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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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winzige Knospe zu voller Blüte zu bringen. Das Heranwachsen des Knaben zum Manne weiter zu fördern.«
    »Indem man Bilder von dem Kind beim Sex macht?«
    »Richten Sie nicht so vorschnell, mein Freund. Ein wahrer Mentor würde, wie ich zuvor sagte, solche Bilder nicht zu kommerziellem Zwecke aufnehmen. Die Bilder werden aufgenommen, um einen einzigartigen und wunderschönen Augenblick festzuhalten.
    Kinder werden erwachsen«, sagte er, die Stimme vor Bedauern über das Unvermeidliche belegt, »sie gehen ihrer Jugend verlustig.
    Nehmen liebende Eltern nicht auch Bilder von ihren Kindern auf, um sie in späteren Jahren zu betrachten?«
    Ich antwortete ihm nicht – ich wußte nicht, was liebende Eltern taten. Meine machten eine Masse Bilder – für die Verbrecherkartei.
    »Man hält einen bestimmten zeitlichen Moment fest«, sagte der Mann. »Es ist eine Möglichkeit, sich einen vollkommenen Zeitpunkt zu bewahren, selbst wenn die Person weg ist.«
    »Sie meinen, Leute ... Leute wie Sie ... wollen die Bilder bloß aufheben. Sie nicht verkaufen oder irgendwas?«
    »Leute wie ich ...«, sinnierte der Mann. »Wissen Sie irgend etwas über ›Leute wie mich‹?«
    »Nein«, sagte ich. Die Abmachung lautete, ich durfte ihm nichts tun – niemand sagte, daß ich ihm die Wahrheit erzählen mußte.
    »Ich bin ein Pädophile«, sagte der Mann. Auf die gleiche Weise, wie ein Immigrant eines Tages sagen würde, er wäre ein Bürger, Stolz und Verwunderung darüber in seiner Stimme mitschwingend, so privilegiert zu sein. »Meine sexuelle Ausrichtung bezieht sich auf Kinder – junge Knaben.«
    Ich sah ihn an, auf den Rest wartend.
    »Ich bin kein ›Kinderschänder‹. Ich bin nicht pervers. Was ich tue, verstößt praktisch gegen das Gesetz ... so wie die Gesetze heute festgeschrieben sind. Doch meine Beziehung zu meinen Knaben ist rein und liebevoll ... Ich liebe Knaben, die mich lieben. Ist daran etwas Falsches?«
    Ich hatte keine Antwort parat, also zündete ich mir noch eine Zigarette an.
    »Wahrscheinlich halten Sie das für simpel«, sagte er, den Mund über meinen Mangel an Verständnis geringschätzig verzogen. »Ich liebe Knaben – wahrscheinlich nehmen Sie an, ich sei ein Homosexueller, oder nicht?«
    »Nein, tu ich nicht«, versicherte ich ihm. Es war die Wahrheit – Homosexuelle waren erwachsene Männer, die Sex mit anderen erwachsenen Männern hatten, einige davon waren aufrechte Jungs, einige waren Drecksäcke. Wie wir anderen auch. Dieser Freak war nicht wie wir anderen.
    Er beobachtete mein Gesicht, einen Hinweis suchend. »Sie glauben, meine Vorliebe sei einmalig? Lassen Sie mich Ihnen folgendes sagen: Einige der höchstgestellten Männer dieser Stadt teilen meine Vorliebe. In der Tat, wäre da nicht mein Wissen um solche Dinge – um mächtige Männer mit mächtigen Triebkräften in ihrem Leben –, hätte ich nicht den Schutz Ihrer Leute«, sagte er und nickte in Richtung des Maulwurfs.
    Der Maulwurf blickte ihn direkt an, ausdruckslos.
    »Jeder Knabe, den ich liebe ... jeder Knabe, der diese Liebe erwidert ... profitiert davon auf eine Art und Weise, die Sie nicht verstehen können. Wenn Sie so wollen, wächst er unter meiner Obhut zu Jugend und Männlichkeit heran. Er wird erzogen, sowohl intellektuell wie geistig. Auf die Welt im weitesten Sinne vorbereitet. Für solch einen Knaben bin ich ein lebensverändernder Faktor, verstehen Sie?«
    »Ja«, sagte ich. Diesmal war es keine Lüge.
    »Und ich würde ... ich habe Bilder von meinen Knaben aufgenommen. Es bereitet uns beiden Vergnügen, in späteren Jahren dieses Sinnbild unserer Liebe, wie es einst war, zu betrachten. Ein Knabe ist nur eine kurze Weile ein Knabe«, sagte er, Trauer in der Stimme.
    »Und Sie würden diese Bilder nicht verkaufen?«
    »Gewiß nicht. Ich benötige das Geld nicht, doch das ist nicht der entscheidende Punkt. Es würde die Liebe korrumpieren ... und dies in beinahe unermeßlichem Ausmaße. Es wäre eine Verletzung der Beziehung ... etwas, das ich nie tun würde.«
    »Also würde niemals einer die Bilder sehn, die Sie haben?« fragte ich ihn.
    »Niemand außerhalb meiner Kreise«, erwiderte er. »Zu gewissen seltenen Gelegenheiten könnte ich Bilder von meinen Knaben mit anderen austauschen, die meine Vorliebe teilen. Doch nie gegen Geld.«
    »Sie meinen, Sie tauschen Bilder? Wie Fußballerbildchen?«
    Die Augen des Mannes bewölkten sich wieder. »Sie haben eine krude Art, die Dinge darzustellen, mein Herr. Ich weiß, daß Sie

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