Bullet Catcher 2: Max
Geräusch eines Autos hielt sie inne und hielt beklommen in der Dunkelheit Ausschau nach Scheinwerfern.
Nichts.
Sie ging wieder schneller, das Geräusch ihrer Schritte im Einklang mit dem Puls, der in ihren Ohren pochte. Dann erfasste sie ein Lichtkegel von links. Sie drehte sich instinktiv danach um und wurde von Halogenscheinwerfern geblendet. Der Wagen – ein Pick-up, wie sie im ersten Moment vermutete – holperte über die unbefestigte Zufahrtsstraße. Coris Kehle wurde eng, als sie in die Lichter blinzelte.
Sollte sie winken, um auf sich aufmerksam zu machen? Der Wagen beschleunigte und hielt direkt auf sie zu. Panik stieg in ihr auf, als die Scheinwerfer immer näher kamen. Um Gottes willen, er würde nicht bremsen!
Es war gleich, ob sie nach rechts oder links auswich, der Wagen konnte ihr in jede Richtung folgen. Sie hörte das Röhren des Motors, immer lauter, immer näher.
Kurz entschlossen drehte sie sich um, krallte ihre Finger in den Drahtzaun und begann mit rutschenden Sohlen hochzuklettern.
Sie sah über ihre Schulter. Der Wagen wurde immer schneller. Das Fernlicht flammte auf. Ein Schrei blieb ihr im Hals stecken, während sie sich einen halben Meter weiter hochzog. Die Hupe dröhnte lange, laut, schier endlos, und in panischem Schrecken verlor Cori den Halt. Rücklings stürzte sie zu Boden, während der Wagen näher kam, immer näher und näher und dann mit lautem Knirschen zum Stehen kam.
Angstgelähmt blickte sie ihrem Angreifer entgegen. Wenn sie schon sterben sollte, wollte sie wenigstens wissen, wer er war.
Die Scheinwerfer erloschen, doch vor ihren Augen tanzten immer noch weiße Punkte, als sich die Fahrertür öffnete und jemand ausstieg. Langsam, bedrohlich und unerbittlich.
Cori stockte der Atem. Unfassbar. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass er es sein könnte.
17
Gifford Jones taumelte ins Badezimmer und schaltete das Licht ein. Es blieb dunkel.
Er stieß mit dem Fuß die Tür zu und rieb sich die Augen. Der Schmerz in seinen Schläfen war so stark, dass er sich fast krümmen musste.
»Alles okay, Schatz?«, rief Breezy schläfrig. Gott im Himmel, nichts war okay! »Alles bestens«, brachte er heraus und räusperte sich. »Ich hole mir nur ein Aspirin.«
Er wartete eine Minute. Es kam oft vor, dass er nachts ins Bad ging, und Breezy bekam meist gar nichts davon mit. Aber heute war sie besonders aufmerksam, und wenn der Kopfschmerz zuschlug, versagten alle seine Körperfunktionen.
Wie lange würde sie bei einem Mann bleiben, der Viagra nahm und sie trotzdem nicht befriedigen konnte?
Er rieb sich erneut die Augen. Was direkt vor ihm war, konnte er sehen, Schminktisch und Waschbecken, den Marmorboden, die Kante der Badewanne. Aber an den Seiten war alles dunkel. Seine periphere Sicht war komplett ausgefallen.
Wie lange würde sie bei einem Blinden bleiben?
Warum er heute Nacht Kopfschmerzen hatte, wusste er. Es war ihm nach langem Hin und Her gelungen, bei Thomas Matuzak einen Termin zu ergattern. Und was ihm der Boss von Beckworth Insurance verraten hatte, war genug gewesen, um bei ihm Panik auszulösen.
Sie ermittelten nicht gegen Corinne – jedenfalls hatte Matuzak nichts davon gesagt. Aber es war klar, dass sie herumschnüffelten. Wie weit würden sie nachforschen? Und nachdem Corinne in Sonoma war …
Zum Glück hatte er Nash vorgewarnt. Vielleicht würde Corinne gar nicht zur Baustelle fahren, aber wenn doch, würde Nash wissen, was zu tun war. In der Zwischenzeit – und selbst wenn sie nur mal ausspannen wollte, wie Breezy meinte – konnte er versuchen, alles so aussehen zu lassen, als hätte Corinne wirklich ihren Mann ermordet. Nur wie?
Ohne Leiche und entsprechende Autopsie brauchte man dafür schlagkräftige Beweise. Er musste etwas einschleusen, was dann von der Versicherung gefunden wurde. Aber wie sollte er das anstellen?
Die Badezimmertür flog auf. »Was ist los, Giff?«
Mit seinem Tunnelblick musste er den Kopf ganz umdrehen, damit er seine Frau sehen konnte. Er sah die Sorge in ihren Augen, und mit einem Mal bedeutete ihm das viel mehr als der knappe BH, aus dem sie förmlich herausquoll, und das winzige Spitzenhöschen, das sie angezogen hatte, um ihn scharf zu machen.
Er presste die Fingerspitzen gegen seine Schläfen. »Kopfweh.«
Ihre Miene wurde weich, und sie streckte die Arme nach ihm aus. »Ach, Schatz«, gurrte sie und legte ihre Hände auf seinen Kopf, um ihn zu massieren. »Du hast das viel zu oft, diese Kopfschmerzen.«
Er
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