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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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rausgefunden, daß ich auf Abstand spielen wollte. Überleben. Wissen ist der Schlüssel dazu.« Ich zündete mir eine weitere Kippe an. »Mortay, der wird nicht da unten wohnen. Zu riskant. Aber Ramón, der wird mich direkt zu ihm führen.«
    »Wie willst du das rausfinden?«
    »Der Maulwurf geht rein. Heut nacht, morgen früh.« Ich zog heftig an meiner Zigarette, dachte an die Briefe von Freaks in meinen Akten. Immer scharf aufs echte Ding. »Ich weiß, was er finden wird.«
    »Was?«
    »Ich habe mal diesen Kerl getroffen. Einen Senator. Brachte soviel Zeit mit Arschkriechen zu, daß sein Gesicht aussah, wie in der Mitte gescheitelt. Aber er hat mir etwas gesagt, das stimmte. Wo ist das Geld? Das ist immer die Frage. Wo ist das Geld? Für die kleinen Huren auf der Straße ist der Geisterbus ein Killerhai. Aber für Sally ist er eine Geldmaschine.«
    »Wie kann er beim Hurenabschießen Geld machen?«
    »Ich muß auf den Maulwurf warten, um sicher zu sein, aber ich glaube, ich seh’s. Und wenn ich recht habe, weiß ich, wie ich’s machen muß.«
    Meine Stimme verlor sich, verheddert in Gedanken. Belle ruckelte mit dem Hintern, rutschte dann den Schreibtisch entlang, bis sie genau vor mir war. »Du bist jetzt anders.«
    »Wie?«
    »Als du zu mir nach Hause gekommen bist – zitternd und so –, bist du drüber weggekommen. Was immer es auch war. Und dann hast du dir diese Granate in die Hand gepicht. Wie wenn du sterben willst. Dich einfach hochgehen lassen und an ’nen bessern Ort gehen. Aber jetzt ... es ist, wie wenn du innerlich kalt wirst. Wie wenn du keinen Schiß mehr hast.«
    »Ich habe noch Schiß. Aber ich bin wieder bei mir. Was immer das ist, genau das bin ich. Es stimmt, ich fühle mich innerlich ruhig.
    Aber nicht tot. Bloß ... zentriert, weißt du?«
    »Yeah. Es fühlt sich toll an.«
    »Es gibt ’ne Masse Sachen, die ich nicht machen kann. Ich habe vor langer Zeit aufgehört, mich deswegen schlecht zu fühlen.«
    »Aber das hier kannst du machen?«
    »Das hier kann ich machen.«
    Belle kam wieder rein, ein Glas Eiswasser in der Hand.
    »Möchtest du was?«
    Ich nahm ihr das Glas ab, schluckte langsam. »Es ist spät, Belle. Geh schlafen.«
    Sie stupste mir mit dem Hintern an die Schulter. »Komm mit.«
    »Ich bastel es noch zusammen.«
    »Aber du hast mir gesagt ...«
    »Ich glaube, ich weiß, was es ist. Ich muß noch etwas damit spielen. Es auf die Reihe kriegen. Wir gehn jetzt aufs Ganze.«
    »Leg dich bloß mit mir hin. Laß mich dich halten. Im Mund.
    Wie ich’s vorher gemacht hab. Bis ich einschlafe.« Trauer in den Augen. »Mir ist so kalt, Liebster.«
    Ich nahm ihre Hand, führte sie ins Hinterzimmer.
    Als ich wieder zu mir kam, war ein blasses Glühen im Zimmer – das Äußerste, was diese Bude an Sonnenlicht abkriegt. Belles Kopf war an meiner Brust, die Turnmatte drückte mir hart an den Rücken.
    »Ich bin wach«, sagte sie, bevor ich fragen konnte.
    »Seit wann?«
    »Weiß ich nicht. Ich bin bloß dagelegen. Hab nachgedacht. Läuft Pansy nachts immer herum?«
    »Yeah.«
    »Ist sie rastlos?«
    »Pansy? Wenn sie die ganze Zeit nichts als schlafen und fressen will, isses ihre Sache. Sie hat bloß patrouilliert. Auf mich aufgepaßt.«
    »Ich bin eifersüchtig auf sie.«
    »Du bist’n Knallkopp.«
    Sie kuschelte sich an mich, warm, nach Seife riechend. »Burke, kann ich dich etwas fragen?«
    »Sicher.«
    »Kannst du zwei Menschen lieben? Zur selben Zeit? Sie beide lieben?«
    Flood kam mir in den Sinn. Momentaufnahmen. Flood, die in einer Gasse am Times Square stand, drei Strolchen gegenüber, ihre Tasche auf dem Boden. Sie ranwinkte, in Reichweite lockte. Fliegendes blondes Haar. Fleischige kleine Hände, die sowohl losdreschen als auch liebkosen konnten. Die Zickzacknarbe auf ihrem Gesicht. Brandnarbe auf ihrem Hintern. Das Duell, in dem sie das Baby ihrer Schwester rächte. Flower. Derselbe Name, den Max seinem Kind zu Ehren der Kriegerfrau gegeben hatte, die er nie wieder sehen würde. Ich spürte ihren Geist in mir, wie ihr sonnenhelles Lächeln meine Seele umfing.
    »Weiß ich nicht«, sagte ich. »Von Liebe weiß ich nicht genug. Sie kam so spät zu mir.«
    »Sie ist wiedergekommen. Liebling. Ich hab den Prof gefragt.«
    »Nach was?«
    »Liebe. Er kennt sich mit Liebe aus. Blutsliebe. Ich erinner mich, was er gesagt hat: Das Leben ist kein Würfelspiel – wenn sie nicht richtig fallen wollen, kannst du sie noch mal rollen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Niemand steckt fest. Ich

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