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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Leseveranstaltung interessierte ihn nicht im Geringsten. Sein Kollege, ein offensichtlich etwas routinierterer Beamter namens McMurphy, schrieb immerhin mit, als Fletch die sechs oder sieben aggressivsten Zwischenrufer beschrieb, wenn auch nur ein paar Worte.
    Solar stellte weiterhin Fragen über die Studenten, was Fletch allmählich auf die Nerven ging. Der Haufen Spinner, der sich auf Miranda eingeschossen hatte, war äußerst bewandert in dieser Art von Symbolik. Sie hatten gerade erst demonstriert, wie ernst es ihnen mit ihrem Protest war. Wie kam dieser Hosenscheißer darauf, dass es unbedingt ein Anthropologiestudent gewesen sein musste?
    Hätte ein anständiger Ermittler nicht auch ihn fragen müssen, wer er war und was er mit dem Opfer zu tun hatte? Die beiden Cops hatten einfach hingenommen, was sie ihnen erzählt hatten, dass sie sich gerade erst kennengelernt hätten und nach einem gemeinsamen Abendessen hierhergekommen seien. Sie hatten keine weiteren Fragen gestellt und ihn auch nicht durchsucht. Wenn sie das getan hätten, hätten sie an seinem Knöchel eine Glock 19 gefunden, von der Miranda bereits wusste, seit er Haus und Grundstück gesichert hatte. In seiner Brieftasche hätten sie seine vom Staat Kalifornien erteilte Lizenz gefunden und in seinem Kopf jede Menge nützlichen Verstand.
    Nach einer Stunde zogen die Polizisten mit dem Versprechen ab, die Sache weiter zu verfolgen. Den Quetzal nahmen sie in einer Plastiktüte mit, als Beweis für den »studentischen Vandalismus«, wie sie sich ausdrückten.
    Das sinnliche Feuer, das er zuvor entfacht hatte, war inzwischen längst erstorben. An Verführung war heute Abend nicht mehr zu denken, und doch musste er herausfinden, ob sie das Zeichen am Körper trug oder nicht. Von Jacks Freundin im Gefängnis war bislang nicht zu erfahren gewesen, wo sich das Tattoo befand – offenbar wusste sie es selbst nicht.
    Da er auf Mirandas unbedeckter Haut keine Tätowierung erkennen konnte, musste er irgendeinen Weg finden, sie zu entkleiden. Die hübsch eingerichtete Wohnung hatte einen Vorteil – sie war winzig, denn sie bestand nur aus einem großen Zimmer, einer Miniküche und einem Bad. Eine Leiter führte zu einer kleinen Galerie, auf der Miranda schlief.
    Auch wenn Miranda Lang sich sichtlich bemühte, die Fassung zu bewahren, konnte sie ihre Angst nicht verbergen. Das ermöglichte ihm entweder zu bleiben – oder er saß bald vor der Tür.
    »Hast du irgendwo ein paar alte Handtücher?«, fragte er und stand von dem Barhocker an der winzigen Küchentheke auf.
    Miranda hatte sich in einen Sessel gekauert und sah ihn an, als hätte sie vergessen, dass er da war. »Handtücher?«
    »Ich dachte, ich wische die Sauerei draußen für dich auf.«
    Sie schenkte ihm ein dankbares Lächeln. »Das ist nett von dir. Du warst wirklich eine große Hilfe mit der Polizei, offenbar sprichst du deren Sprache. Aber du warst ja auch Polizist in Tasmanien, oder?«
    »So etwas in der Art. Ich war bei einer Spezialeinheit. Hast du deine Tücher in der Küche?«
    »Nein.« Sie stand auf und zeigte auf die Badezimmertür. »Ich gehe welche für dich holen.«
    Er blieb, wo er war, während sie ins Bad ging. Der Türspalt war nicht weit genug, um in den kleinen Raum sehen zu können. Nach ein paar Minuten ging er nach ihr sehen. »Alles okay bei dir, Miranda?«
    Sie lehnte am Waschbecken, neben einem Rattanschränkchen mit offener Tür, klammerte sich am Porzellan fest und starrte in den Spiegel. Der Blick aus ihren dunkelblauen Augen war von nackter Panik erfüllt. Sie machte einen kurzen, flachen Atemzug, ihr Unterkiefer bebte, und ihre Haut war milchig weiß.
    Fletch nahm sie sofort bei den Schultern, um sie zu sich umzudrehen. »Was ist los?«
    »Ich habe eine Panikattacke.« Sie blieb steif stehen, ohne sich umzuwenden, und legte sich eine Hand auf das Brustbein. Er sah eine Ader an ihrem Hals pulsieren. Ihre Atmung war so flach, dass ihr Körper unmöglich mit genug Sauerstoff versorgt sein konnte.
    »Das hatte ich« – wieder ein zitternder Atemzug – »schon lange … « Atmen. »Nicht mehr.«
    »Okay, Kleines, entspann dich.« Er schloss die Arme um sie und versuchte sie zu halten, doch sie blieb verspannt und steif, ganz anders als die Frau, die beim ersten Kuss dahingeschmolzen war und die feurig und sinnlich auf seine Berührungen reagiert hatte. »Hast du so was öfter?«
    »Inzwischen … nicht mehr.« Sie presste die Worte heraus, als könnte sie dem, was da Besitz

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