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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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festgehalten. Jeder Quadratzentimeter des Zimmers brannte mir im Hirn. Ich ließ die Pistole in die Seitentasche gleiten, so tief, daß der Schalldämpfer festsaß. Zählte bis fünf. Ich erwischte die Tür mit der Schulter, trat rein, zielte mit der Schrotflinte von der einen Ecke zur anderen. Belle war auf der Couch zu meiner Rechten, das rote Hemdchen über die Hüften geschoben. Ramón, einen breiten Ledergürtel in der rechten Hand, erstarrte.
    Die Schnauze der Schrotflinte ließ ihm die Eier zu Eisklumpen gefrieren. Seine Hände, die immer noch den Gürtel hielten, schossen in die Luft. Ich trat zu ihm, die Flinte auf seine Weichen gerichtet. Fünf Schritte weg.
    »Fallenlassen. Langsam.«
    »He, Mann ...«
    »Noch ein Wort, und ich streiche mit dir die Wände.«
    Der Gürtel fiel aus seiner Hand.
    Seine Lederjacke hing am Haken in der Ecke. Ich konnte das Schulterhalfter drin sehen.
    »Haste noch mehr Knarren dabei, Ramón?«
    Er schüttelte verneinend den Kopf.
    »Zieh die Klamotten aus. Ganz, ganz langsam. Ich will selber nachschaun.«
    Belles Stimme von der Seite. »Mister ...«
    »Halt’s Maul, Fotze!« fuhr ich sie an.
    Ramón ließ die Hosen runter. Schwarzer Tangaslip. Sehr macho.
    »Die auch«, sagte ich. »Achte auf deine Hände.«
    Er zog die Cowboy-Stiefel aus, einen nach dem ändern, stand auf einem Bein, ließ mich nicht aus den Augen.
    »Setz dich auf die Couch«, sagte ich ruhig. »Neben die Möse.«
    Er setzte sich. Ich zog die Handschellen aus dem Gürtel, ließ sie in Belles Schoß segeln. »Leg sie an. Eine Schelle um dein Gelenk, die andre um seins. Sofort!«
    Belle rastete zuerst die Schelle bei Ramón ein, ihre Hände zitterten. Ihre linke Hand glitt nach hinten, zum Couchpolster.
    Ich zog die Farbpistole raus. Langsam, damit Ramón einen guten Eindruck davon bekam. Er wollte keinen.
    »Weißt du, was das ist, Scharfschütze?«
    »Ich weiß, was es ist.« Seine Stimme zitterte wie Belles Hände.
    »Du hast die Wahl. Leben. Oder sterben. Such’s dir aus.«
    »Ich will leben, Mann.« Dünne, schwache, leise Stimme. Falls er mich wiedererkannte, behielt er es für sich. Setzte auf die Karte.
    »Dein Kumpel Mortay, der ist in die Scheiße getreten, verstanden? Sally Lou hat beschlossen, ihn von der Liste zu streichen.«
    »Aber ...«
    »So läuft das Spiel. Ich hab mein Geld gekriegt, ich muß ’nen Kopf abliefern. Seinen Kopf. Einer mehr ist keine große Sache für mich. Ich mach ihn alle. Heut nacht. Du sagst mir, was ich wissen will, du nimmst den scheiß Diamant vom Ohr und machst die Mücke. Kapiert?«
    »Mann, ich weiß nicht, wo er wohnt!«
    »Du willst dich mit ihm treffen. Heut nacht. Wo?«
    »Er bringt mich um.«
    »Ramón, er is ’n toter Mann. Find ich ihn heut nacht nicht, find ich ihn ein andermal. Aber sagst du mir nicht, was ich wissen will, hat er keine Gelegenheit mehr, dich umzubringen.«
    »Mann, ich weiß nicht, wo er steckt. Ernsthaft!«
    »Bin ich auch«, sagte ich und richtete die Pistole auf Belles Brust.
    Ich drückte ab. Klatsch! Belle wurde nach hinten an die Couch geworfen, ein roter Fleck breitete sich zwischen ihren Brüsten aus.
    Ich zielte mit der Knarre auf Ramón – er schaute nicht ein einziges Mal zu Belle. Das Geräusch, das ich beim Durchladen machte, war das Lauteste, was er je gehört hatte.
    »Wo?«
    »Unter der Uhr am Times Square! Zwischen Siebter und Achter! An der Dreiundvierzigsten! Nicht!«
    »Welche Zeit?«
    »Halb elf!« Pisse lief ihm die Beine runter.
    »Wer ist zuerst da?«
    »Er, Mann. Er kommt immer ...«
    Belles linke Hand schlug zu, trieb ihm die Spritze tief in den Schenkel, jagte mit dem Daumen den Kolben rein, während ich ihm eine Farbkugel ins Gesicht feuerte.
    »Ich ...« und weg war er. Belle rammte den Expreßschlüssel rein, ließ ihre Handschelle aufschnappen. Ich zog ihm den freien Arm hinter den Rücken, rastete die andere Schelle ein. Belle sprang von der Couch, rieb sich die Brüste. Ich kickte Ramón auf den Boden.
    »Geh den Maulwurf holen«, sagte ich ihr.
    Michelle und der Maulwurf standen links und rechts von mir. Ramón war in der Ecke, tief atmend, weg.
    »Der Schuppen ist dicht«, sagte ich Michelle. »Wie viele Mädchen haben Kunden?«
    »Bloß Mary Anne.«
    »Wenn er fertig ist, läßt du ihn raus. Sag den Mädchen, die Show ist vorbei – in ’ner Stunde wollen die Cops einschwärmen.
    Bring sie zur Tür raus. Hast du irgendwelchen Ärger, drückst du die Klingel, und sie kommen von nebenan. Dann haust du

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