Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher
wärst längst weg, wenn ich wiederkomme.«
»Man weiß nie, was das Leben noch für einen bereithält, Miranda. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich heute Abend« – er sah zu, wie sie sich durch das Loch in der Hecke und an einer üppigen Glyzinie vorbeischob – »mit einer schönen Frau ins Gebüsch gehe.« Er folgte ihr in das wild wuchernde Gesträuch und nahm sie in den Arm, damit sie auf dem von Wurzeln durchzogenen Boden nicht stolperte. »Aber ich will mich nicht beklagen.«
»Nun ja, ich hätte auch nicht gedacht, dass ich erst ausgebuht werde und dann mit einem australischen Bodyguard rummache.« Im engen Gewirr der Zweige mussten sie sich nah aneinander drängen, und sie spürte, dass sein Glied immer noch steif war und sein Herz fast so schnell schlug wie ihres. »Aber ich will mich auch nicht beklagen.«
Er senkte den Kopf und küsste sie sanft, als hätte sein Verlangen jetzt nachgelassen, nachdem das Schlafzimmer nur noch fünfzig Schritte entfernt war.
»Und was das nächste Mal angeht«, flüsterte sie zwischen zwei Küssen, »schauen wir einfach, wie es heute Abend läuft.«
Er stöhnte. »Du willst wissen, wie es heute Abend läuft?« Er küsste sie sittsam auf die Stirn. »Zuerst werden wir ein Schlückchen Wein trinken und uns unterhalten.« Er schob seine Hand in den Ausschnitt ihrer Jacke und fuhr in einer langsamen Kreisbewegung über ihre Brust. »Dann helfen wir einander beim Ausziehen.« Er senkte den Kopf und fuhr mit der Zungenspitze über ihre Unterlippe. »Und schließlich werden wir einander Stück für Stück erkunden.« Er knabberte an ihrer Haut. »Und zwar bei Licht, damit wir auch nichts verpassen.«
Ihre Beine fühlten sich an wie aus Gummi, sie war völlig wehrlos und hätte sich nicht einmal abfangen können, wenn sie rücklings in die Bäume gefallen wäre. Es gab nur noch die Glyzinien im fahlen Licht des Mondes und den heißesten Kerl, der ihr je über den Weg gelaufen war. Sie schloss die Augen und gab sich seinen Küssen, seinen Händen und seinen süßen Schmeicheleien hin, die er ihr in diesem unglaublich charmanten Akzent zuflüsterte.
»Und zum Schluss« – seine Hand schloss sich fester über ihrer Brust, und seine mächtige Erektion presste sich an sie – »tun wir das.« Er schob seine Zunge zwischen ihre Lippen, zog sie zurück und schob sie wieder hinein. »So wird das heute Abend laufen.«
Benommen, atemlos und von schmerzvoller Erregung erfüllt, zog sie ihn aus dem Gebüsch. »Bis zu meiner Tür sind es nur noch ein paar Meter.«
Sie waren erst wenige Schritte gegangen, da blieb er wie angewurzelt stehen und wirkte plötzlich wie in äußerster Alarmbereitschaft. Er entzog sich ihrer Berührung und hob eine Hand, um sie am Weitergehen zu hindern.
»Was ist los?«, fragte sie.
»Riechst du das?«
Sie schüttelte den Kopf und hielt schnüffelnd die Nase in die Luft. »Was denn? Feuer? Oder Rauch?«
»Blut.«
»Blut?« Sie zuckte zusammen und blinzelte in die Dunkelheit. »Du riechst Blut?«
»In unmittelbarer Nähe.«
»Hier ist meine Tür.«
Er machte ein paar Schritte, dann schien er etwas entdeckt zu haben und murmelte leise vor sich hin.
Sie schloss zu ihm auf und schnappte nach Luft, als sie sah, was er sah. Ihre Hand schnellte an ihre Kehle, um ein Haar hätte sie laut aufgeschrien.
Es sah wie Öl aus, schwarz, feucht und klebrig, und es war überall , an der Tür, auf den Stufen, auf dem Pflaster vor dem Eingang. Das Garagentor und die betonierte Auffahrt waren ebenfalls verschmiert, und ein Übelkeit erregender Geruch hing in der Luft.
An der Schwelle lag ein toter Quetzal, die leuchtend grünen Schwanzfedern ausgerissen, der Schnabel grotesk verdreht.
»Ist das ein Vogel?«, fragte Adrien ungläubig.
Miranda erfasste die schaurige Botschaft mit einem Blick. »Der wurde den Göttern der Maya geopfert.«
Eine Todesdrohung.
4
Er würde mit Miranda heute Abend nichts Unanständiges mehr anstellen, so viel stand fest, und das frustrierte Fletch sowohl über als vor allem auch unter der Gürtellinie. Statt ihr wie geplant eine Ganzkörperuntersuchung angedeihen zu lassen, saß er in ihrer kleinen Wohnung und hörte zwei offenbar geistig minderbemittelten Stadtpolizisten zu.
»Haben Sie im letzten Semester jemanden durchfallen lassen, Dr. Lang?« Officer Solar schien sich offenbar sicher zu sein, dass das verstümmelte Wappentier Guatemalas das Werk eines frustrierten Studenten gewesen sein musste. Der Tumult um Mi randas
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