Bullet Catcher: Jack (German Edition)
privaten Welt. Auf dieser Spendengala waren Hunderte von Leuten, die ich persönlich kannte. Die Hautevolee von Charleston sozusagen. Jede Menge Leute aus meiner Vergangenheit.«
Er wollte, dass in seinem engsten Umfeld herumgeschnüffelt wurde? Das hörte sich nicht nach Leichen im Keller und großangelegten Vertuschungsmaßnahmen an.
»Sie denken, der Attentäter ist jemand aus Ihrer Vergangenheit?«
»Könnte schon sein. In Anbetracht des Ortes.«
»Gibt es denn in Ihrer Vergangenheit jemanden, insbesondere in Charleston, der das Gefühl haben könnte, von Ihnen falsch behandelt worden zu sein?«
»Schon möglich.«
In ihrer Jackentasche vibrierte ihr Handy im Notrufrhythmus, es musste also Avery sein.
»Dann sollten wir uns jeden Einzelnen davon genau anschauen.« Lucy stand auf, als müsste sie auf und ab gehen, um besser nachdenken zu können. Sie ging auf eines der Bücherregale zu, um mit dem Rücken zu ihm gewandt die Trophäen und Fotos zu betrachten, und nahm dabei heimlich das Telefon aus ihrer Tasche, um auf das Display zu sehen.
DNA -Test ausgewertet. SH ist Vater der ES -Drillinge.
Lucy drehte sich wieder zu Higgins um. »Wenn Sie möchten, kann Bullet Catcher für Sie ganz private Ermittlungen durchführen, in Ihrem unmittelbaren Umfeld – und bei sämtlichen Personen in Charleston, mit denen Sie eine gemeinsame Geschichte haben.«
Er nickte nachdenklich.
»Wie gesagt, wir würden das Ganze hoch vertraulich behandeln. Es würde allerdings voraussetzen, dass Sie Ihre Vergangenheit vorbehaltlos vor mir ausbreiten. Ich brauche intimste Informationen.«
»Es hat da … jemanden gegeben«, begann er stockend. »Aber sie ist …« Er schüttelte den Kopf. »Sie hat keinerlei Möglichkeiten, an mich heranzukommen.«
»Sie?«
Lucy spielte mit dem Handy in ihrer Tasche. Spielte er auf Eileen an? Mit Sicherheit würde er sie nicht in diese Richtung ermitteln lassen, wenn er tatsächlich das Verbrechen begangen hätte, für das sie im Gefängnis saß.
Er grinste anzüglich. »Es gab da ein paar Damen, die mich mochten.«
»Das glaube ich.« Sie setzte sich, um auf Augenhöhe mit ihm zu sein und Vertrauen zu schaffen, damit er sich öffnete. »Lassen Sie mich noch einmal wiederholen: Nur ein paar ausgesuchte Personen aus meinem engsten Umfeld werden je davon erfahren. Ich würde mich persönlich der Sache annehmen.«
Den Ellbogen auf die Armlehne des Rollstuhls gestützt, rieb er sich mit dem Daumen das Kinn. »Die Sache ist die …«, begann er leise. »Meine Nominierung steht kurz bevor, und ich möchte auf keinen Fall, dass sie gefährdet wird.«
»Oder jemand«, fügte sie hinzu. »Das liegt ganz bei Ihnen. Sie müssen nichts weiter tun, als mir Namen, Daten und Berufe zu nennen, soweit Sie sich daran erinnern. Wir werden die entsprechenden Personen ausfindig machen und feststellen, ob sie an dem Abend anwesend waren oder in Verbindung zu Personen stehen, die unter den Gästen waren.«
Er hob eine Hand. »Darüber muss ich erst einmal nachdenken. Es gibt da Menschen, auf deren Gefühle ich Rücksicht nehmen muss.«
Die seiner Frau zum Beispiel. »Selbstverständlich. Aber niemand aus Ihrer Familie oder Ihrem engsten Umfeld muss je von diesen Ermittlungen erfahren, jedenfalls nicht, solange wir keinen Verdächtigen haben.«
Er nickte bedächtig.
»Wann könnten Sie denn ein Stündchen erübrigen, um mit mir ein paar Namen zusammenzustellen?«
Higgins unterdrückte ein Lachen. »In meinem überfüllten Kalender? Ich bitte Sie. Ich habe sowieso kaum etwas zu tun, und hiermit …«, er deutete auf sein verletztes Bein, »sind auch meine Urlaubspläne im Eimer. Das Einzige, was ich wirklich vorhatte, war, an meinen Memoiren zu arbeiten. Wo ist denn dieser Ghostwriter, den Sie zur Gala mitgebracht hatten?«
Der wartet nur noch auf den Startpfiff. »Er freut sich darauf, den Job zu übernehmen.«
»Ich schätze, der junge Mann würde alles tun, um in Ihrer Nähe zu sein.«
Sie sah ihn überrascht an.
Er schmunzelte selbstgefällig. »Ich bin ziemlich gut darin, die wahren Motive und Wesenszüge anderer zu ergründen. Vergessen Sie nicht, womit ich den Großteil meines Lebens verbracht habe.«
»Nein, aber bitte, wenn Sie lieber mit einem anderen Ghostwriter arbeiten möchten, ist das auch kein Problem. Ich habe nichts dagegen, wenn Sie sich noch andere ansehen wollen.«
Mit einem Lächeln, das heute zum ersten Mal wirklich echt war, deutete Higgins mit einem Finger auf sie. »Rufen Sie
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