Burke 3 - Bluebelle
Prof ins Krankenhaus. Also ist er auf irgendeine Art an den Bus angeklinkt.«
Sie zündete sich eine Zigarette an, nickte, um mir zu zeigen, daß sie mitkam.
»Abgesehen davon, daß er nicht bloß ein Leibwächter ist – er ist’n Freak. Sucht Dojos auf, fordert die Leiter raus. Wir wissen, daß er ein Duell mit einem japanischen Karateka ausgetragen hat.
Im Sin-City-Keller. Hast du je dort gearbeitet?«
»Nein. Man muß sich mit den Kunden einlassen.«
»Okay. Der Geisterbus, der erledigt bloß junge Mädchen. Und nur weiße Mädchen. Diese Nacht, als ich wegging und mich mit Mortay traf, als ich mit diesem Schiß zurückgekommen bin? Ein Kerl wurde getötet. Die Cops stellten seine Abdrücke sicher. Einer davon paßte zu einem, den sie aus dem Zweitwagen zu dem Geisterbus hatten. Dieser Mortay also, der ist nicht nur angeklinkt, der steckt auch drin.«
Ich zündete mir ebenfalls eine Zigarette an. Es war gut, zwei Hände gebrauchen zu können. Belle hörte so gespannt zu, daß ihre Schultern zuckten.
»Mortays Handlanger, dieser Ramón. Mit dem Diamanten im Ohr. Er ist’n Schmerzjunkie. Tut Frauen gern weh, es geht ihm einer ab. Er ist der mit der Knarre – Mortay benutzt nur die Hände.
Und nun finde ich raus, daß Sin City diesem Mobster gehört. Er ist ein Schmutz-Dealer. Hardcore-Zeug. Baby-Porno, Snuff – was du willst, er macht’s dir.«
»Glaubst du, dieser Mortay arbeitet für den Mob?«
»Nein. Ich hab ihm in die Augen geschaut. Der arbeitet für gar keinen. Aber das heißt nicht, daß er kein Zeug ...«
»Warum sollte er ...?«
»Ich bin nicht sicher. Aber es paßt alles zusammen. Schau auf die Karten. Der Geisterbus muß einen Landeplatz haben. Irgendwo hart an seinem Jagdgebiet. Times Square. Sin City – der Keller ist derart groß, daß Hunderte von Leuten ein Duell anschaun können. Und dort muß er sein.«
»Ich kapier’s nicht.«
»Mortay muß irgendwas für Sally Lou machen. Wenn der Geisterbus da unten ist, dann hängen sie alle drin. Der Grund, warum die Cops keine Freaks erwischen können: Sie kennen sie nicht. Und sie fragen niemand, der’s tut. Wärn die Informanten nicht, würden die federales in ganz Kolumbien kein Koks finden. Sexund Todesfreaks, die lieben Kombibusse. Ich weiß nicht, warum, aber es ist so.
Und sie schaukeln sich gegenseitig hoch – bring zwei davon zusammen, und du hast doppelt soviel Böses, wie zwei Menschen für sich allein zustandebringen. Ramon liebt den Schmerz, Mortay dealt mit dem Tod. Ich weiß nicht, auf was der dritte Kerl lief. Ist auch egal. Der Hillside-Strangler – es waren zwei Freaks. Dieser Green-River-Killer? Derjenige, der jahrelang all die Straßenmädchen drüben im Staat Washington ermordet hat?«
Sie nickte.
»Ich glaube, die Cops machen einen Fehler. Halten Ausschau nach einem Kerl. Für mich klingt es nach ’nem Team. Dem Gefühl nach.«
Belle schauderte. Ich legte ihr meine Hand auf den bloßen Schenkel. Er war kalt.
»Die Leute glauben immer, sie wissen, was sie tun müssen«, sagte ich ihr. »Je was von chemischer Kastration gehört?«
»Urggh! Es klingt abscheulich.«
»Sie besorgen sich den Lebenslauf eines Sexualtäters. Einem der Kerle, die nie aufhören werden, okay? Dann bringen sie ihn dazu, daß er sich diese Spritzen geben läßt. Depo-Provera. Dämpft den Sexualtrieb, damit er nicht ständig dran denkt, irgendwelche kleinen Kids zu bespringen.«
»Funktioniert es?«
»Wer weiß? Kommt’s drauf an? Dieser eine alte Freak, der noch kleine Kids vergewaltigt hat, als er siebzig Jahre alt war. Hat vor Jahren die ersten Schüsse verpaßt gekriegt. Er hat rausgefunden, wie er sie bei dem Deal linken kann – besorgte sich irgendeinen Kurpfuscher, der ihn mit Hormonen vollgepumpt hat. Und erinnerst du dich an den Babyvergewaltiger an der Küste? Statt ihn ins Gefängnis zu stecken, hat ihn der Richter ein Schild vor seinem Haus anbringen lassen. Achtung Kinderschänder – Kinder, bleibt fern. So was Ähnliches.«
»Yeah. Wie eine Brandmarke.«
»Tolle Brandmarke. Der Kerl braucht nichts weiter zu tun, als in ’ne Gegend zu ziehn, wo keiner Englisch lesen kann. Gibt’s jede Menge davon.«
»Es ist so krank. «
Ich suchte ihren Blick. »Glaubst du, dein Vater war krank?«
»Er war ein dreckiger, böser Mann.«
»Sind sie alle. Es ist ihre Wahl, Belle. Das Blut hat sie nicht zu dem gemacht. Du bist nicht so.«
»Woher weißt du so viel?«
»Ich hab nie rausgefunden, was ich war, aber ich habe
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