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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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    .Und .. denke, .. du .. sollst .. mir .. antworten ..
Ausrufezeichen … drei Ausrufezeichen.
     
    …
     
    ….Du hast einen hartnäckigen Autor.
    ..Weiß er überhaupt, dass er existiert?
    ….Gute Frage.
    .Ich denke – also bin ich!
    ._.Vielleicht sollst du ihn zum Denken provozieren?
     
      Dom! Langsam könnte ich ihm eine eigene Anzahl an Punkten
zuordnen. Sonst muss jedes Mal schreiben, dass er das sagte… Er sagte das
übrigens – das letztere… Hmm, was kann ich ihm zuordnen? Fünf Punkte? Das
inflationiert langsam… Bald muss man die Punkte nachzählen, bevor man weiß, wer
was sagte… Ich lass das erstmal… Vielleicht sagt er … nicht mehr … sooo viel…
     
    .Wie soll ich so was machen?
    ._.Weiß nicht … diskutiere mit dir selbst … gedanklich…
    .Warte mal – was ist das? Langsam könnte ich ihm eine eigene
Anzahl an Punkten zuordnen – das hab ich nicht gedacht! Das hat >er< …
seht ihr das? Hey!! Der du, der die Punkte vergibt!!
     
      Dom sprang zu mir hinauf, schubste mich leicht, zerrte an
dem Spiegel und sprach zu meinem Ebenbild im wütenden Eifer, so dass ich mich
erschrak:
     
    ._.GIB MIR MEINE PUNKTE!!!
     
    …
     
    .Ja Mann! Gib ihm endlich seine Punkte! Sonst … legt er hier
alles in Schutt und Asche! Ich kenn ihn!
    . .Sonst rede ich >nur< noch.
    ._.Gib ihm seine Punkte!
     
      Schrieen mitgerissene Zuschauer der vorderen Reihen… Es
schien, als wäre ihnen ganz und gar nicht egal, ob ich antworte oder schweige.
So schreit der Zuschauer im Kino, wenn er mit der Qualität unzufrieden ist:
„Lauter!!“ oder „Schärfe!!“… Und sie wurden auch diesmal erhört. Ich habe
einige Möglichkeiten ausprobiert und entschied mich für zwei Punkte mit einem
Space dazwischen… Ich habe zwar noch nie erlebt, dass man einem Schriftsteller
bei der Arbeit sagt: „Mach mal dies und jenes“, aber andererseits … habe ich
womöglich unendlich viele Dinge noch nie erlebt.
     
    .Seht ihr das!?
    . .Er antwortet wie unbewusst…
    .Ähm… Hallo noch mal! Bist du sicher, dass zwei Punkte und
Space eine gute Idee ist?
    . .Lass ihn doch, mir gefällt das!
    .Warte … Zufriedenheit ist gerade destruktiv. Siehst du
nicht – er reagiert auf Kritik…
    . .Ich sehe schon … aber wehe dir, er ändert das noch mal! …
Hörst du! Mir gefällt es so, wie es ist!
     
    Er sprach wieder mit meinem Spiegelbild.
     
    . .Du kannst ja deinen einen Punkt kritisieren.
    .Einen Punkt kritisieren ist öde … er ist einfach perfekt.
    ….Wenn du willst, kannst du gerne meine Punkte kritisieren –
ich hänge nicht an ihnen.
    .Gut! Wir haben einen Freiwilligen! Soll ich, oder willst du
selbst?
    ….Ich probiere es…
     
      Sani verließ seinen Logenplatz und stellte sich hinter
mich. Legte seinen Ellbogen auf meine Schulter und schaute in den Spiegel… Sein
Blick verriet mir Schlimmeres: dass er jetzt anfängt zu philosophieren…
     
    ….Ich hatte von Anfang an Bedenken wegen meinen Punkten…
Bestenfalls wäre das der Anfang und hoffentlich das Ende der Inflation. In
pessimistischeren Momenten erkannte ich eine Kritik an meiner Person: ein
fetter, breitfüßiger Egozentriker an der Seite eines anderen mit nur einem
Punkt – jemand mit großen Ansprüchen und Einfluss, jemand, der anderen Platz
wegnimmt, der zwei Stühle braucht, der Augen vorne und hinten hat – eine
Limousine mit vier Rädern auf jeder Seite, ein Panzer, ein U-Boot … siehst du
mich so?
     
      Was wollen sie alle von meinen Punkten? Das ist doch reine
Gestaltungsfrage… Obwohl … nichts ist ohne Grund… Ein Punkt für das Ego des
Erzählers … Und ein Punkt .. für die erste erzählte Person… Zwei Punkte für …
für .. ich sage mal „Freunde“… Drei Punkte für … Computer? Drei Punkte für
Computer und vier Punkte .. ah! Dann kam der Chef! Eine Limousine .. ein
Panzer! Das stimmt verdammt! Er hat sofort Vier bekommen … auf Zwei wäre er
nicht sitzen geblieben .. er passte da nicht rein .. ist einfach zu eng, zu
wenig… Sani hat Recht – ich sehe ihn so. Aber .. wer sieht ihn anders? Und nun
beschwert er sich auch noch – nie zufrieden mit dem, was er hat…
     
      Sani schaute kurz auf den Text, der quasi mit ihm sprach
.. dann wieder grinsend auf mein Spiegelbild. Er zeigte Zähne – so breit und so
bestialisch und aber sympathisch, wie die Katze, die einen neuen Plan gegen die
Maus ausbrütet.
     
    ….Und jetzt will ich, dass du bei mir ab jetzt einen Stern
statt vier Punkte

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