Bullet Catcher - Ben
sich ihre Augen, und ihre weichen, süßen Wangen erbleichten, weil alles Blut aus ihnen wich.
»Rosen«, wisperte sie. »Auf dem goldumrandeten Teller.«
»Scheiße.«
»Ben.« Sie umklammerte seine Hand fester. »Was machen wir jetzt?«
»Was ich immer mache – seinen Arsch retten.« Mit einem schnellen Kuss auf ihre Wange stieß er seinen Stuhl zurück und stand auf, um dem Tablett zu folgen.
Kapitel 4
Callies Herz hämmerte lauter als das Geklapper in der Küche und ließ sie beinahe die anderen Tabletts vergessen, während ihre Aufmerksamkeit wie gebannt auf Ben ruhte, der auf seiner Mission, den Gouverneur zu retten, um Tische und Kellner herumeilte. Dann wurden die Küchentüren wieder aufgerissen, daher spähte sie über ihre Schulter, davon überzeugt, dass Ben wissen wollen würde, dass sie weiter die Teller beobachtete.
Aber eine hohe Silhouette erschien vor dem Licht, das aus den Küchentüren drang.
Beim Anblick der Köchin schnellte Callie herum, presste die Zähne aufeinander und betete, dass die Frau nicht bemerkt hatte, dass sie nur wenige Schritte entfernt saß.
»Was zur Hölle tut er?«
Callie erkannte die leise, selbstbewusste Stimme und kämpfte gegen den Drang, sich umzudrehen und die Frau anzufunkeln, die ihre Rosen gestohlen hatte und sie benutzte, um den Gouverneur zu vergiften. Zorn überkam sie, aber sie schloss die Finger um ihre Sitzfläche und zwang sich, von dem tödlichen Radar der Köchin fernzubleiben.
Der Kellner mit den Rosen stieg im gleichen Moment auf das Podium, in dem Gouverneur McManus Ben durch den Raum schreiten sah. Der ältere Mann runzelte die Stirn, während er sich zu der Person neben ihm beugte, etwas flüsterte und auf Ben zeigte.
»Entschuldigung!« Ein Mann in einem Anzug eilte auf Ben zu, aber er wich aus und umrundete den nächsten Tisch.
»Security!«, brüllte er, während er näher an das Podest heransprang.
Ein Tuscheln erhob sich im Raum, ein leichtes Grollen, das an einem Ende begann und lauter wurde, als die Leute zu spüren begannen, dass etwas nicht stimmte.
Der Kellner erreichte McManus und trat hinter ihn, bereit, seinen Teller vor ihn hinzustellen. Der Gouverneur bemerkte es kaum, sein zorniger Blick war auf Ben gerichtet, der vorwärts stürmte.
»Gott verdamme ihn!« Die Stimme hinter Callie spiegelte den Gesichtsausdruck des Gouverneurs wieder, als seien sie einer Meinung.
»Keine Bewegung!« Zwei weitere Wachmänner stürzten sich auf Ben, aber er wich dem einen mühelos aus, der ihn zu packen versuchte, und schlug den anderen beiseite, was ihm einige besorgte Rufe eintrug.
»Essen Sie das nicht!«, brüllte Ben dem Gouverneur zu.
Der ganze Raum verfiel in Schockstarre, dann brach Chaos aus, während Menschen aufstanden und vier stämmige Wachmänner Ben packten. Es waren zu viele, als dass er sie hätte abschütteln können.
»Beruhigen Sie sich!«, rief der Gouverneur und stand auf, er wedelte mit den Händen, als hätte er die Macht, die Menge im Raum zum Schweigen zu bringen. Die Bodyguards manövrierten Ben sofort ans gegenüberliegende Ende des Festsaals.
»Da ist Gift auf jedem Tisch!«, schrie Ben, als die Wachen ihn durch eine Tür zerrten und zum Schweigen brachten.
»Es ist alles in Ordnung«, rief der Gouverneur abermals und nahm das Mikrofon vom Podest, um die Menge zu beruhigen. »Das ist nur ein verstimmter ehemaliger Angestellter, es gibt keinen Grund zur Sorge.«
Aber das Rumoren wurde lauter, einige Leute schrien, irgendjemand warf seinen ganzen Teller auf den Boden.
»Ich werde es ihnen beweisen!« Der Gouverneur beugte sich über seinen Teller, um einen Bissen zu nehmen. Entsetzen schnürte Callie die Kehle zu und schnitt ihr die Luft ab. Sollte sie aufstehen und rufen – und am Ende genauso weggeschleppt werden wie Ben? Sollte sie … ?
Die Türen hinter ihr schwangen wieder auf. »Das ist für Mrs McManus«, sagte die Köchin.
Callie riskierte es, sich auf ihrem Sitz umzudrehen, und sah einen weiteren goldumrandeten Teller. Sofort entdeckte sie die schwarzen Rosenblätter anstelle der geraffelten Trüffel.
Für die Ehefrau des Gouverneurs?
In diesem Moment spürte Callie, wie sich Blicke in sie hineinbohrten. Ohne nachzudenken schaute sie auf und erstarrte, als sie in die eiskalten Augen der Köchin sah. Die Frau zischte, als sie begriff, dass sie erwischt worden war.
Der Kellner ging weiter, hob das Tablett langsam an, während die Unruhe und die Gespräche der Menge beinahe das hämmernde
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