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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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sabberte. Ich schmiß ihr das Brot zu und sagte gleichzeitig das Zauberwort. Wie üblich biß sie es genau in der Mitte durch, so daß das Stück auf jeder Seite ihrer Kiefer auf den Boden fiel. Es war weg, bevor ich die Chance hatte, mir mein eigenes Frühstück zu machen. »Du hast Tischmanieren wie ein Tier«, sagte ich ihr. Pansy blickte nicht mal auf – niemand respektiert meine Gesellschaftskritik.
    Ich mischte Selters und Ananassaft, schnitt die Schrippen auf und stopfte den letzten Käse rein. Schließlich wandte ich mich den Rennergebnissen zu. Und tatsächlich, Flower Jewel war als erstes Pferd im siebten Rennen aufgeführt. Aber noch bevor ich einen Sekundenbruchteil Freude dran hatte, sah ich das winzige »dq« neben ihrem Namen. Disqualifiziert. Ich ging die Wertungen durch und versuchte rauszufinden, wieso ich diesmal beraubt worden war. Mein Pferd versuchte an die Spitze zu gelangen, war aber die ganze Strecke bis zur Hälfte von einem anderen Tier gesperrt worden, bevor es gegen Ende zurück auf den vierten abgedrängt wurde. Dann zog sie raus und flog eben in die Gerade, als sie ins Springen kam. Als sie das Ziel als erste durchlief, trabte sie nicht, wie sie sollte, sie galoppierte. Flower Jewel stammte von einem Armbro-Nesbit-Stutfohlen und Flower Child ab, einem Traberhengst. Sie hatte das Herz ihres Großvaters, aber nicht den perfekten Gang ihres Vaters. Zum Teufel: Sie wußte wahrscheinlich nicht, daß sie das Rennen nicht gewann. Meine Liebe zu dem Tier war unverändert – sie hatte das Richtige getan – besser, Erster sein und schummeln, als sich an die Regeln halten und hinten mit der Meute ankommen. Wenigstens hatte sie nächste Woche eine weitere Chance.
    Es war früh genug, daß die Hippies unten noch schliefen. Ich hob das Telefon ab und rief rüber zum Restaurant.
    »Poontang Gardens«, meldete sich Mama Wong. Irgendein Soldat hatte ihr den Namen vor Jahren vorgeschlagen, und sie ist zu abergläubisch, um ihn zu ändern.
    »Ich bin’s«, sagte ich. »Irgendwelche Anrufe?«
    »Selbes Mädchen. Sie sag, du bis da.«
    »Was?«
    »Sie anruf, okay? Ich sag, du nich hier. Sie sag: ›Sag ihm, er is da‹, und sie häng auf.«
    »Danke, Mama.«
    »Hey!« schnauzte sie, als ich just am Einhängen war, »Leute sag dir jetzt, was tun?«
    »Nein«, sagte ich und hängte ein.
    Ich rief Pansy vom Dach zurück und ging in das andere Zimmer. Ich holte den kleinen Fernseher und ging wieder zur Couch.
    Ich fragte Pansy, was sie sehen wollte, doch sie sagte es nicht. Alles, was sie mag, sind Sendungen über Hunde und Catchen. Ich stieß auf eine Wiederholung von »Leave it to Beaver« und legte mich auf der Couch lang. Ich war eingeschlafen, bevor sie vorbei war.
    Als ich zu mir kam, war irgendein Western auf der Glotze.
    Zwei Typen hatten just aufgehört, einander die Köpfe einzudellen und wollten sich die Hände schütteln. Politiker machen das auch, doch bei ihnen kommt es wie von selbst – sie sind alle Hunde vom selben Wurf.
    Ich ließ Pansy wieder raus aufs Dach und fing an, alles zusammenzutragen, was ich für meine Verabredung brauchte. Wenn dies ein normaler Fall gewesen wäre, hätte ich sie in mein Büro kommen lassen, wo es sicherer für mich ist, aber sie drängelte zu sehr, und ich hatte nicht vor, ihr noch mehr Informationen zu geben, als sie bereits hatte. Ich legte den Magnum beiseite – ich könnte ihn zurück in den Hohlraum neben dem Kardantunnel legen, bloß für den Fall, aber ich glaubte nicht, daß ich zu einer Schießerei loszog. Hölle und Teufel, ich würde nicht zu einer Schießerei losziehen. Der Rotschopf arbeitete nicht wirklich mit Julio zusammen –
    wenn mich der alte Mann erledigt haben wollte, hätte er es bereits versucht. Er machte mir nur auf dieselbe Art Druck wie der Rotschopf, aber nicht aus demselben Grund.
    Ich zog mich an, als könnte ich festgenommen werden – wenn die Gefühle nicht stimmen, stellst du dich drauf ein, daß die Dinge falschlaufen. Eine alte, sportliche Lederjacke, weißes Baumwollhemd, Manschetten; ein schwarzer Strickbinder. All diese Tarnung würde mich nicht davor bewahren, einkassiert zu werden, aber sie könnte mich davor bewahren, daß die Cops dabei zu energisch waren. Wenn sie mich nur bis zum Revier mitnahmen, wäre ich immer noch in der Lage, etwas dagegen zu tun. Aber wenn sie tatsächlich eine Verhaftung vornahmen, wäre ich ’ne Weile dort – meine Fingerabdrücke würden genommen werden, und sie würden rausfinden,

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