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Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Wade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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sowieso zusammen unterwegs sind.«
    »Ich bin lieber unabhängig.«
    »Wenn du irgendwohin musst, fahre ich dich.« Auf ihren entrüsteten Blick hin fügte er an: »Oder ich überlasse dir die Schlüssel.«
    »Ich will nur sichergehen, dass ich bei unserem Deal nicht ständig Zugeständnisse machen muss und mir genug Freiraum bleibt, um selbst zu handeln.«
    Nicht, dass sie sich nach der letzten Nacht deswegen Sorgen machen musste. Es herrschte ein misstrauisches Schweigen und da war jede Menge … freier Raum.
    »Jaja, das war wirklich ein schlimmes Zugeständnis, Vanessa. Mal im Ernst: Du kommst aus einer Stadt, in der eigentlich nur Taxifahrer auf der Straße eine reelle Überlebenschance haben. Du kannst unmöglich scharf auf Linksverkehr und schmale Bergsträßchen sein.«
    Er hatte natürlich recht, doch die Genugtuung würde sie ihm nicht gönnen. »Ich kann das aber. Ich bin gestern den ganzen Tag gefahren. Es ist mir wichtig, unabhängig zu sein.«
    »Das glaube ich.« Er rieb sich mit der Hand über sein glatt rasiertes Gesicht, auf dem nicht eine Schweißperle glänzte, und betrachtete wieder die Szenerie. Wann hatte er sich rasiert? Wann hatte er geschlafen ? Sie war vor Müdigkeit förmlich zusammengebrochen, während er noch nicht einmal in die Nähe des Bettes gekommen war. Wahrscheinlich hatte er auf dem Sofa im Wohnzimmer übernachtet, wobei er bereits geduscht, rasiert und angezogen war, als sie am Morgen die Augen aufschlug.
    Den Geruch seines T-Shirts in der Nase, war sie schließlich eingeschlafen, nachdem sie vergeblich versucht hatte, ihr erotisches »Hörspiel« zu vergessen, voller Sehnsucht, er würde auf einer Zugabe bestehen.
    Dass es in den letzten Jahren keine Männer gegeben hatte, war keine bewusste Entscheidung gewesen – sie hatte nur immer wieder neue Ausreden gefunden, um niemanden an sich heranzulassen. Sex hatte eben immer auch mit Zuneigung zu tun – wenn er nicht gerade wild und anonym war.
    Sie wagte einen verstohlenen Seitenblick. Wade wäre möglicherweise genau der Richtige für wilden, quasi anonymen Sex und würde vermutlich hinterher auch nicht auf Schmusen und Händchenhalten bestehen.
    Wilder Sex statt der Reise nach South Carolina? Ihr blieben noch ein paar Tage Zeit, die Konditionen ihres mündlichen Vertrags nachzubessern.
    »Ich fand es ziemlich seltsam, dass sie dir den Schlüssel zu einem Privathaus einfach so überlassen haben«, sagte er und setzte seine Brille auf.
    »So was passiert, wenn man Marcus Razors Namen fallen lässt.« Sie fasste ihr Haar mit einem Gummi zu einem Pferdeschwanz zusammen. »Im Büro wird er aus gutem Grund der ›Regenmacher‹ genannt. Der Mann kann etwas bewegen. Sie haben gesagt, er hätte mich telefonisch angekündigt.«
    Argwöhnisch verfolgte sie, wie er seine Sonnenbrille abnahm und ihr konzentriert über die Schulter blickte. »Wo schaust du hin?«
    »Sieh dir das selbst an.«
    Sie wandte den Kopf und sah eine menschenleere Café-Terrasse mit schmiedeeisernen Stühlen, die dicht gedrängt um einen imposanten Flammenbaum aufgestellt waren. Auf der Straße davor standen zwei Einheimische mit Halstüchern und Wasserflaschen in der Hand im Schatten und unterhielten sich.
    »Was ist denn da?«, wollte sie wissen.
    »Schau hin. Siehst du das denn nicht?«
    Rund zweihundert Meter entfernt bog ein klappriger gelber Pick-up, voller Rost und einer abblätternden Aufschrift an der Fahrertür, in die Straße ein.
    »Was denn?«, wiederholte sie. »Der Pick-up? Die Leute? Der Baum?« Allmählich verlor sie die Geduld. Was hatte er entdeckt?
    »Da drüben, rechts von dir.«
    Sie verdrehte sich noch weiter, doch alles, was sie sah, waren eine Steinmauer um eine alte Kirche und ein weißer Gitterbalkon über einem kleinen Lebensmittelladen. Frustriert wandte sie sich zu ihm um. »Ich sehe überhaupt nichts … he !«
    Die Sonnenbrille auf der Nasenspitze, inspizierte er in aller Ruhe ihren Nacken.
    »DuMistkerl.«SiefasstesichandenHaaransatz.»Selbstwennichesnichthätteweglasernlassen,könntemanessonichtsehen.«
    »Warum hast du es dann entfernen lassen?«
    Er würde das nie verstehen. Niemand würde es verstehen, und das war genau der Grund, warum sie nie versucht hatte, es zu erklären. Sie machte eine Handbewegung Richtung Straße. »Wie wär’s, wenn du jetzt mal losfährst? Du bist doch derjenige, der gesagt hat, jeder könne unsere Spur verfolgen, als wir uns im Morgengrauen aus dem Four Seasons geschlichen haben. Also, warum stehen

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