Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher
eines Orgasmus kündigte sich an.
Er hatte sie noch immer nicht angefasst.
Sie presste eine Hand auf ihren Mund, schloss die Augen und spannte noch einmal ihre Muskeln an, einen Wimpernschlag vom Höhepunkt entfernt.
»Ich hatte recht«, sagte er mit einem seltsamen Ausdruck in der Stimme.
Als sie sich umdrehte, waren seine Augen auf einer Höhe mit ihrem feuchten Vlies. Er legte den Kopf schief, und für einen Moment glaubte sie, er wollte sie schmecken. Die heiße Welle brandete auf, denn sie wusste, dass sie sofort kommen würde, sobald sie seine Zunge spürte.
Sie hob ihre zitternden Hände, um an seinen Schultern Halt zu suchen, doch er stand so abrupt auf, dass sie beinahe rücklings umgefallen wäre.
»Womit hattest du recht?«, fragte sie heiser.
»Du bist schön. Jeder … Quadratzentimeter … von dir.«
»Adrien … du brauchst nicht zu gehen.« Berühr mich .
Er umfasste ihr Kinn und hob ihr Gesicht zu seinem. Die Berührung überraschte sie, so federleicht und sanft, wie sie war, so ganz anders als sein verzehrender Blick noch vor wenigen Augenblicken. »Ich habe dir versprochen, dass ich dich nach Los Angeles begleiten werde. Und das werde ich auch tun. Wenn ich dir helfen kann, denjenigen zu finden, der dich bedroht, werde ich das tun.«
»Und dann?«
Er seufzte frustriert auf. »Ich habe einen Auftrag zu erledigen, und daher kann ich nicht in Kalifornien bleiben.«
Miranda empfand es als Trost, dass er genauso gepeinigt dreinblickte, wie sie sich fühlte. »Ich verstehe«, sagte sie.
Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
Sie wich einen Schritt zurück, als sie die Erkenntnis traf, schmerzhaft wie ein Faustschlag in den Magen. »Hast du … gibt es eine andere … «
»Eine andere Frau?«
Sie nickte.
Sein Lächeln war bitter. »In gewisser Weise.«
Oh . Diese Möglichkeit hatte sie nie in Betracht gezogen. »Das gibt immerhin Extrapunkte für Aufrichtigkeit. Und Treue.«
Er zog ein Handtuch aus dem Stapel und schlang es ihr um. »Ich war ehrlich zu dir, als ich sagte, dass du schön bist. Und ich habe dir von Anfang an gesagt, dass das hier nicht unbedingt etwas mit Sex zu tun hat.«
Nicht einmal dann, als sie sich anbot und er sie wollte. Er steckte das Handtuch vor ihrer Brust fest und setzte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. »Komm, lass uns nach Los Angeles fahren.«
Als er draußen war, betrachtete Miranda ihr Gesicht im Spiegel – das Gesicht einer Frau, die soeben nach allen Regeln der Kunst abgewiesen worden war. Es tat weh. Doch Angst zu haben tat noch mehr weh, und schon allein aus diesem Grund würde sie zulassen, dass er mit ihr kam.
Sie stieg wieder in das lauwarme Wasser und beendete ihr Bad. Allein.
10
Auf den Straßen von Westwood Village waren an diesem Sonntagabend scharenweise schöne Menschen unterwegs – sehen und gesehen werden war das Motto. Zwischen Edelboutiquen, Gourmetrestaurants und Premierenkinos wandelten Glamourgirls, die zu schön waren, um wahr zu sein, umschwirrt von ganzen Rudeln attraktiver Männer, zudem sah man elegante, perfekt aufeinander abgestimmte Paare und ein paar staunende Touristen. Fast jeder schien in ein Handy zu sprechen oder in fast unsichtbare Ohrstöpsel, und nur selten auf Englisch. Miranda hörte Spanisch, Deutsch und sogar ab und zu Arabisch aus dem Stimmengewirr heraus.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand von denen hier ist, um eine Lesung zu besuchen, schon gar nicht, wenn es um ein Sachbuch über die Maya-Kultur geht«, sagte Miranda zu Adrien, der beim Gehen beständigen, elektrisierenden Körperkontakt zu ihr hielt.
»In deinem Buch geht es nicht um die Maya«, verbesserte er. »Es geht um Missverständnisse und falsche Erwartungen und den Einfluss, den unsere Vorfahren auf uns haben.«
Sie lächelte ihn entzückt an. »Du hast darin gelesen?«
Er zuckte die Achseln. »Ein bisschen querbeet. Mach dir keine Sorgen, du wirst genug Zuhörer haben.« Er lenkte sie um zwei junge Mädchen herum, die aussahen, als wären sie der Vogue entstiegen. »Vor allem nach dem tollen Liveinterview gestern im Fernsehen.«
Es wäre ihr lieber gewesen, seine Komplimente würden sie nicht derart erwärmen, doch sie konnte nichts dagegen tun. Sie hatten die gleiche Wirkung wie sein starker Arm, den er um sie gelegt hatte, der Duft seines Shampoos und der Klang seines unglaublich anziehenden australischen Akzents.
Sie sah auf die Uhr. »Es ist acht Uhr – die Lesung fängt erst um neun an. Lass uns doch noch ein Eis
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