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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Lagerhaus ist im Besitz irgendeiner Firma, die Mama aufgebaut hat, aber es gehört Max. Oben ist sein Tempel, und der restliche Raum ist für was immer wir ihn brauchen. Für Mama ist’s ein Lagerhaus. Für mich ist’s das Postamt.
    Ich stieß auf das Metallschränkchen, wühlte mich durch das Zeug, das wir da aufhoben – Mäntel, Hüte, Brillen, alles, was einen anders aussehen läßt. Ich stieß auf das Feldtelefon und den Satz Krokodilklemmen. Ich lief durch unseren Keller in das nächste Souterrain. Über uns war eine chinesische Architektenfirma, und die arbeiteten nie so spät. Ich klemmte das Feldtelefon an die Verbindungspunkte, die mir der Maulwurf gezeigt hatte, und kriegte im Handumdrehen ein Amtszeichen. Ich benutzte den kleinen Kasten, der aussah wie die Tastatur eines Taschenrechners und hämmerte die Nummer rein, die Julio aufgeschrieben hatte, zündete mir eine Zigarette an und wartete.
    Ich brauchte nicht lange zu warten – sie mußte neben dem Telefon gesessen haben.
    »Hallo.« Es war der Rotschopf.
    »Hey, Baby«, gierte ich in die Sprechmuschel, »biste morgen nacht frei?«
    Sie kapierte es im Handumdrehen. »Sicher. Um welche Zeit holst du mich ab?«
    »Ich muß noch spät arbeiten. Ich treff dich, okay?«
    »Wo?«
    »Selbe Stelle – neun Uhr«, sagte ich ihr und entstöpselte das Telefon.
    Ich legte alles wieder hin, wo es hingehörte, und lief durch den Keller zurück. Unser Clubraum war leer. Ich ließ den Plymouth an, drückte auf den Garagentürknopf und stieß rückwärts in die Gasse raus. Ich stieg aus, um wieder nach drinnen zu gehen und abzuschließen, sah aber die Garagentür runtergleiten. Max war am Werk.
    Ich fuhr rüber zu Mama. Ich brauchte etwas Futter für Pansy und ein Alibi für morgen nacht.
    Es war nach Mitternacht, bis ich bereit war, zurück zum Büro zu gehen. Wenn Mama bis morgen um dieselbe Zeit nichts von mir hörte, würde sie wissen, daß das Treffen eine Falle gewesen war. Mama würde es Max sagen und Blumberg anrufen, damit drüben bei der Anklagebehörde in Queens Kaution gestellt würde. Falls ich nicht im Knast war, würde Max losziehen und Julio aufsuchen.
    Noch ein Anruf, und ich konnte Pansy ihr Chinafutter bringen.
    An der Atlantic Avenue trieb ich einen Münzfernsprecher auf.
    Eine junge Frau mit einem niedlichen westindischen Akzent ging ran. »A & R-Großhandlung. Wir schließen nie.«
    »Is Jacques in der Nähe?« fragte ich sie.
    »Warten Sie bitte einen Moment, Sir.«
    Es war kalt in der Telefonzelle, doch die Stimme des Mannes war so sonnig wie die Inseln.
    »Ja, mein Freund. Können wir Ihnen dienen?«
    »Jacques, das Wetter hier draußen wird echt eklig, weißt du? Ich denk, ich kann ein paar von diesen tragbaren Elektroheizern absetzen, wenn ich ’nen guten Preis kriegen kann.«
    »Wir könnten ein paar auf Lager ham, Mahn – ich muß die Liste checken. Und der Preis ... kommt drauf an, wieviel Sie wollen, wie immer.«
    »Wenn ich heut nacht ein paar kriegen kann, nehm ich ein Dutzend und probier’s damit.«
    »Das is kein großer Auftrag, mein Freund. Je mehr Sie nehmen, desto weniger kosten sie.«
    »Ich verstehe. Aber ich bin nicht bereit, eine Masse Kapital zu riskieren – ich muß sehen, wie sie sich dieses Jahr absetzen lassen, okay?«
    »Was immer Sie wollen, Mahn – wir sind zu Diensten. Sind Sie mit unserer Firma vertraut?«
    »Sicher. Und jetzt schau, ich will neue Ware, noch in der Originalverpackung.«
    »Natürlich, natürlich. Wie Sie wissen, schlägt sich dies auch auf den Preis nieder.«
    »Ich verstehe.«
    »Nun, wir haben einen stattlichen Vorrat an neuen Automatik-Modellen – diejenigen, die sich selbst abschalten, wenn sie heißlaufen.«
    »Nein, ich will nur die altbewährten. Die geben ’ne Menge Hitze ab.«
    »Ja, mein Freund«, sagte Jacques, »aber viele Kunden ziehen die verbesserten Sicherungen vor.«
    »Die neuen sind zu kompliziert für mich. Ich will ’ne Ware, auf die ich mich verlassen kann.«
    »Wir haben genau das, was Sie wollen, Mahn«, versicherte er mir. »Wollen Sie wenigstens diejenigen, die sowohl auf zwölfhundert und auf fünfzehnhundert Watt laufen?«
    »Yeah, das ist ’n gutes Geschäft. Kann ich sie heut nacht abholen?«
    »Wir schließen nie, mein Freund«, sagte er. Wir hängten beide ein.
    Ich fuhr die Atlantic runter Richtung Queens. Bald trug die Gegend westindische Züge. Ich steuerte links in die Buffalo Avenue, vorbei an einer verlassenen Bar an der Ecke, bis ich ein

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