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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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und dann sind wir quitt?«
    Der Blonde starrte mich an, noch immer nicht sicher, ob ich ihn auslachte.
    »Meinste das ernst?«
    »Todernst«, sagte ich ihm und ließ die Hand in meine Manteltasche gleiten.
    Der Blonde konnte sich nicht entscheiden, seine Blicke wechselten von Pansy zu mir. Schließlich beschloß der Typ mit der Sonnenbrille das Kapitel. »Laß es ruhen, B. T.«, sagte er. Der Blonde stieß den Atem aus. »Okay«, sagte er.
    Der Blonde wollte wegen dem Geld rüber zu mir – Pansy erstarrte. Ihre Zähne rieben mit einem Geräusch aneinander wie ein den Gang einlegender Zementlaster.
    »Ich geb’s dir, wenn ich gehe«, beschied ich den Blonden. Selbst ein Genie wie er verstand. Er trat an den Zaun zurück, ließ noch immer die Muskeln an seinem Arm spielen. Pansy war echt beeindruckt.
    »Können wir zum Geschäftlichen kommen?« fragte der Typ, mit der Sonnenbrille.
    Er winkte mich an seine Seite rüber, an den Zaun zum Mustang.
    Ich drückte meine Hand auf Pansys Schnauze, hieß sie bleiben, wo sie war, und folgte ihm rüber. Ich zündete mir eine Zigarette an, spürte Bobby in meinem Rücken.
    »Einer von deinen Jungs hat als Leibwächter gearbeitet. Ein bißchen Geld an eine Tagesstätte ausgeliefert – das Geld war in einem kleinen Ranzen, wie eine Doktortasche.«
    Ich konnte die Augen des Typen hinter der Sonnenbrille nicht sehen; er hatte die Hände in den Taschen – wartete, daß ich zum Ende kam.
    »Eine Frau war bei dem Leibwächter. Kann sein, er hat sie beschützt, kann sein, er hat die Asche bewacht – ich weiß es nicht.«
    »Sonst noch was?« fragte er.
    »Die Frau, sie ist keine Jungsche. Vielleicht mein Alter, vielleicht älter. Und sie hat irgendwo außerhalb der Stadt ein Haus. Großes Haus – hübsches Grundstück. Hat ’nen Typ, der mit ihr arbeitet – ein großer, fetter Typ. Und möglicherweise eine Art Schulbus.«
    »Das isses?«
    »Das isses«, sagte ich ihm.
    »Und was willst du wissen?«
    »Alles, was ich wissen will, ist, wo diese Frau ist – wo ich sie finden kann.«
    »Hast du Zoff mit ihr?«
    Ich dachte drüber nach – ich wußte nicht, ob die Leibwächterdienste eine einmalige Sache waren oder ob die Wahre Bruderschaft einen Vertrag mit ihr hatte. »Sie hat etwas, das ich möchte«, sagte ich ihm, die Worte so sorgsam abwägend wie ein Dealer, der Kokain auf die Waage legt.
    Er sagte nichts.
    »Wenn du einen Vertrag mit ihr hast ... dann würde ich dich drum bitten wollen, mir diese Sache, die ich von ihr möchte, zu besorgen. Ich zahle dafür.«
    »Und wenn es keinen Vertrag gibt?«
    »Dann will ich bloß ihren Namen und die Adresse.«
    Er lächelte. Ein Bürger hätte dabei vielleicht relaxen können; ich ließ die Hände in den Taschen. »Und daß wir aus dem Weg gehen?« fragte er.
    »Yeah«, beschied ich ihn. »Genau.«
    Der Blonde schob sich von dem Typ mit der Sonnenbrille weg, den Rücken zum Zaun. Pansys mächtiger Kopf verfolgte seine Bewegung, als ob sie im Zentrum einer großen Uhr säße und er der Sekundenzeiger wäre.
    »B. T.!« sagte Bobby, eine Warnung in der Stimme. Der Blonde blieb stehen, wo er war – ein Langsammerker.
    »Was ist das für eine Sache, die du willst?« fragte der Anführer.
    »Heißt das, ihr habt einen Vertrag?«
    »Nein. Und ich weiß auch nicht, wo sie ihr Zeug verstaut.«
    »Ich bin nicht hinter Dope her«, sagte ich ihm.
    Der Anführer nahm die Sonnenbrille ab, schaute sie in seinen Händen an, als enthalte sie die Antwort auf etwas. Er blickte zu mir auf. Seine Augen hatten die weiche, feuchte Lasur, die nur geborene Killer hinkriegen – nachdem sie ein paarmal ihre Bestimmung erfüllt haben. »Du bist’n Kaperer, richtig? Das machste doch, oder?«
    Ich hielt die Hände zusammen und drehte die Innenflächen für ihn nach außen – Karten auf den Tisch. »Ich suche ein Bild – eine Fotografie.«
    »Wer is auf dem Bild?«
    »Ein Kind«, sagte ich ihm.
    Er warf mir einen fragenden Blick zu.
    »Ein kleines Kind – ein Sex-Bild, okay?«
    Der Anführer blickte zu dem neben ihm stehenden, dunkelhaarigen Typ. »Ich hab gedacht, es wäre Puder«, sagte er.
    Der dunkelhaarige Typ verzog keine Miene. »Hab nie gefragt«, erwiderte er.
    Der Anführer nickte geistesabwesend, dachte drüber nach.
    »Yeah«, sagte er, »wer fragt schon?«
    Ich zündete mir eine Zigarette an, wölbte die Hände um die Flamme und beobachtete den Anführer aus dem Augenwinkel. Er kratzte sich mit einem Finger das Gesicht, die Augen wieder hinter der

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