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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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geschleudert. Aber vielleicht war es ja –
    »Ja?«
    »Hallo, Fletch.«
    »Hi, Luce.« Er ging über den Flur zurück zu seinem Zimmer, dessen Tür dank dem herausgedrehten Schlossriegel noch offenstand.
    »Ich habe einen Auftrag für dich. Sofort. Und bevor du mir jetzt damit kommst, dass du mitten in Jack Culvers Geschichte steckst, muss ich dich daran erinnern, dass du dir das selbst eingebrockt hast. Also musst du auch allein damit klarkommen.«
    »Worum geht es?«
    »Wir haben auf deine Anfrage hin das Ehepaar Blake durchleuchtet.«
    »Okay.« Er ging ins Badezimmer, als könnte Miranda wie durch Zauberei dort wieder aufgetaucht sein.
    »Ein interessanter Werdegang. Ein Hinweis in Victor Blakes Lebenslauf hat mich zu einem Freund und gelegentlichen Auftraggeber geführt, Anthony Bellicone, Geschäftsführer von Northgate.«
    »Northgate? Ist das nicht dieser Zeitschriftenverlag?«
    »Genau. Sie verlegen mehr als ein Dutzend Magazine, haben die größten Marktanteile. Bellicone kennt Victor Blake bestens. Offensichtlich hat Blake seine Millionen durch den Verkauf von Zeitschriftenabonnements angehäuft – und das nicht nur mit Northgate-Blättern. Er hat Ausreißer und sonstige abgestürzte Halbwüchsige von Tür zu Tür geschickt, um Abos anzubieten, landesweit, eine Armee von Drückern, und ist mit diesem halbseidenen, aber nicht gesetzeswidrigen Geschäft steinreich geworden.«
    Fletch presste die Augen zu. Er konnte jetzt keinen Auftrag annehmen. Nicht jetzt. »Ich kenne das«, sagte er. »In manchen Fällen grenzt das an Sklaverei. Aber Lucy, ich – «
    »Die Sache lohnt sich ohne Ende – nur nicht für meinen Klienten, denn die meisten Abos kommen nie zustande, das investierte Geld ist dahin, und die Verleger bleiben auf schlechter Presse und unzufriedenen Kunden sitzen. Anthony Bellicone will, dass wir belastendes Material gegen Blake finden.«
    »Ich weiß, wo er ist«, sagte Fletch rasch, »falls du jemanden hinschicken willst, um ihn zu befragen. Nur ich – «
    »Du«, unterbrach sie ihn. »Du wirst es tun.«
    Fletch machte einen Schritt und stieß sich den Fuß an etwas Scharfem. Die Spiegelscherbe! Er bückte sich, um sie aufzuheben, und drehte sie im Licht. »Woran denkst du dabei?«
    »Mach eine der Drückerkolonnen ausfindig, und weise eine Verbindung zu Blake nach. Wir glauben, dass in Südkalifornien zurzeit mehrere Kolonnen unterwegs sind. Sie übernachten in billigen Motels.«
    Kids in billigen Motels? Diese Scherbe stammte aus der Jacke eines Typs, der gestern Abend in genauso einer üblen Absteige gewesen war. Das war eine Verbindung zu Blake, zumindest zu seiner Frau. Und irgendwie auch eine Verbindung zu Miranda.
    »Es gibt da einen Ort, wo ich gleich heute Morgen mal hingehen könnte«, sagte er. »Wenn es mir gelingt, eine Drückerkolonne mit Blake in Verbindung zu bringen, hilfst du mir dann, meine Sache zu Ende zu bringen?«
    »Dieser Auftrag kommt von einem wichtigen Kunden und hat höchste Priorität, Adrien.« Mit anderen Worten, vergiss den Quatsch, mit dem du dich gerade abgibst . »Sobald du diese Sache erfolgreich abgeschlossen hast, sehe ich zu, was ich für dich tun kann, um diese Frau zu finden, die Jack sucht.«
    »Ich will nicht mit dir handeln, Luce. Jack hat seine Frau schon gefunden«, sagte Fletch. »Nur ich habe eine verloren, und für sie brauche ich noch ein wenig Zeit und vielleicht auch ein wenig Unterstützung.«
    »Erledige diesen Auftrag, dann stehen dir alle Ressourcen zur Verfügung.«
    »Ich weiß, wo ich anfangen muss.« Er blickte auf seinen Laptop und hoffte, dass Miranda ihr Handy eingeschaltet hatte. Lucy half ihm jetzt schon. Nur ahnte sie das nicht.
    Fletch verließ die Schnellstraße über die Abfahrt, die sie abends zuvor schon genommen hatten. Er hatte beschlossen, dass sein gemieteter SUV mit den beiden Einschusslöchern und den spinnennetzartigen Rissen in der Windschutzscheibe in dieser Gegend am wenigsten auffallen würde. Schon gestern Abend war es ihm hier abgerissen und schäbig vorgekommen, aber bei Tageslicht sah alles noch viel schlimmer aus.
    Drückerkolonnen … Als er noch in Australien bei der Polizei gewesen war, hatten sie sich auch einmal mit einem solchen Fall beschäftigt, und er hatte gesehen, wie brutal die Anführer zum Teil vorgingen.
    Meist leiteten ein paar Schlägertypen eine Gruppe geistig unterbelichteter, missbrauchter oder drogenabhängiger Teenager, denen sie falsche Hoffnungen machten und so etwas wie eine Familie

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