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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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    Dann verstummte die Aufnahme. Vivian drückte eine Taste. »Das war’s .«
    »Haben Sie das der Polizei gegeben, als sie wegen Keishas Tod ermittelten ?« , wollte Johnny wissen.
    »Natürlich habe ich ihnen das vorgespielt. Wissen Sie, ich habe Keisha gefunden. Ich war am nächsten Tag hier und – «
    »Wie sind Sie hereingekommen ?« , fragte er.
    »Ich habe einen Schlüssel .«
    »Warum sind Sie dann heute nicht hineingegangen ?«
    Vivian musterte ihn verächtlich. »Weil das Schloss ausgewechselt worden ist. Wollen Sie mich ausreden lassen oder lieber aushorchen ?«
    Wie kam er dazu, Vivian zu verhören? »Was hat die Polizei zu der Nachricht gesagt ?« , wollte Sage wissen.
    »Die meinten, irgendein Spinner hätte sie wahrscheinlich auf dem Heimweg belästigt. Für sie hat die Nachricht die Selbstmordtheorie bestätigt .« Unverhohlenen Abscheu im Gesicht, ließ sich Vivian gegen die Rückenlehne fallen. »Es gab keinen Hinweis auf einen Kampf, sie hatte Ephedrin-Kapseln offen neben sich liegen und einen Abschiedsbrief unter dem Kopfkissen. Und niemand hat an diesem Abend in der Gegend einen Überfall gemeldet oder irgendwas gesehen .«
    »Warum glauben Sie, Sie seien die Nächste ?« , fragte Johnny, diesmal etwas sanfter.
    »Weil ich die andere bin .«
    »Die andere was ?«
    »Die einzige andere schwarze Tänzerin .«
    Johnny blickte skeptisch drein. »Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt? Er hätte jede gemeint haben können .« Er sah Sage an, und sie war sicher, dass er die schwarze Schrift vor Augen hatte, die sie nun schon an zwei verschiedenen Orten gesehen hatten: Huren müssen sterben .
    »Was ist mit Ashley ?« , fragte Sage.
    »Sie ist nicht schwarz « , entgegnete Vivian.
    »Wie kommen Sie darauf, dass das Ganze irgendwas mit der Hautfarbe zu tun hat ?« , warf Johnny ein.
    Vivian seufzte, während sie offenbar überlegte, was sie sagen sollte. Die Katze sprang auf ihren Schoß, als spürte sie, wie sehr sich ihre Besitzerin quälte. »Ich habe diese Entführungssache auch gemacht « , erzählte sie und streichelte geistesabwesend das Tier. »Aber dabei ist was Merkwürdiges passiert .«
    »Was ?« , fragten Sage und Johnny wie aus einem Mund.
    »Na ja, zum einen war es überhaupt nicht so, wie sie es versprochen hatten .«
    »Wer ?« , hakte Johnny nach.
    »Die Mädchen, die es schon gemacht hatten. Ashley. Rebecca. Briana. Sie meinten, es wäre cool, witzig, erotisch. Nicht so wie die anderen doofen Spielchen, die Glenda uns spielen lässt .«
    »Was für doofe Spielchen ?« , fragte Sage.
    »Ach, so Teambildungskram .« Vivian wedelte abfällig mit der Hand. »Schwachsinn wie zum Beispiel, seine geheimen Ängste aufzuschreiben oder sich mit verbundenen Augen gegenseitig mit den Daumen zu erkennen. Die Sache mit der Website war auch so etwas, wir sollten alle die gleiche Erfahrung machen, durften aber nicht darüber reden. Das gehörte dazu. Keine sollte den anderen erzählen, was sie erlebt hat, ob sie Spaß gehabt hat oder ob sie ihren Retter gevögelt hat. Aber manche haben es trotzdem erzählt. Manche, nicht alle .«
    Ob sie ihren Retter gevögelt hat . Sage unterdrückte einen Anflug von Unbehagen. »Und was ist passiert, als du gekidnappt wurdest ?«
    »Ich wurde in einen großen Transporter gestoßen, und zwar direkt am Treffpunkt, in der gruseligen Tiefgarage unter dem Common Park. Ich habe weder ein Gesicht gesehen, noch habe ich mit irgendjemandem geredet. Sie haben mir Augen und Hände verbunden – richtig fest, das tat ganz schön weh. Dann fuhren wir ein paar Minuten. Als Nächstes weiß ich, dass ich in einem Raum lag. Allein. Auf so einer Art Pritsche .« Sie atmete tief durch und grub ihre Finger tief in das dicke Fell der Katze, die wohlig zu schnurren begann. »Irgendein Typ kam herein, und ich spürte Licht auf mir, nur konnte ich ja nichts sehen. Er riss mir die Binde von den Augen und hielt mir eine Taschenlampe vors Gesicht, so nah, dass ich nichts sehen konnte. Rein gar nichts .«
    Sage nickte mit klopfendem Herzen.
    »Dann hat er geflucht, so was gesagt wie ›Scheiße‹ oder so, hat mir das Ding wieder über den Kopf gezogen und ist gegangen. Ich saß da, gefesselt und blind wie in einem schlechten Film. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass mich jemand rauszerrt und wieder in den Transporter wirft. Und dann hab ich denselben Typen sagen hören: ›Wenn du mir das nächste Mal wieder einen Bastard anschleppst, gibt’s Ärger. Die kann ich nicht

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