach draußen. »Ein herrlicher Weinberg ist das.«
»Nicht wahr? Unsere Nachbarn sind zum Glück sehr großzügig mit ihrem fantastischen Pinot noir. Aber ich liebe auch diese Aussicht. Deshalb habe ich das Anwesen ›Talblick‹ genannt.« Sie öffnete die Kühlschranktür. »Oh! Sieht so aus, als hätten wir ein Versorgungsproblem.«
Er sah sie an. »Ich fahre Sie zum Einkaufen, wenn Sie möchten.«
»Es gibt einen kleinen Laden etwa anderthalb Kilometer die Straße entlang und einen größeren Supermarkt ein Stückchen weiter.« Sie wandte sich vom Kühlschrank ab. »Ich fahre.«
»Auf keinen Fall, Mrs Peyton. Max hat klipp und klar gesagt, dass Sie nicht alleine irgendwohin fahren sollen. Wenn Sie möchten«, schlug er vor, »kann ich fahren, und Sie bleiben hier. Das ist kein Problem, nachdem ich die Schlösser getauscht und gesichert habe. Wenn Sie versprechen, dass Sie das Haus nicht verlassen.«
Sie nickte und reichte ihm die Einkaufsliste. »Darf ich zu den Nachbarn gehen und sagen, dass ich da bin?«, fragte sie. »Ich komme dann mit ein paar Flaschen Pinot noir zurück.«
Er lächelte, ein bedächtiges, träges Grinsen, das ihn bei der NASA mit Sicherheit zum Posterboy gemacht hatte. »Ich trinke nicht, Ma’am. Und es wäre mir lieber, wenn Sie warten, bis ich zurück bin, dann kann ich Sie begleiten.«
Sie war einverstanden. »Die Schlüssel für die Autos in der Garage hängen im hinteren Flur. Sie haben die Wahl zwischen dem Lincoln Navigator, der ist gut für große Einkäufe, oder dem Carrera, der –«
»Ist gut für Kurven.«
Sie lachte.
»Ich
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