Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
Vom Netzwerk:
Taiwan-Innereien, kleine Jungs, Mädchen, Frauen, wie Frauen gekleidete Männer. Billige Verheißungen – hohe Preise.
    Ablinker, die die New Yorker Variante von Safe-Sex verkauften – der Hotelzimmerschlüssel, den sie dir andrehten, öffnete keine Tür, und sie standen nicht mehr an derselben Ecke, wenn du zurückkamst, um nach besseren Angaben zu fragen. Inseln aus Licht, wo Fleisch drauf wartete, dir dein Geld abzunehmen – Teiche aus Dunkelheit, wo die Wolfsrudel drauf warteten, dir dein Leben zu nehmen. Und Geier, die deine Knochen auflasen.
    Auch etwas anderes war da draußen. Etwas, bei dem die Wölfe beiseite traten, wenn es ausschritt.
    Ich schaute rüber zu Belle. Sie starrte durch die Windschutzscheibe, als ob sie mein Gesicht nicht sehen wollte, und ihre Hände rangen im Schoß miteinander. Ihr zuzusehen schmerzte mich – es war nicht ihr Fehler. »Du bist ein gutes, süßes Mädchen«, sagte ich ihr. »Es hat nichts mit dir zu tun; ich halte Ausschau nach meinem Freund.«
    »Dem kleinen, schwarzen Kerl?«
    »Yeah.«
    »Ich hab auch Ausschau gehalten«, sagte sie mit ernster Stimme.
    »Meinst du, wir sollten aussteigen? Rumfragen?«
    Ich tätschelte ihren Schenkel. Sie war dabei, egal, was es kostete – wußte, daß ich dies tun mußte. Ich konnte ihr nicht erklären, wie es funktionierte. Nach dem Prof rumzufragen könnte ihn tiefer reinreiten, als er bereits war.
    Ich fuhr zum Fluß zurück, wandte mich gen Downtown, bis ich ein Münztelefon entdeckte. Mama hatte immer noch nichts für mich. Falls der Prof von den Cops hopsgenommen worden war, würde er früher oder später seinen Anruf kriegen. Nichts blieb übrig, als zu warten.
    Ich saß auf der Haube des Plymouth, spürte die Wärme des Motors durch die Kleidung, spähte zu den Lichtern von Jersey über dem Fluß.
    Ich fühlte mich wie komprimiert. Die Dinge bewegten sich zu schnell – nicht wie sie es sollten. Ohne jedes Vorspiel war Belle in meinem Leben. Wir hatten ein paar Deals gemacht, ohne sie abzusprechen – sie war in meinem Büro gewesen, Michelle hatte ihr die Kinderbilder gezeigt und ihr Kosmetikberatung gegeben. Ich wollte ihr dabei helfen, bei ein paar Abgreifern abzugreifen. Alles zu schnell.
    Der Prof war irgendwo auf der Freak-Schiene unter der Stadt verloren, und ich konnte nicht hinter ihm her, ohne die Schatten aufzuschrecken.
    Ich stieg wieder ins Auto, startete den Motor.
    »Ich bringe dich heim«, sagte ich.
    »Wirst du bei mir bleiben?«
    »Ich muß ’ne Telefonnummer hinterlassen. Wo ich heut nacht zu erreichen bin.«
    »Warum gehen wir nicht zu deinem Haus?«
    »Da gibt’s kein Telefon«, sagte ich ihr. Sie hatte noch nicht geschnallt, daß ich in meinem Büro wohnte.
    Sie zündete sich eine Kippe an, beobachtete mich, ihre Stimme war weich. Drängte nicht. »Was, wenn ich nicht will, daß meine Nummer rausgegeben wird?«
    »Ist okay. Ich setze dich ab. Sehe dich bald wieder, in Ordnung?«
    »Nein!« Es klang, als finge sie jede Minute an zu weinen. »Du kannst meine Telefonnummer hinterlassen. Ich weiß, es ist wichtig, Burke. Tut mir leid, okay?«
    »Yeah.«
    »Können wir nicht erst zu deinem Haus?«
    Ich blickte sie fragend an.
    »Damit du deinen Koffer packen kannst.«
    Ich versuchte sie anzulächeln, wußte aber nicht, ob ich’s auf die Reihe kriegte. »Ich kann nicht bei dir bleiben, Belle. Nicht solange das hier abläuft.«
    »Aber wenn’s vorbei ist ...?«
    »Schaun wir, was passiert.«
    Sie schob sich dicht an mich, gab mir einen raschen Kuß. »Was auch immer passiert«, sagte sie.
    Ich steuerte den Plymouth aus der Stadt.
    Es war nach zwei, als ich Mama von Belles Telefon aus anrief.
    Ich gab ihr die Nummer, unter der ich zu erreichen war, sagte ihr, ich würde sie anrufen, wenn wir wieder loszogen. Sie strapazierte die Telefonleitung nicht damit, mir zu sagen, ich sollte mir keine Sorgen machen.
    »Wo ist das nächste Münztelefon?« fragte ich Belle.
    »Etwa vier Blocks runter. Vor dem Lebensmittelladen auf der rechten Seite.«
    »Ich bin in ein paar Minuten zurück«, sagte ich ihr.
    »Liebster, warum nimmst du nicht das Telefon hier. Es geht mich nichts an, ich kann raus auf den Steg gehen, bis du fertig bist.«
    »Ich will bei dir anrufen. Sichergehn, daß dein Telefon funktioniert, okay?«
    Sie musterte mein Gesicht. »Was immer du sagst.«
    Ich entdeckte das Münztelefon, wählte Belles Nummer, hörte, wie sie sich meldete, hängte ein.
    Der Rückmarsch half nicht – im Kopf konnte ich es mir

Weitere Kostenlose Bücher