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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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von ihr ergriffen hatte, damit Einhalt gebieten. »Nicht mehr, seit ich hierhergezogen bin.«
    Er schob sie aus dem Bad. »Ich wische später auf. Jetzt kommst du erst mal ins Bett.«
    Ihre Augen blitzten erneut entsetzt auf, doch dann schien ihr sein Vorschlag einzuleuchten, und sie nickte. »Ich sollte mich wirklich hinlegen. Sobald ich wieder tief durchatmen kann, ist es vorbei.«
    »Du schläfst oben, oder? Schaffst du es die Leiter hoch? Komm.« Er führte sie zu den steilen Stufen. »Ich bleibe hinter dir.«
    Er folgte ihr nach oben und hielt ihre Hand, während sie Schritt für Schritt eine Stufe nach der anderen nahm. Auf der kleinen Galerie befanden sich ein französisches Bett, ein Nachtkästchen und ein kleiner Schrank. Von unten drang so viel Licht herauf, dass er keine zusätzliche Lampe einschaltete. Nicht unter diesen Umständen. Adrien Fletcher war zwar kompromisslos, aber kein Grobian. Die Frau zitterte immer noch vor Panik – die Suche nach dem Tattoo musste wohl oder übel warten.
    Er legte sie auf das Bett und setzte sich neben sie, um sie mit sanften Lauten zu beruhigen. Ihre Atmung wurde tiefer und gleichmäßiger, während sie mit geschlossenen Augen auf dem Rücken lag. Er streichelte ihr Haar, ihren Arm, hielt ihre Hand und strich über ihre Fingerknöchel.
    Schließlich schien sie sich wieder gefangen zu haben. »Ich kann mein Glück gar nicht fassen, dass ich dich heute gefunden habe.«
    »Ich habe dich gefunden«, sagte er und hoffte, dass es etwas gegen das schlechte Gewissen half, wenn er die Wahrheit sagte. »Und ich freue mich, wenn ich dir helfen kann.«
    »Du hattest recht: Man weiß nie, was das Leben für Überraschungen bereithält.«
    Er verflocht seine Finger mit ihren. »Das macht es so spannend.«
    »Oder beängstigend.« Ihre Stimme war voller Selbstironie.
    »Was macht dir denn Angst, Miranda?« Er glitt neben sie, und sie rückte ein Stück zur Seite, um ihm Platz zu machen.
    »Früher – alles. Heute eigentlich nur noch das Fliegen, wobei ich kleine, dunkle Räume auch nicht so gerne mag.«
    Er stützte sich auf den Ellbogen, legte den Kopf auf die Hand und musterte sie. »Wie kam es, dass du vor allem Angst hattest?«
    »Ich habe dir ja schon erzählt, dass meine Mutter überängstlich war. Und das ist noch untertrieben. Ich liebe sie wirklich von Herzen, aber sie ist extrem furchtsam und hat alles in ihrer Macht Stehende getan, damit ich genauso wurde. Ich musste bei fünfzehn Grad eine dicke Jacke anziehen. Ich durfte nicht zur Kirmes, weil man da von der Achterbahn fallen kann. Ich wurde zu Hause unterrichtet, weil in der Schule viel zu viele Gefahren auf mich gelauert hätten. Ich durfte nie allein irgendwohin gehen oder mich mit anderen treffen.«
    »Du bist also nach Kalifornien geflohen.« Aus den Fängen von Eltern, die sie nicht nur zu einer Neurotikerin gemacht, sondern sie auch über ihre Herkunft belogen hatten.
    Sie lächelte knapp. »Mein Dad hat mich zum Glück irgendwann heimlich aus dem Nest geschubst. Als Mom einmal nicht in der Nähe war, hat er mich beiseitegenommen und mir dringend geraten, an eine andere Uni zu gehen, möglichst weit weg.«
    »Hattest du professionelle Hilfe? Hast du eine Therapie gemacht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Es genügte schon, eine Weile von zu Hause weg zu sein. Ich bin jetzt seit zwei Jahren hier. Ich habe Freundschaften geschlossen, hatte auch ein paar lose Beziehungen, habe jede Menge Ratgeber gelesen und ein paar Seminare besucht. Ich dachte, ich hätte es überwunden. Aber dann heute Abend, schon bei der Lesung, fing es fast wieder an. Als du dich eingeschaltet hast, ging es mir schon viel besser. Aber als ich dann den Vogel sah … « Sie schloss die Augen und rang sichtlich um Fassung. »Nachdem die Polizei weg war, konnte ich die Panik nicht länger unterdrücken. Das war eindeutig eine Todesdrohung. Irgendjemand will mich umbringen.«
    Er hob den Kopf von seiner Hand. »Was? Du hast gesagt, das wäre ein Opfer für die Götter oder so was.«
    »Es ist ein altes Maya-Symbol, das nur ein paar Experten auf dem Gebiet kennen. Der Quetzal mit dem gebrochenen Genick ist eine Bitte an Itzamná, einen hohen Gott, der als der Erfinder der Schrift und Schutzpatron der Wissenschaften gilt. Ein Maya-Purist würde ihn als meinen Gott sehen, aus offensichtlichen Gründen. Er würde wahrscheinlich glauben, Itzamná wäre verärgert über das, was ich geschrieben habe, und verlangte, dass ich geopfert würde.«
    Fletch

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