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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Einblick haben«, sagte sie, ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht.
    »Hol bloß die Schlüssel«, sagte ich ihr, eine leichte Schärfe in der Stimme.
    Sie versetzte ihren Hüften einen scharfen kleinen Schlenker, dann drehte sie sich mit den Schlüsseln in der Hand um. Sie lief nach hinten zum Kofferraum, öffnete ihn und trat beiseite. Ich leuchtete mit der Lampe rein. Massenhaft Müll, aber keine Menschen. Ich zog den Teppich hoch, schaute in die Reserveradmulde.
    Auch da nichts.
    Ich gab ihr die Schlüssel zurück. »Folgen Sie mir zur Straße«, sagte ich ihr. »Wir suchen einen Parkplatz für Ihr Auto, und Sie können mit mir kommen.«
    »Kommt nicht in Frage!« fauchte sie. »Ich geh mit Ihnen wohin?«
    »Irgendwohin, wo wir reden können, okay?«
    »Wir können auch hier reden.«
    » Sie können hier reden, wenn Sie wollen. Wollen Sie mich beim Gespräch dabei, kommen Sie mit mir.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann reden wir nicht.«
    Sie fuhr sich mit den Fingern von vorn nach hinten durch ihr glühendes Haar, dachte nach.
    »Julio ...« fing sie an.
    »Julio ist nicht hier«, sagte ich.
    Der Rotschopf schenkte mir einen jener »Verscheißer mich lieber nicht«-Blicke, doch das war sein letzter Stich. Sie kletterte wieder in den BMW und ließ den Motor an. Ich zog mit dem Plymouth davon und steuerte aus dem Park.
    Ich entdeckte einen freien Platz an der Metropolitan Avenue, zog daran vorbei und wartete. Sie zwängte den BMW in die Lücke, steckte ein Stück Karton ans Seitenfenster und lief rüber zu mir. Ich stieg aus und ging rüber, um nachzuschauen, was sie hinterlassen hatte. Es war ein handbeschriebenes Schild – »Kein Radio«. Ich dachte, alle BMWs kämen schon mit diesen Schildern aus der Fabrik.
    Sie knallte die Tür des Plymouth mit aller Kraft zu. Ich machte auf der Metropolitan eine Kehrtwende zurück zum Inter-Boro gen Osten. Wir stießen auf den Highway und folgten den Schildern zur Triboro.
    »Fahren wir in die Stadt?« fragte sie.
    »Schweig bloß stille«, sagte ich ihr. »Wir reden, wenn wir hinkommen.«
    Sie sagte nichts weiter. Ich checkte den Spiegel. Es war eine Wohltat, daß mir ihre Nebellichter nicht mehr in den Augen brannten.
    Knapp vor der Abzweigung zum Long Island Expressway lenkte ich runter in den Flushing Meadow Park. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ich hielt einen Finger an die Lippen.
    Niemand folgte uns, aber ich wollte ihr für den Fall, daß Michelles Suche sie auf Gedanken gebracht hatte, nicht sagen, wohin wir unterwegs waren.
    »Wieso benutzen Sie das Fernlicht auch dann, wenn vor Ihnen Verkehr ist?« fragte ich sie.
    »Es sieht hübsch aus«, sagte sie, als wäre damit alles geklärt.
    Ich umkreiste langsam den Park, bis ich zu dem Parkplatz auf der Ostseite kam. Ein paar Autos waren bereits mit Blick auf die Drecklache abgestellt, die die Politiker Flushing Bay benannten.
    Die Autos waren in großem Abstand geparkt, die Fenster dunkel.
    Die Cops machten hier immer ihre Runde und ließen ihre Lampen blitzen. Wenn sie zwei Köpfe im Fenster sahen, gingen sie weiter. Damit hörten sie auf, als sich die Kaufleute auf der Hauptstraße beschwerten, sie brauchten mehr Schutz für ihre Läden. Auch Pärchen parkten immer hinten in den Büschen, aber ein pistolenbewehrter Notzüchtler, der die Gegend abgraste, beendete all das.
    Wolfe hatte die Anklage gegen den Drecksack übernommen, als sie ihn schließlich faßten. Sie fuhr ihn für fünfundzwanzig bis fünfzig Jahre ein, aber noch immer blieben die Leute dicht am Wasser.
    Ich stieß zwischen einem alten Chevy mit aufgebocktem Hinterende – »Jose und Juanita« in schwungvoller Schrift auf den Kofferraum gemalt – und einem weißen Seville mit falschen Speichenrädern rein. Auf dem Wasser spiegelten sich die Lichter von Flugzeugen, die La Guardia anflogen.
    Ich fuhr mein Fenster einen Spalt auf und zündete mir eine Zigarette an. Als ich mich dem Rotschopf zuwandte, knöpfte er schon die Bluse auf.
    Was zum Teufel machen Sie da?« schnauzte ich sie an, meine Stimme lauter, als sie hätte sein sollen. »Wonach sieht’s denn aus?« fragte sie. »Ich zeige Ihnen, daß ich kein Mikro trage.« Sie lächelte in der Dunkelheit, ihre Zähne so weiß, daß sie falsch wirkten. »Es sei denn, Sie haben Ihre kleine Nuttenfreundin auf dem Rücksitz dabei ...« sagte sie und blickte über die Schulter.
    »Da is keiner«, beschied ich sie.
    Sie knöpfte weiter ihre Bluse auf, als hätte sie mich nicht gehört.
    Sie

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