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Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Wade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Armaturenbrett zu werfen. »Aber in einem hast du recht.« Er drehte den Spiegel ein wenig. »Der Typ ist ein Arschloch.«
    »Was zur Hölle …! « Vanessa drehte sich um und sah den Pick-up, der anscheinend auf dem Feldweg gewendet hatte, um sich ein zweites Mal an ihre Fersen zu heften. »He!«
    Der Motor heulte auf, und dann stieß der Wagen gegen ihre Stoßstange. Wade fuhr erneut an den Straßenrand, um ihn vorbeizulassen, doch diesmal überholte er nicht. Stattdessen krachte er noch einmal gegen ihre Stoßstange, sodass der Jeep ins Schlingern geriet.
    Vanessa hob die Faust und streckte dem Fahrer ihren Mittelfinger entgegen. »Verpiss dich!«
    Wade schlug ihre Hand nieder. »Provozier ihn nicht. Wir warten einfach, bis er vorbei ist.«
    »Ich bin New Yorkerin. Ich bin eine lebende Provokation.« Der Abstand zwischen den Fahrzeugen vergrößerte sich. »Siehst du? Er bleibt zurück.« Sie entspannte sich ein wenig, ohne jedoch den Blick von der dunklen Windschutzscheibe hinter ihnen zu nehmen.
    Wade beschrieb erneut eine elegante Kurve, trat dann auf das Gaspedal und jagte los. Doch der Pick-up ging ebenfalls ab wie eine Rakete und raste mit mindestens hundertdreißig Stundenkilometern hinter ihnen her.
    Vanessa blieb ein Schrei in der Kehle stecken, und sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. In der nächsten Serpentine blinzelte sie durch die Finger und sah wenige Meter vor sich Klippen und Meer.
    »Wir werden sterben!«, quietschte sie.
    »Aber keineswegs.« Wade riss das Steuer mit einer kontrollierten Bewegung nach links und bediente Gas und Bremse so gekonnt und sicher, dass sie wie auf Schienen herumschleuderten. »Halt dich einfach fest.«
    Der Pick-up jagte wieder vorbei und trat dann quietschend in die Bremsen. Auch Wade lenkte den Jeep durch die Kurve, gab Gas und legte unter aufspritzendem Kies die zehn Meter zwischen ihnen zurück.
    »Runter!«, befahl er und stand beinahe mit vollem Gewicht auf dem Gaspedal, auf dem Gesicht einen Ausdruck finsterer Entschlossenheit.
    Als sie sich nicht rührte, brüllte er: »Sofort runter, Vanessa!«
    Seine rechte Hand bewegte sich so schnell, dass sie gar nicht richtig sehen konnte, wie er die Waffe zog.
    Sie schnappte kurz nach Luft und duckte sich in ihren Sitz, während sie an dem Pick-up vorbeirasten. Sie sah die Härchen auf Wades Fingerknöcheln, den Zeigefinger am Abzug und den Pistolenlauf, der auf den Fahrer zu ihrer Rechten gerichtet war. Seine Hand zitterte nicht einmal.
    »Nicht schießen!«, schrie sie.
    Er hielt die Waffe im Anschlag, bis sie an dem Pick-up vorbei waren. Dann schob er sein linkes Knie unter den Hintern, um höher zu kommen, ohne jedoch den rechten Fuß vom Gas zu nehmen. Eine Hand am Lenkrad, drückte er ab.
    »Was machst du?«, schrie sie und wandte sich um. Ein Vorderreifen des Pick-up war geplatzt, und der Wagen schlingerte und holperte mitten in das Dickicht aus Palmen am Straßenrand.
    Seelenruhig nahm Wade wieder in seinem Sitz Platz und steckte sich die Waffe in den Hosenbund.
    »Wo ich herkomme, ist dieser Finger« – er wackelte mit dem Zeigefinger – »wesentlich wirkungsvoller als dieser.« Er wackelte mit dem Mittelfinger.
    Vanessa atmete schwer und versuchte, ihren Herzschlag zu beruhigen.
    »Schau«, sagte er und nickte in Richtung eines Hinweisschildes. »Noch eine Meile bis Jessup’s Village.«
    Ihre Kinnlade sank herunter, während allmählich der Groschen fiel. »Das Zimmermädchen, die Schwester mit den Batiktüchern … Wollte uns da jemand über die Klippen schicken?«
    »Ich halte das für nicht besonders abwegig.« Er legte seine Hand beschwichtigend auf ihren Oberschenkel. »Alles okay mit dir?«
    »Ja.« Ein Schauder überlief sie, als ein Adrenalinstoß durch ihre Adern schoss. »Aber erinnere mich daran, dass ich nie auf der falschen Seite stehe, was dich betrifft.«
    »Das wird nicht schwer sein.« Er tätschelte ihr Bein. »Ich habe nämlich keine falsche Seite.«

11
    »Siesindspätdran.«LucySharpesahnichtauf,alssichdieSchritteverlangsamtenundJackCulverinderTürzuihrerBibliothekstehenblieb.»EsbringtmeinenganzenTagdurcheinander,wennjemandzuspätkommt.Ichschätzedasgarnicht.«SiedrückteeinpaarTastenaufihrem PDA ,schickteeine SMS abundlegtedasGerätzurSeite,umschließlichdieAugenzuheben.
    Sie verbarg sorgfältig jede Reaktion auf seinen Anblick. Er war unrasiert, zerzaust, das Hemd hing ihm aus der Hose … kurzum, er sah unglaublich finster und abgekämpft aus.
    Die Andeutung eines hochmütigen

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