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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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als Mama die Hand hochhielt.
    »Burke, aus welch Land komm der Hund – sag nich Wort, okay?«
    Ich hätte es wissen müssen – all das Geschrei und Gebrüll war wegen irgendeiner dummen Wette, und Mama wollte einen Tip.
    Mamas angebliche Köche würden dir ein Messer in den Bauch stechen und dann mit dir wetten, wie lang du zum Sterben brauchst.
    »Pizza«, tuschelte ich ihr zu.
    Mama griff in den Streit ein, bereicherte das Getöse um ihre Stimme. Schließlich deutete sie auf einen der Köche.
    »Deutschland?« fragte sie mich.
    »Nein«, sagte ich.
    Sie deutete auf einen anderen.
    »England?«
    Wieder sagte ich: »Nein«, ihre Gesichter beobachtend.
    »China?« fragte sie, auf einen jungen Mann in der Ecke deutend.
    »Nein«, beschied ich sie wieder. »Der Hund ist aus Italien.«
    Ein Lächeln ging auf Mamas Gesicht auf. Sie ließ es mich wieder sagen, damit jeder im Raum in die Gunst ihrer Weisheit kam.
    Jedermann verbeugte sich vor ihr. Ich sah kein Geld den Besitzer wechseln, aber ich konnte mir vorstellen, daß ihre Lohntüten diese Woche etwas knapp ausfallen würden.
    Pansy knurrte, der Dunkelheit drohend, auf dem ganzen Weg über die Stufen bis runter in den Keller. Mama knipste das Licht an – der Laden war vom Boden bis zur Decke voller Kisten, einige aus Holz, einige aus Karton. Auf einer Seite standen Reisfässer.
    Unter diesem war noch ein Keller – ich erinnere mich an das eine Mal, als die Cops Max suchten und dachten, er wäre da unten. Sie warteten zwei Tage, um mich zu finden, damit ich ihn bat, friedlich rauszukommen.
    »Hündchen will Futter, Burke?«
    »Sicher, Mama. Was immer du für am besten hältst.«
    Sie verbeugte sich. »Komm bald zurück«, sagte sie und ging die Treppe hoch. Weiteres Geschrei und Gebrüll auf chinesisch brach los – ich denke, die Köche wollten eine Revanche. Sie kam mit einem freiwilligen Helfer wieder runter; er trug einen jener riesigen Töpfe aus rostfreiem Stahl, die sie benutzen, um den gekochten Reis einen ganzen Tag lang frisch zu halten. Er stellte ihn, Pansy aufmerksam beobachtend, auf den Boden.
    »Dies Hündchen gut Wachhund, Burke?« fragte sie.
    »Sie is der beste, Mama.«
    »Sie ... dies Mädchenhündchen?«
    »Jawoll.«
    »Frauen die beste Kämpfer«, sagte Mama, dann übersetzte sie es für den Koch, der zweifelnd nickte. »Hündchen wach hier unten?«
    »Wenn du das möchtest«, sagte ich. »Paß auf – und sag dem Mann, er soll die Hände in Sichtweite lassen, okay?«
    Sie nickte. Ich klatschte mir an die Seite, damit Pansy mir folgte, und schob sie, bis ihr Rücken in einer von einigen aufgestapelten Kartons gebildeten Ecke war. Ich nahm ein paar Kartons runter, um eine kleine Mauer vor ihr zu bauen, etwa so hoch wie ihre Brust. Ihr Gesicht zeichnete sich über der Barriere ab, beobachtend. Ich wußte genau, welchen Trick Mama lieben würde. »Pansy!« sagte ich, die Stimme scharf, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. »Freunde!« Ich winkte Mama nach vorn. »Geh hin und streichle sie«, sagte ich.
    Mama wäre nicht soweit gekommen, wie sie war, wenn sie Furcht gezeigt hätte. Sie lief direkt auf Pansy zu, tätschelte ihr den Kopf ein paarmal und sagte: »Gut Hündchen!« Pansy stand still, den Blick auf den Koch gerichtet.
    »Okay, jetzt tritt zurück, Mama.« Als sie es tat, verschaffte ich mir wieder Pansys Aufmerksamkeit. »Wach!« befahl ich ihr.
    »Sag deinem Mann, er soll rangehen, als würde er sie auch streicheln wollen, Mama. Aber sag ihm, er soll nicht über die Barriere langen, hast du kapiert?«
    Sie sagte etwas zu dem Koch. Sein Gesicht blieb unbewegt, doch man brauchte keinen Dolmetscher, um zu sehen, daß er argwöhnisch wie der Teufel war. Der arme Mistkerl war bis auf fünf Schritte an die Barriere rangekommen, als Pansy auf ihn losging, ein das Blut gefrieren lassendes Knurren zwischen den Zähnen ausstoßend. Er hüpfte zirka zwanzig Schritte zurück – das Knacken von Pansys Kiefern klang wie ein dicker, zerbrechender Ast.
    »Pansy, aus!« brüllte ich sie an. Sie setzte sich wieder hin und pendelte mit dem Kopf, um den ganzen Raum zu beobachten.
    Mama klatschte in die Hände. »Gut Trick, Burke!« sagte sie. Der Koch ging wieder nach oben. Ich wälzte den Topf mit dem dampfenden Futter rüber zu Pansy. »Was ist’n da drin?« fragte ich.
    Mama wirkte beleidigt. »Rind, Schwein, Hummer, Shrimp, gut Gemüs, viel Reis. Lauter beste Zeug.«
    »Sie wird’s lieben«, versicherte ich Mama.
    »Wie komm dann, sie nich

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