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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Kompromiss zu sein. Er erhob sich von der erbärmlichen Matratze und kletterte die Leiter hoch. Noch ehe er oben angekommen war, hörte er ihre Laken rascheln.
    »Was willst du, Adrien?«, fragte sie.
    »Ich will dich nur was fragen. Was würdest du sagen, wenn ich dich auf die Party in der Maya-Ruine morgen begleite? Ich könnte mich für ein paar Tage freimachen.«
    Er musste vier, fünf, sechs Herzschläge warten und stellte überrascht fest, wie sehr er auf eine positive Antwort hoffte.
    »Ja«, erwiderte sie schließlich. »Das wäre schön.«
    »Wohin fährst du dann am nächsten Tag?«
    »Einen Tag bin ich in Los Angeles, anschließend geht es weiter nach San Diego.«
    »Ich könnte bis nach Los Angeles mitkommen und am Montag hierher zurückfliegen.« Bis dahin müsste er es geschafft haben, jeden Quadratzentimeter ihres Körper erkundet zu haben, auf welche Weise auch immer.
    »Du musst wirklich scharf darauf sein, mich ins Bett zu kriegen.«
    »Es hat wirklich nichts mit Sex zu tun, Miranda«, versicherte er.
    » Oukay .« Sie imitierte täuschend echt seinen Akzent, und er musste grinsen, während er lautlos wieder die Leiter hinabstieg.
    In dem versifften WC einer Chevron-Tankstelle wusch sich K’inich Ahkal Mo’ Nahb das Blut von seinen edlen Händen. Es haftete unter seinen Fingernägeln, braun wie die Erde, die ihm viele Jahre lang ein Grab gewesen war, ein weiches zwar, doch eines ohne Licht und Luft.
    Er blickte vom Waschbecken auf, doch der Spiegel, der einmal hier gehangen hatte, war schon lange gestohlen. Die Wände waren mit Graffiti und schmierigem Schmutz überzogen, die Farbe blätterte ab. Doch Ahkal Mo’Nahb brauchte kein menschengemachtes Glas, um zu wissen, wie er aussah. Sein Bild war seit Jahrhunderten in Stein gemeißelt. Über das Becken gebeugt, drehte er den Wasserhahn auf und wusch sich das Gesicht.
    Blaue Farbe lief in das schmutzige Becken, intensives, leuchtendes Königsblau. Er hatte sein Gesicht für das Opferritual bemalt und es genossen. Der Akt hatte ihm Macht und Unsterblichkeit verliehen, und er hatte ihn erregt.
    Als er sich gewaschen hatte, löschte er das gelbliche Licht und setzte sich auf den urinverspritzten Boden, um einen tiefen und leisen Gesang anzustimmen. Das Singen verstärkte seine Erregung, und er ließ den Kopf sinken, um seine Erektion zu betrachten, die seinen Lendenschurz ausbeulte. Er war stolz auf das, was er heute Abend getan hatte.
    »Mach voran, Mann!« Eine schwere Faust donnerte gegen die Metalltür, gefolgt von einem Fußtritt. »Du kannst da drin nicht übernachten!«
    Er schloss die Augen, beendete den rituellen Gesang und stand auf, um die Tür aufzustoßen.
    Der Mann draußen wich zurück, und das fluoreszierende Licht färbte sein fassungsloses Gesicht gelb, als Ahkal in die Dunkelheit hinaustrat. »Was zum Teufel … «, war alles, was er herausbrachte, ehe er blinzelnd nach Luft schnappte.
    Ahkal ignorierte ihn und ging zu seinem Wagen.
    »Zieh dir was an, Mann!«, rief ihm der andere hinterher.
    Allein im Wagen, holte Ahkal ein Handy aus dem Handschuhfach und tippte eine zehnstellige Nummer ein.
    »Habt Ihr das Opfer vollbracht, Herr?«, fragte eine Stimme.
    Er lächelte in das Telefon. »Mein größtes Opfer ist, dass ich in diese Welt gekommen bin. Heute Abend habe ich nur eine Botschaft hinterlassen.«
    »Sehr gut. Aber wird sie auch Wirkung zeigen?«
    Der Geruch des toten Quetzals an seiner Hand verursachte ihm Schwindel. Offenbar hatte er sich nicht gründlich genug gewaschen. »Sie wird, oder unsere nächste Botschaft wird deutlicher ausfallen. Diese Frau muss gestoppt werden.«
    Als eine Faust gegen sein Fenster schlug, zuckte Ahkal zusammen und ließ das Handy fallen.
    »Verschwinde, du geisteskranker Penner! Oder ich hol die Polizei!«
    Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, fuhr Ahkal davon.

5
    »Mach dir keine Sorgen, Mom.« Miranda warf Adrien einen kläglichen Blick zu. Er zeigte seine wundervollen Grübchen, ohne jedoch den Blick von der Straße zu nehmen.
    Sie hatte sich nicht wirklich gewehrt, als er bei der Autovermietung umgebucht und statt dem einfachen Saturn einen dicken Range Rover genommen hatte, der besser zu ihm passte und den er sich anscheinend auch leisten konnte. Sobald er nach San Francisco zurückflog, würde sie sich für den Rest ihrer Reise wieder einen kleineren Wagen nehmen. Aber so zu fahren war einfach großartig. Sie thronten richtig über der Straße und den meisten anderen Autos. Er fuhr schnell,

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