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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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hinter dem Schreibtisch zurück. »Sonst noch etwas?« fragte er.
    »Wenn das Bild von dem Jungen ... das, was ich will ... zum Verkaufen gemacht worden ist ... nicht von einem Pädophilen ... könnte ich’s nicht finden?«
    »Nicht in einer Million Jahren«, sagte der Mann. »Diese kommerziellen Bilder ... sie verkaufen sie an jedermann. Außerdem sind diese Bilder keine wahren Originale, verstehen Sie? Sie machen Aberhunderte Kopien. Die einzige Chance, ein Original zu finden, besteht darin, wenn es in einer privaten Sammlung ist.«
    »Sagen wir, mir ist es schnurzegal, ob das Bild ein Original ist, okay? Wenn ich Ihnen ein Bild von einem Jungen zeigen würde, würden Sie rumfragen ... probieren, ob Sie das Bild finden könnten, das ich suche?«
    »Nein«, sagte er. »Ich würde nie das Vertrauen meiner Freunde enttäuschen.« Zur Sicherheit blickte er zum Maulwurf. Der Maulwurf blickte zurück, ohne etwas preiszugeben.
    »Und Sie haben mit keinem von den kommerziellen Anbietern zu tun?«
    »Gewißlich nicht«, schniefte er.
    Dieser Freak konnte mir nicht helfen. »Ich verstehe«, sagte ich und stand zum Gehen auf.
    Der Mann blickte mich unmittelbar an. »Sie finden sicher selbst hinaus.«
    Der Maulwurf rappelte sich auf die Beine, blieb in der Tür stehen, um sicherzugehen, daß ich zuerst rausging.
    »Noch etwas«, sagte der Mann zu mir. »Ich hoffe aufrichtig, Sie haben hier etwas gelernt. Ich hoffe, Sie lernten etwas Toleranz für unsere Realität. Etwas Respekt vor unserer Liebe. Ich vertraue darauf, daß wir irgendeine gemeinsame Grundlage finden können.«
    Ich rührte mich nicht, zwang meine Hände, sich nicht zu Fäusten zu ballen.
    »Ich bin ein Gläubiger«, sagte der Mann, »und ich bin bereit, für meinen Glauben zu sterben.«
    »Da ist doch die gemeinsame Grundlage«, beschied ich ihn, drehte ihm den Rücken zu und folgte dem Maulwurf die Treppe runter.
    Ich hielt an einem Münztelefon neben dem Drive, um Strega anzurufen – ihr mitzuteilen, daß ich den Jungen übermorgen brauchte. Ihr Anschluß war besetzt. Ich zündete mir eine Kippe an, nahm ein paar Züge und wählte ihre Nummer erneut. Sie hob beim ersten Läuten ab.
    »Ja«, stieß sie in den Hörer, die Stimme genauso hart und kompakt wie ihr Körper.
    »Ich bin’s«, sagte ich. »Donnerstagnachmittag, okay? Wie verabredet? Bring ihn zum Parkplatz gegenüber vom Gericht in Manhattan, wo du mir das erste Mal begegnet bist.«
    »Welche Zeit?«
    »Vier Uhr. Falls zuviel los ist, steh ich vor dem Familiengericht.
    Das dunkelgraue Gebäude an der Lafayette. Weißt du, von was ich rede?«
    »Ich werd’s finden.«
    »Mach ihm klar, daß es okay ist, wenn er mit mir geht.«
    »Er wird in Ordnung sein«, sagte sie mit Automatenstimme.
    »Also bis dann«, sagte ich, bereit, den Hörer wieder auf die Gabel zu hängen.
    »Soviel dazu«, sagte Strega. »Was ist mit heute nacht?«
    »Ist zu früh. Ich brauche Zeit, das hinzukriegen.«
    »Was ist mit mir?«
    »Was ist mit dir?«
    »Ich bin heute nacht hier. Ich ganz allein. Willst du vorbeikommen und mit mir reden?«
    »Ich kann nicht kommen ... ich arbeite.«
    »Vielleicht möchtest du einfach kommen«, flüsterte sie ins Telefon, mit dem letzten Wort spielend. Ich konnte das Hohnlächeln auf ihren bemalten Lippen sehen, wie es in einem dunklen Raum glühte.
    »Irgendwann anders«, sagte ich ihr.
    »Man kann nie wissen«, sagte Strega. Ich hörte, wie das Telefon an ihrem Ende aufgeknallt wurde.
    Ich steuerte zurück zum Büro, fragte mich, wo ihr geheiligtes Kind die ganze Zeit war.
    Den nächsten Tag brachte ich damit zu, mich ums Geschäft zu kümmern. American Express drohte mir die Kreditkarten zu sperren, die ich auf etliche Namen unterhalte, wenn sie nicht ein paar sofortige Einzahlungen kriegten.
    Es gibt nur eine Art, einer solchen rechtmäßigen Forderung zu begegnen – ich tippte ein paar neue Aufnahmeanträge, checkte meine Liste, um sicherzugehen, daß ich nicht irgendwelche alten Namen wiederverwendete. Dann plazierte ich ein paar Inserate – meine neue Postzustellungsfirma bot für nur fünfundzwanzig Kröten die neueste Version des ledernackenerprobten Survival-Messers an. Keine Nachnahme. Schecks nimmt meine Firma auch nicht – zu viele unehrliche Leute da draußen. Ich checkte meine Akte mit den Geburtsurkunden für Leute, die innerhalb eines Jahres nach ihrer Geburt gestorben waren. Ich hatte auf einige davon einen Antrag auf eine Sozialversicherungsnummer laufen, auf andere

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