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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Porno-Läden am Times Square vorzuknöpfen. Niemand schenkte dem viel Beachtung – er handelte im Einvernehmen. War’s der eine Mobster nicht, würde es ein anderer sein. Die Schmutzverkäufer drückten ab, genau wie sie sollten. Dann stieg er selber ins Geschäft ein, produzierte eigentlich Streifen für Peep-Shows, wandte sich dann langen Spielfilmen zu, Videos. Niemand hatte einen Schimmer, wo sein Studio war. Er kassierte so viel Geld, daß ihn die Bosse machen ließen. Das Baby-Porno-Zeug war das Neueste, vielleicht seit letztem Jahr. Nach dem, was ich so gehört habe, war es sein allergrößter Knüller.
    Sally Lou besaß Sin City.
    Ich kutschierte zu Mama, parkte dahinter. Ich ging in die Küche, wartete dort, während sie sie nach hinten holten. Wir gingen in den Flur, standen neben der Reihe Münztelefone beim Zugang zum Keller.
    »Ich kann mich nicht aufhalten, Mama.«
    »Was is mit Flower?«
    »Gib mir bloß ’ne Minute, okay? Ein Anruf?«
    Ich wählte den Maulwurf an. Hörte, wie er abhob. »Los«, sagte ich. Hängte ein.
    Ich wandte mich an Mama. »Es ist kompliziert. Da ist ein Mann, der mit Max kämpfen will. Eine Art Duell, verstehst du?«
    Sie musterte mein Gesicht, wartete.
    »Er hat ihn gewissermaßen öffentlich herausgefordert, okay? Es ist also überall auf der Straße rum. Kämpft Max mit ihm, muß er ihn töten. Und jeder weiß Bescheid. Viel Ärger.«
    Mama machte sich keine Sorgen, daß Max jemanden töten könnte. »Flower.« Es war alles, was sie zu sagen hatte.
    »Dieser Kerl, der wollte sichergehn, daß Max mit ihm kämpfen würde. Er sagte, wenn Max nicht mit ihm kämpft, würde er das Baby töten.«
    Mamas Augen waren schwarzer Marmor. Ein Feuer flammte auf; dann war es weg. »Sag ihm, Max hier. Komm jede Zeit.«
    »Das funktioniert nicht, Mama. So leicht läuft das nicht. Ich habe jetzt alles zusammengepuzzelt. Bloß noch ein paar Tage, vielleicht ein bißchen länger. Könnte er Max in Boston finden?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich kümmer mich drum.«
    Mama verbeugte sich, bezeigte mir ihre Achtung. Daß ich es aus der Welt schaffen konnte. Ich wandte mich zum Gehen, spürte ihre Hand auf meinem Arm.
    »Was für Name?«
    »Mortay«, sagte ich. »Mortay.«
    »Was heiß das?«
    »Auf spanisch heißt es ›Tod‹.«
    Mama verbeugte sich erneut. »Auf chinesisch heiß ›tote Mann‹.«
    Ich verbeugte mich meinerseits. Auf Wiedersehn.
    Die hintere Treppe war ruhig. Ich checkte die Klebebandschnipsel, die ich hinterlassen hatte. Die Stolperdrähte im Flur waren noch intakt. Ich sperrte auf. Pansy war auf ihrem Posten. »Wo ist Belle?« fragte ich sie. Das Biest ließ ein halbherziges Grollen raus. Ich bückte mich und gab ihr einen Klaps. Ihr Atem stank nach Formaldehyd.
    Belle war im Zimmer nebenan. Rücklings auf der Turnmatte, die ich dort aufbewahre. Nackt, glänzend vor Schweiß. »Noch zwanzig«, sagte sie, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Sie machte diese Killerbeugen. Schnell aufsetzen, langsam runter. Muskeln spielten unter der weichen Haut.
    »Wie viele machst du?«
    »Zweihundert am Tag, sechs Tage die Woche. Der einzige Unterschied zwischen mir und einer fetten Sau ist eine schmale Taille.
    Ich hab mich um ein Haar umgebracht, um so leicht zu werden, ich hab nicht vor, rückfällig zu werden.«
    Ich zündete mir eine Kippe an, ging zurück in den Büroraum.
    Pansy wollte nicht rausgehen.
    Belle kam ebenfalls rein, frottierte sich ab. »Pansy hat mir ’ne Weile beim Training zugesehen – ich schätze, sie hat sich gelangweilt.«
    »Sie hat die Tür gehört.«
    »Oh.« Sie klatschte sich auf die Schenkelaußenseite. »Die einzige Chance, die ein bißchen schlanker zu kriegen, ist plastische Chirurgie.«
    »So wie sie sind, sind sie grade richtig.« Sie trat zu mir. »Ich bin froh, daß du das gesagt hast.«
    »Weil du dich nicht plastisch operieren lassen wolltest, komme, was da wolle, richtig?«
    »Nein, weil ich’s wollte, wenn du’s gemocht hättest.« Ich gab ihr einen Kuß. »Hilf mir dabei«, sagte ich und holte die Nadel aus der Jackentasche. Belle pulte die Bandage weg, arbeitete sich zu der Velcro-Schlaufe vor. »Wenn ich an der Schlaufe ziehe, legst du deine Hand um meine, während ich die Nadel reinstecke; kann sein, daß meine Hand verkrampft ist.«
    Sie furchte vor Konzentration die Stirn – ihre Hände waren ruhig. Ich riß an der Schlaufe, drückte den Auslöser so fest ich konnte. Meine Hand fühlte sich tot an. Belle schlang beide Hände um

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