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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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anständig durchgecheckt worden?«
    »Weiß ich nicht – hab nicht gedacht, daß er’s braucht.«
    Bobby machte ein knurrendes Geräusch im Hals – gute Technik zu mißhandeln machte ihn närrisch.
    »Hast du mit der andern Sache Glück?« fragte ich ihn, einer Lektion über Automechanik ausweichend.
    »Sicher. Kein Problem. Hol dein Auto heut nachmittag ab. Gegen vier, okay? Dann reden wir.«
    »Ich werde da sein.«
    »Bloß du«, erinnerte er mich.
    »Ich werde die einzige Person im Auto sein«, beschied ich ihn.
    Pansy würde zu ihrer Fahrt im Lincoln kommen.
    Der Mastiff beschnüffelte den Lincoln, als wäre er ein feindlicher Hund – umkreiste ihn ein paarmal, betatschte die Reifen, vergrub die riesige Schnauze im Vordersitz.
    »Is ja okay«, sagte ich ihr, doch sie nahm sich Zeit, wollte alles richtig mitkriegen. Schließlich kletterte sie auf den Rücksitz, knurrte ein paarmal, dann plumpste sie hin. Bis ich auf die Atlantic Avenue schnurrte, war sie halb am Schlafen.
    Es war kurz nach vier, als ich ankam. Diesmal war es Bobby selber, der auf einer Kiste vor der Werkstatt saß. Er hob die Faust zum Gruß, drückte einen Knopf, der die Tür öffnete, damit ich mit dem Lincoln bis rein stoßen konnte. Mein Plymouth stand prompt da, die Schnauze zur Straße gerichtet.
    »Ich hätt ihn lackieren können, während er hier war, aber ich hab mir gedacht, du willst’n lieber so lassen, wie er war«, sagte Bobby.
    »Ist in Ordnung, Bobby. Danke.«
    Doch so leicht sollte ich nicht davonkommen. Er bestand darauf, mit mir alles durchzugehen, was er am Auto gemacht hatte – Stück für Stück. »Was du hier kriegst, ist ein vollständiger Kundendienst, Burke. Ventile justiert, Kerzen und Kontakte, Vergaser gereinigt und nachgestellt, Zündung eingestellt. Und wir ham die Spur gerichtet, die Reifen ausbalanciert und ausgewuchtet. Alle Flüssigkeit gewechselt – Servolenkung, Getriebe. Mußte die Bremsleitungen ablassen – du hast da jetzt Silikonflüssigkeit drin. Mußte auch das Differential einstellen. Er läuft jetzt perfekt.«
    »Was schulde ich dir, Bobby?«
    Bobby wischte mein Angebot beiseite.
    »Laß hören, wie er klingt«, sagte ich mit einer Begeisterung, die ich nicht empfand.
    Bobby drehte am Schlüssel – es klang glatt wie eine Turbine.
    Pansy erkannte den Klang wieder – ihr Monsterkopf erschien hinter der Windschutzscheibe von Bobbys Lincoln. Er hörte etwas, blickte hin.
    »Was zum Arsch is das!« fragte er mich.
    »Das is bloß mein Hund, Bobby.« Ich ging rüber und öffnete die Tür des Lincoln, klatschte mir, damit Pansy mitkam, an die Hüfte.
    »Jesus Gott sei bei mir!« sagte Bobby ehrfurchtsvoll. »Wieviel wiegt’n der?«
    »Weiß ich nicht – vielleicht einsvierzig oder so.«
    Bobby drehte eine volle Runde um Pansy, checkte ihren Schnitt.
    Er versuchte nicht, gegen die Reifen zu treten.
    »Könnte ich ihn streicheln?« fragte er.
    »Pansy, spring!« blaffte ich sie an. Sie schmiß sich hin, lag platt, ihre Mörderaugen von der gleichen Farbe wie der East River, und beobachtete Bobby, wie sie Futter beobachtete. »Mach schon«, sagte ich ihm. »Sie tut dir jetzt nichts.«
    Bobby hatte genug Verstand, sich hinzukauern, damit Pansy nicht dachte, er würde sie zu beherrschen versuchen. Er kratzte sie hinter den Ohren. »So was hab ich außerhalb vom Zoo noch nie gesehen«, sagte er. Pansy gab ein sanftes Rumpeln im Hals von sich – wie eine in den Bahnhof einfahrende U-Bahn. »Is er böse?« fragte Bobby, sie noch immer streichelnd.
    »Nein«, sagte ich ihm. »Das macht sie, wenn sie sich freut.«
    »Er ist ’n Mädchen?«
    »Sicher isse das«, sagte ich.
    Bobby stand wieder auf. »Die andern Jungs sind hinten draußen, Burke. Okay?«
    »Okay. Willst du, daß ich Pansy hier lasse?«
    »Scheiße, nein«, sagte Bobby. »Sie könnte eins von den Autos fressen.«
    Bobby ging voraus, ich folgte, Pansy, bei jedem Schritt bloß leicht voraus, übernahm die Flankendeckung zu meiner Linken. Sie wußte, was sie jetzt zu tun hatte – sie war im Dienst.
    Diesmal stand nur ein Auto hinten – der Mustang. Und drei Männer – zwei ein paar Jahre älter als Bobby, der andere eher in meinem Alter. Sie hatten alle Gefängnisgesichter. Der ältere Typ hatte einen normalen Haarschnitt und trug eine dunkle Sportjacke über einem weißen Hemd, die Sonnenbrille verbarg seine Augen. Die anderen zwei waren wesentlich größere Männer; sie flankierten den Typ mit der Sonnenbrille, als wären sie es gewöhnt,

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