Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Jack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
telefonierte und sie ohne großes Aufheben um den Apparat herumführte. Jack schritt durch den Detektor und nahm ihre Hand, als sie sich wieder trafen. Gemeinsam steuerten sie die große Halle an, um ihre Positionen einzunehmen.
    Lucy schlängelte sich zwischen den Partygästen hindurch wie ein blutrotes Band. Ihr langes Haar floss über ihren nackten Rücken, so glatt, dass sich der bläuliche Schimmer der Wasserbecken darin fing. Wenn sie hintereinander gehen mussten, beobachtete Jack, wie sich ihre schmalen Hüften unter der Seide bewegten und ihr fester, praller Hintern bei jedem Schritt mit ihren Stilettos hin- und herschwang.
    »Sieh mal, Jack, ein Hai.« Er folgte ihrem Blick zu einem Sandtigerhai, der durch das zwei Etagen hohe, riesige Becken strich.
    »Nicht der, auf den ich es abgesehen habe.«
    Sie blickte auf die Galerie im ersten Stock, wo mindestens drei ihrer Leute positioniert waren. »Hab Geduld. Owen ist ihm gerade in den Salzsumpf gefolgt. Aber jetzt hab ich erst einmal Durst.«
    Jack nickte und ging zur Bar, ohne sie zu fragen, was sie trinken wollte. Selbst das hatten sie vorher festgelegt.
    »Läuft’s, Kumpel?« Fletch hatte für diesen Anlass seine schulterlange dunkelblonde Mähne im Nacken zusammengebunden und seine Goldkreole durch einen winzigen Brillanten ersetzt.
    »Wie gut, dass jemand dran gedacht hat, einen Sittenwächter für mich mitzubringen«, bemerkte Jack trocken.
    Fletch grinste und zeigte seine Grübchen. »Ich bin dein bester und einziger Freund. Da ist es ja wohl ganz normal, dass ich ein Auge auf dich habe.«
    »Mach dir meinetwegen keine Gedanken.« Jack wandte sich dem Barmann zu und bestellte zwei Wasser.
    »Mach ich aber«, sagte Fletch, lehnte sich mit seinem muskulösen Körper gegen die Theke und ließ seinen Blick durch den Raum wandern.
    Er hatte kein Mikro, so wie einige andere auch, konnte aber alle Berichte und Anweisungen vernehmen, die Jack auch hörte. »Ich bin verdammt froh, dass Miranda heute Abend nicht mitkommen wollte.«
    »Mir passt es auch nicht, dass Vanessa hier ist«, sagte Jack. »Aber sie war nicht davon abzubringen herzukommen, und ich kann schon verstehen, dass sie neugierig auf ihren biologischen Vater ist.«
    »Sie sollte ihn nicht als Vater betrachten.« Fletch war von Beginn an mit diesem Fall beinahe so vertraut gewesen wie Jack – und er war derjenige, der Jack erneut Zutritt zu Lucys Büro verschafft hatte.
    »Hast du ihn schon gesehen?«, fragte Fletch.
    »Sieben? Ja, am Wagen.«
    »Wie sieht er aus?«
    »Leider immer noch ziemlich lebendig.«
    Fletch verengte warnend die Augen. »Lucy hasst solche Sprüche, weißt du.« Sein australischer Akzent konnte den strengen Ton in seiner Stimme nicht verbergen.
    »Ich weiß, was Lucy hasst.« Und was sie mochte. Doch niemand wusste über ihre gemeinsame Geschichte Bescheid, selbst Fletch nicht, der ihn damals in die Firma gebracht hatte und als Einziger sein Freund geblieben war, nachdem Lucy ihn gefeuert hatte. »Bei dem Kerl kann ich einfach nicht anders.«
    »Behalt’s einfach für dich! Du hast jetzt von Lucy alles, was du wolltest, also versau es nicht!«
    Nicht alles. Mit einem Nicken bedankte sich Jack bei dem Barmann für die Wassergläser. »Wird schon werden.«
    »Sieben betritt die Halle.« Die Stimme unterbrach ihre Unterhaltung, und Fletch verabschiedete sich mit einem kurzen Kopfnicken.
    »Muss auf meine Position. Mach’s gut, Kumpel.«
    Jack ging zu Lucy zurück.
    »Ich höre, wir haben Gesellschaft«, sagte er und reichte ihr das Wasser.
    Sie sah sich nicht um, obwohl ihnen das anschwellende Stimmengewirr bestätigte, was sie von den Kontrollmonitoren bereits wussten. Der Ehrengast war eingetroffen.
    Über Lucys Schulter hinweg sah Jack zu, wie sich die Menge teilte, als wollte sie einem König Platz machen. Dann sah er zum ersten Mal den Mann, den er hassen gelernt hatte.
    Aus der Nähe sah Higgie sogar noch imponierender aus, mit seinem auffälligen schlohweißen Haupt, dem herrischen Kinn, dem nicht nachlassenden Strahlen und dem Ausdruck von Weisheit, Verständnis und Gerechtigkeit für alle im Gesicht.
    Den Blick auf Jack gerichtet, räusperte Lucy sich leise. »Wenn Hass ein Gesicht hätte, hätte ich es gerade vor mir.«
    Jack versuchte nicht einmal, sein Mienenspiel unter Kontrolle zu bringen, während er Higgie studierte. »Wenn Charakterlosigkeit ein Gesicht hätte, hätte ich es gerade vor mir.«
    »Jack.«
    Er trank von seinem Wasser, ohne auf ihren warnenden

Weitere Kostenlose Bücher