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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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und die Anweisungen des Sessels zu befolgen, damit wir mit dem
alternativen Landeprozess beginnen können… Das Verbleiben in der Kabine würde
mit anliegend fünfprozentiger Wahrscheinlichkeit zu Ihrem Tode führen.
     
     

Ein schöner Tag zum Sterben.
     
      Was glauben Sie, wie Sie auf solch eine nette Ansprache
reagieren würden? Wir waren bereits seit einigen Minuten in der Atmosphäre. Die
Schwerkraft stieg stetig. Wir schauten uns noch eben die Stelle der
Erdoberfläche an, wo wir wahrscheinlich landen würden. Einerseits habe ich die
Mitteilung durchaus ernst genommen, andererseits war ich weder schockiert über
ihre Aussage, noch verspürte ich die Motivation in Panik zu geraten. Ich hatte
eine lächelnd fragende Miene an und fühlte mich immer noch besser aufgehoben,
als in einem öffentlichen Taxi. Ich wartete geduldig ab, was Mome - meine
Gebieterin macht. Sie zuckte nur mit den Schultern, sprang auf, wir hatten
grade etwa die Hälfte der üblichen Erdanziehungskraft, schaute sich um und ging
langsam zu einem Sessel. Ich schnappte mir die rechte Hälfte meiner kaputt
gewordenen Brille und besetzte einen Platz gleich neben ihr.
     
    .Willst du dir die Schuhe und die Jacke nicht anziehen?
     
      Sie schüttelte verneinend ihren Kopf. Ich erinnerte mich
an den Computer in meiner Jackentasche, ich sprang wieder auf, holte die Jacke
und zog sie an. Nach zwei Stunden hin und her, besaß sie immer noch einen Rest
an Feuchtigkeit.
     
      Dem unteren Teil einer Armlehne entsprang relativ
unerwartet ein ausklappbarer Monitor und breitete sich in voller Größe aus. Aus
den Lautsprechern irgendwo hinter meinen Ohren kam eine persönliche Anrede. Es
war eine ähnlich angenehme Stimme, wie vorhin, dennoch eine andere. Auf dem
Monitor stand das Gesagte noch mal zum Nachlesen.
     
    …Ich bin Ihr individueller Landebegleiter, begrüße Sie
wärmstens auf dem von Ihnen gewählten, beliebigen Sitzplatz. Beachten Sie bitte
folgende Anweisungen zum optimalen und reibungslosen Verlauf des alternativen
Landevorgangs. Erheben Sie bitte ihre Arme bis auf die Schulterhöhe, damit wir
die Sicherheitsgurte korrekt anlegen können. Beachten Sie dazu die visuelle
Erläuterung auf dem vor Ihnen befindlichen Monitor.
     
      Anstelle des letzten Satzes kam ein animiertes Bild, das
mir ziemlich unmissverständlich zeigte, wie ich meine Arme anheben muss und wie
die Gurte funktionieren. Ich protestierte nicht und tat das Empfohlene. Aus
vier verschiedenen Seiten überkreuz fuhrwerkten Teile des endgültigen Gurtes,
fanden sich in der Mitte vor meiner Brust zusammen, verriegelten sich und zogen
sich wieder zurück bis ich eine leichte Spannung auf meinem Oberkörper
verspürte.
     
    …Vielen Dank für Ihre Zusammenarbeit. Hiermit sind Sie
optimal für den alternativen Landevorgang vorbereitet. Genießen Sie die
aktuelle Unvermeidlichkeit. In zehn Sekunden geht es los. Sieben. Sechs. Fünf…
     
      Während des Countdowns klappte sich der Monitor wieder ein
und verschwand im Sessel. In den letzen Sekunden erinnerte ich mich an meine Begleitung.
Ich schaute zu ihr rüber. Sie beobachtete mich, wie mir schien, leicht
gelangweilt, entbehrte jedoch in letzter Sekunde ein rätselhaftes Lächeln und
schrie los, als es bei „Los“ losging.
     
      Wir rollten wie Schubladen nach hinten, Richtung draußen.
Mitgekommen mit mir und Mome waren unsere Sessel, jeweils ein Teil des Bodens
vor den Füßen, ein Teil der Wand oberhalb des Schädels, so wie gewisse
Abschnitte links und rechts.
     
      Der Schrei von Mome verstummte kurz wegen der Restwand
zwischen uns, die nicht mitgerollt ist, und war wieder besser jedoch anders zu
hören, als wir schon draußen waren. Ich spürte an meinem Gesäß, wie eine
gewaltige Luftbewegung mit rasender Geschwindigkeit an mir vorüber strich und
meine Rettungskapsel zum zittern brachte. Es pfiff von allen Seiten. Mein
Gesicht indes erfuhr nur einen verhältnismäßig leichten Windstoß. Wundersam.
Wir entfernten uns etwa doppelt so schnell vom geistlosen Schiff, wie von uns
gegenseitig. … So viele Erlebnisse auf einmal, so viel Neues, Beschreibwertes.
Die Löcher, die wir in der Karosserie des Schiffs hinterließen schlossen sich
sogleich … irgendwie, ich habe nicht aufgepasst. Übrigens wollte ich auch
schreien, hielt mich gerade noch davon ab, weil ich mich zu sehr auf Details
konzentrierte. Interessant fand ich zum Beispiel den Umstand, dass wir jeweils
einen Happen von den Triebwerken mitgenommen

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